Das Stadtgericht von Riga in Lettland hat laut RT die pro-russische Aktivistin Elena Kreile zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie öffentlich ihre Unterstützung für Moskau und dessen Krieg in der Ukraine bekundet hat.
Die Staatsanwaltschaft habe ursprünglich dreieinhalb Jahre Haft für Kreile gefordert, wie aus Gerichtsunterlagen hervorgehe, aus denen die Nachrichtenagentur Jauns zitiere. Die Frau sei offiziell angeklagt nach dem Artikel des lettischen Strafgesetzbuches über die öffentliche Rechtfertigung von Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und den Frieden sowie Kriegsverbrechen.
Kreile sei im März verhaftet worden, weil sie einen Trenchcoat aus Leder im sowjetischen Stil und eine rote Blume an ihrer Baskenmütze getragen habe. Sie habe zunächst eine Geldstrafe wegen des Tragens von Kleidung erhalten, die «ein Instrument der Verwaltungsübertretung» gewesen sein soll. Die Staatsanwaltschaft habe sie später auch wegen Unterstützung des Völkermords angeklagt, weil sie letztes Jahr pro-russische Symbole an den Fenstern ihres Hauses angebracht habe.
Die Staatsanwaltschaft beanstandete gemäß RT insbesondere, dass Kreile russische Flaggen und Bänder aufgehängt hatte, von denen einige die Aufschriften «Gott schütze Lettland» und «Putin ist mein Freund» trugen. Sie soll auch mehrere andere Installationen gezeigt haben, darunter einen Stapel Ziegelsteine in den Farben der russischen Flagge, der mit einem Band umwickelt war, das der lettischen Flagge ähnelte. Ihr Werk war mit einer Botschaft versehen: «Das Fundament der unverbrüchlichen Freundschaft zwischen Lettland und Russland».
Kreile hat RT zufolge ihre Unschuld beteuert und gegen das Gerichtsurteil Berufung eingelegt. Die nächste Anhörung ist nach Angaben von Jauns für den 11. September angesetzt.
Im vergangenen Jahr sei die Aktivistin unter demselben Vorwurf zu einer Geldstrafe und einer Gefängnisstrafe auf Bewährung verurteilt worden, nachdem sie eine russische und eine lettische Flagge in ihren Fenstern ausgestellt und wiederholt in der Öffentlichkeit Kleidung und Accessoires getragen hatte, die ihre Unterstützung für Russland zum Ausdruck brachten. Darunter sei insbesondere eine Handtasche mit dem Aufdruck «Z» gewesen – ein Symbol, das häufig mit Moskaus Krieg in der Ukraine in Verbindung gebracht wird.
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