Der «Family Day» zur Eröffnung des diesjährigen Notting Hill Carnivals hat mit drei Messerattacken und 90 Verhaftungen einen gewalttätigen Auftakt erlebt. Außerdem seien 15 Beamte angegriffen worden, wie die Metropolitan Police laut Medienberichten mitteilte.
Gemäß dem Polizeibericht seien nach den Messerangriffen eine 32-jährige Frau in lebensbedrohlichem Zustand und ein 29-jähriger Mann mit nicht lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Der Zustand eines 24-jährigen Mannes, der ebenfalls niedergestochen wurde, sei noch unbekannt.
Das Straßenfest im Londoner Stadtteil Notting Hill sei eines der ältesten Großbritanniens, schreibt die Daily Mail. Gefeiert werde die karibische Kultur mit bunt kostümierten Darstellern, die mit einer Parade mit Tanz und Musik durch die Straßen zogen.
Auch in der Vergangenheit sei der Karneval bereits von Gewalt überschattet gewesen. Bei der Veranstaltung im Jahr 2023 habe es acht Messerstechereien und 275 Festnahmen gegeben.
Trotz der hohen Zahl von Festnahmen und der starken Polizeipräsenz habe ein pensionierter Hauptkommissar des Scotland Yard gegenüber dem Daily Telegraph behauptet, dass die Beamten zögern würden, während der Veranstaltung Festnahmen vorzunehmen. Angeblich befürchteten sie, als rassistisch bezeichnet zu werden. Er habe gesagt:
«Wenn sich das Verhalten des Notting Hill Carnival bei Fußballspielen oder anderen Veranstaltungen wiederholen würde, würden sie verboten werden.»
Der Kommissar Mike Neville habe sich dabei auf die «Verschwörungstheorie» gestützt, gemäß der es in Großbritannien eine Zwei-Klassen-Polizei gebe, kommentiert die Daily Mail seine Aussage.