Seit Juni 2020 habe mehr als ein Drittel der britischen Nachtclubs geschlossen, wie das Magazin Spiked mit Bezug auf weitere Medien berichtet. Damit sinke die Anzahl der Clubs und Pubs auf ein Allzeittief. Diese Entwicklung sei indes nicht neu, sondern folge auf einen stetigen Rückgang bereits seit dem Jahr 2000.
Dennoch sei heute einiges anders. Während früher die Schliessung beliebter Lokale Schock, Bestürzung und manchmal einen Aufschrei ausgelöst hätte, würden derartige Nachrichten heute kaum noch wahrgenommen. Die Schliessungen seien routinemässig und vorhersehbar geworden.
Dabei werde oft übersehen, dass ein gut geführter, beliebter Club eine Gemeinschaft verändern und ihr ein Gefühl der Verbundenheit geben könne. Dies gelte insbesondere für kleinere Städte in der Provinz und könne mit dem Effekt lokaler Fussballmannschaften verglichen werden.
Wirtschaftliche Gründe könnten nur teilweise die zunehmenden Schliessungen erklären. Immer strengere Vorschriften und hohe Mieten hätten die Clubs sicher oft zu unrentablen Unternehmen gemacht. Hammer-Einschränkungen während der «Pandemie» hätten das Geschäft der Nachtclubs zudem rund zwei Jahre lang stark beeinträchtigt, ergänzt der Mirror.
Vor allem hätten Clubbesitzer jedoch heute mit einem tiefgreifenden kulturellen Wandel zu kämpfen. Es gebe einen Trend zu einem zurückgezogenen Leben zu Hause, erläutert Spiked. Statt unternehmungslustig und kreativ seien junge Menschen nun zunehmend misstrauisch und ängstlich, wenn es darum ginge, sich in der Welt zu bewegen.
Die Covid-Lockdowns hätten eine Kultur des Sicherheitsdenkens und einen Rückzug aus dem gesellschaftlichen Leben gefördert. Die Massnahmen hätten eine Art «Ausgangssperre» für die Generation Z noch verstärkt. Ein Mangel an Vertrauen sei unter den ängstlichen Jugendlichen zu erkennen. Es gebe heute eine «Flucht vor der Freiheit und der Risikobereitschaft».
Nachtclubs und Kneipen würden immer weniger mit Freundschaften und Romanzen verbunden, wie Umfragen gezeigt hätten. Stattdessen würden sie eher als einschüchternd oder sogar beängstigend empfunden. Dieses «wichtige Ritual des Erwachsenwerdens» sei also nicht mehr gegeben.
Spiked konstatiert, wir müssten unsere «atomisierte und abgeschottete Kultur» überwinden, die von der Jugend verinnerlicht worden sei. «Die Lockdowns mögen verschwunden sein, aber die ängstliche, privatisierte Mentalität, die sie förderten, besteht weiter.»