Denken und danken sind verwandte Wörter;
wir danken dem Leben,
indem wir es bedenken.
Thomas Mann
Liebe Leserinnen und Leser
Letzte Woche haben Sie einen Newsletter von uns erhalten, in dem wir auf unsere schwierige finanzielle Lage aufmerksam gemacht und Sie um Unterstützung gebeten haben. Ich mache es an dieser Stelle kurz: Vielen herzlichen Dank an alle, die uns eine Spende haben zukommen lassen, damit wir weiterhin unsere Arbeit machen können! Der jetzige Stand sieht so aus, dass wir in jedem Fall dieses Jahr werden bestreiten können.
Allerdings braucht es auch danach eine Kontinuität in der Unterstützung. Denn noch einmal zur Erinnerung: Wir erhalten keinerlei staatliche oder anderweitige Zahlungen und müssen alle Kosten selbst bestreiten. Das ist hoch riskant, da es dabei vor allem um unseren eigenen Lebensunterhalt geht. Und de facto machen alle Beteiligten sehr viel Arbeit gratis, denn «Boni», einen 13. Monatslohn oder bezahlte Überstunden gibt es bei uns nicht. Es kann sich also jeder einmal kritisch fragen: Würde man auch von anderen Berufsgruppen derart selbstverständlich erwarten, dass Sie in dieser Form und diesem Ausmass teilweise gratis und mit hohem eigenem Risiko arbeiten?
Dennoch möchten wir unsere Inhalte weiterhin grundsätzlich kostenlos zur Verfügung stellen. Auch für diejenigen, die sich tatsächlich keine Abos oder dergleichen leisten können. Das bedeutet aber, dass diejenigen, die uns regelmässig «konsumieren» und sich ein Zeitungsabo grundsätzlich leisten können, auch regelmässig einen Beitrag investieren sollten, wenn Ihnen daran gelegen ist, dass wir langfristig weiterarbeiten können. Denn von Luft und Liebe allein können auch wir nicht leben.
Hier ein kleines Gedankenspiel: Wenn jeder unserer Newsletter-Abonnenten einen Dauerauftrag von nur 1 CHF (oder 1 Euro) pro Monat einrichten würde, wären wir bereits langfristig abgesichert. Es geht also durchaus nicht um grosse Dimensionen – sofern sich alle oder möglichst viele daran beteiligen. Denn auch das erleben wir immer wieder: So schön und verführerisch der Individualismus und das Einzelgängertum auch sind – es gilt dann häufig doch die alte Binsenweisheit: Gemeinsam sind wir stark!
Doch noch einmal: Wir sind aktuell überwältigt und sehr dankbar für die Unterstützung (auch in Form von Mails und Zuschriften), die uns seit unserem Aufruf erreicht hat! Einige Leser haben gar vierstellige Summen überwiesen. Das ist für uns ein klares Zeichen und auch ein Auftrag, weiterhin unser Bestes zu geben, um Ihnen gute journalistische Qualität zu bieten.
Noch ein Wort zur Dankbarkeit im Allgemeinen und ganz persönlich: Dazu ist gerade ein englischsprachiger Artikel in der Epoch Times erschienen, der sich auf verschiedene wissenschaftliche Studien bezieht. Demnach habe «Dankbarkeit» einen erheblichen Einfluss auf die Gesundheit. Als Philosophin möchte ich da erst einmal kritisch anmerken: Dankbarkeit in einer Studie zu «messen», ist schon einmal sehr fragwürdig. Denn genau wie Freundschaft, Liebe, Glück oder Freude lässt sich Dankbarkeit natürlich nicht messen. Das ist ein dem Zeitgeist und heutigen Wissenschaftsverständnis geschuldetes Vorgehen, demzufolge alles irgendwie messbar, quantifizierbar und in wissenschaftlichen Studien darstellbar sein muss.
Nichtsdestotrotz: Das Ergebnis ist darum trotzdem nicht falsch, im Grunde jedoch auch eine Binsenweisheit. Jedes Kind weiss (zum Beispiel aus Märchen, die immer von Archetypen handeln), dass ein alter, mürrischer Grieskram, der nie zufrieden ist, in der Regel auch weniger gesund ist, als der grosszügige, sanfte und mit seinem Leben zufriedene weise Mann.
Allerdings schwingt in der heutigen Zeit bei derlei öffentlich geäusserten Erkenntnissen immer auch eine Komponente mit, die ich vehement ablehne: Das ist nämlich die Ideologie, dass alle Probleme der Welt auf das Individuum projiziert werden können und gefälligst auch dort thematisiert werden sollen. Politische, wirtschaftliche und soziale Faktoren existieren dann nicht mehr. Die pervertierte Schlussfolgerung könnte dann etwa lauten: «Wenn du krank bist, sei gefälligst etwas dankbarer, dann wird es dir auch wieder besser gehen. Ansonsten bist du halt selbst schuld an deinem Unglück.» Genau das ist in meinen Augen nicht nur falsch, sondern auch gefährlich. Es entbindet nämlich die Verursacher von unhaltbaren Zuständen von jeglicher Verantwortung für das, was sie anrichten.
Wichtig erscheint mir viel mehr, das richtige Mass zu finden: Echte und tiefe Dankbarkeit für alles, was uns oft selbstverständlich erscheint, aber unser Leben bereichert oder auch «nur» einfach funktioniert. Zugleich jedoch die Kritik an allen bestehenden Verhältnissen, die uns schaden und ungerecht sind. Genau darin sehe ich auch meine und unsere Aufgabe hier bei Transition News.
In grosser Dankbarkeit an Sie, liebe Leserinnen und Leser, und mit herzlichem Gruss
Susanne Schmieden
PS: Sie können uns auch unterstützen, indem Sie unser Jahrbuch 2022 kaufen. Es sind noch ein paar wenige Exemplare auf Lager!
PPS: Gestern hatten wir unsere Leserinnen und Leser im Newsletter danach gefragt, ob sie der Ansicht sind, dass die Berichterstattung von Transition News antisemitisch, antizionistisch oder tendenziös sei. Leider hatte sich in der angegebenen E-Mail-Adresse ein Fehler eingeschlichen. Wir entschuldigen uns dafür. Hier ist also die korrekte Adresse: [email protected]
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Herzlichen Dank an alle, die Transition News treu unterstützen und damit unsere Arbeit und Unabhängigkeit erst ermöglichen!

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Hinweise:

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Transition TV, Sendung vom 17. November: «Migration, Opfer und Geschäftsgeheimnisse»
- Ein afghanischer Ziegenhirt erklärt Theorie und Praxis der Migration 1:35
- Wieviele zivile israelische Opfer gab es beim Angriff der Hamas am 7. Oktober tatsächlich? 9:44
- Was ist das strategische Ziel der Hamas? 11.42
- Befindet sich das militärische Hauptquartier der Hamas tatsächlich im Al Shifa-Spital? 13:49
- Steuert die Hisbollah auf einen Zweifrontenkrieg? 15:03
- Wo liegt die Lösung im Krieg im Nahen Osten? Antworten des besten europäischen Diplomaten der letzten 20 Jahre. 18:02
- Was sagt das Bundesamt für Gesundheit zu den geleakten Pfizer-Verträgen? 23:44
- Was ist los mit Mutter Erde? Vulkanausbrüche und Erdbeben häufen sich. 28:18
Redaktion und Moderation: Christoph Pfluger
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Intelligent – kann Maschine Mensch sein? Ausgabe 175 des Zeitpunkt
Der Mensch hat eine Tendenz, sich als biologische Maschine zu sehen und «intelligenten» Maschinen menschliche Züge zuzuschreiben. Die damit verbundene Abwertung des Menschlichen ist die Hauptgefahr der künstlichen Intelligenz. Diese Ausgabe zeigt, wie wir diesen Gefahren begegnen und wo die Chancen der KI liegen.
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Die brandneue Ausgabe von «DIE FREIEN» ist da, diesmal unter dem Motto: «Aufsteigen im Umsturz – über Evolution und Revolution».
Haben uns die grossen historischen Umwälzungen irgendwie weitergebracht? Ist Wachstum in Zeiten des gesellschaftlichen Niedergangs überhaupt möglich? Oder rast die Menschheitsfamilie im Stillstand? Wir wagen die abenteuerliche Reise von der individuellen Entwicklung in die kollektive Verwicklung und zurück!
In der neusten Ausgabe mit dabei: Kai Stuht, Carlos A. Gebauer, CJ Hopkins, Franzobel, James Corbett, Prof. Dr. Stefan Hockertz, Bruno Würtenberger, Sylvie-Sophie Schindler, Marco Caimi, Andreas Thiel, Titus Gebel, Marko Kovic u.v.m. ... Bestellen Sie die neunte Ausgabe hier!
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