Trotz milliardenschwerer Impfkampagnen und Bemühungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Bill & Melinda Gates-Stiftung sei die Malaria weltweit ab 2022 wieder auf dem Vormarsch. Hauptursachen seien Klimawandel, Naturkatastrophen und die Covid-19-«Pandemie», schreibt Infosperber.
Die steigenden Fallzahlen betreffen dem Portal zufolge vor allem Länder wie Pakistan, Nigeria, Uganda und Äthiopien, wobei sozioökonomische Folgen und die Zunahme von Resistenz gegen Malariamedikamente zusätzliche Herausforderungen darstellen.
Trotz umfangreicher Impfkampagnen mit einem relativ neuen Impfstoff und Investitionen der Bill & Melinda Gates-Stiftung in Höhe von fast zwei Milliarden Dollar bis 2019 sei die Malaria weiterhin eine ernsthafte Bedrohung, und die gesteckten Ziele von Organisationen wie der WHO und dem Pharmakonzern Novartis hätten ihr Ziel verfehlt.
Wer in Malariagebiet reist müsse sich mit den bisherigen Prophylaxemedikamenten zufriedengeben oder auf traditionelle Art mit Bekleidung und Moskitonetzen schützen.
Der Malaria-Report 2023 der WHO zeige, dass nach einem stetigen Rückgang der Fälle seit dem Jahr 2000 die Malariafälle ab 2022 wieder zugenommen hätten. Im Jahr 2022 erkrankten demnach weltweit rund 250 Millionen Menschen an Malaria, was einer Zunahme von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspreche.
Verschiedene Faktoren werden für diese Entwicklung verantwortlich gemacht. Neben der nachlassenden Wirksamkeit bestehender Malaria-Medikamente und den Auswirkungen der Covid-19-«Pandemie» wird vor allem der Klimawandel als treibende Kraft hinter der erneuten Zunahme von Malaria betrachtet.
Naturkatastrophen, insbesondere in Ländern wie Pakistan, Nigeria, Uganda, Äthiopien und Papua-Neuguinea, haben gemäss WHO zu einem Anstieg der Malariafälle geführt. Zum Beispiel wird das Hochwasser in Pakistan 2022 dafür verantwortlich gemacht, ideale Bedingungen für die Verbreitung der Anopheles-Mücke (gr. ἀνωφελής = nutzlos, schädlich) geschaffen zu haben, dem Überträger von Malaria.
Die «Pandemie» hat, wie Infosperber wissen lässt, nicht nur Lieferketten unterbrochen und das Gesundheitswesen geschwächt, sondern auch die Wirksamkeit von Insektiziden und Malariamedikamenten beeinträchtigt. In einigen Regionen, darunter Pakistan, Uganda und Äthiopien, beobachte man eine Zunahme der Resistenz gegen diese Mittel. Der Klimawandel habe zudem dazu geführt, dass auch in höhergelegenen Gebieten dieser Länder, die zuvor als malariafrei galten, vermehrt Malaria auftrete.
Die Zunahme der Malaria hat laut WHO auch sozioökonomische Auswirkungen, insbesondere in Ländern wie Nigeria, wo extreme Hochwasser 2022 grosse Teile des Landes betrafen. Die Krankheit führe nicht nur zu Erkrankungen und Todesfällen, sondern auch zu einem Anstieg von Armut und Analphabetismus, da erkrankte Kinder nicht zur Schule gehen können und viele Erwachsene ihre Einkommensquellen verlieren würden.
Trotz dieser Herausforderungen gebe es auch positive Nachrichten, da Aserbaidschan, Belize und Tadschikistan im Jahr 2022 von der Weltgesundheitsorganisation als malariafrei erklärt wurden.
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