«Deutsche ‹Querdenker› instrumentalisieren Covid auf Mallorca», titelte die Mallorca-Zeitung am 5. Juli. Zwei bekannte deutsche «Corona-Skeptiker» würden derzeit den juristischen Streit um die von der Balearenregierung für spanische Abiturienten angeordnete Quarantäne nutzen, um für ihre Thesen zu werben. Einer von ihnen, der Ulmer Anwalt Markus Haintz, führe dafür jetzt auch den Fall von vier deutschen Abiturientinnen an, die auf Mallorca «willkürlich» in Quarantäne eingewiesen worden seien.
Haintz halte die Quarantäne-Anordnung der Balearenregierung für eine «freiheitsberaubende Massnahme», für die es keine Rechtsgrundlage gäbe. Für das deutsche Konsulat in Palma de Mallorca sei das Vorgehen der Behörden dagegen «im Einklang» mit den Bestimmungen der mallorquinischen Regierung, wusste die Mallorca-Zeitung.
Und weil sich die Gazette, ein Ableger der linientreuen spanischen Tageszeitung Diario de Mallorca, schon seit Beginn der «Pandemie» als direktes Sprachrohr der spanischen und deutschen Regierung profiliert – und immer am Puls des Corona-Geschehens ist, tat die Autorin des Artikels noch kund:
Haintz werde der Querdenker-Bewegung zugerechnet, sage aber von sich, dass dies seit einigen Monaten nicht mehr zuträfe. In einem YouTube-Video habe der Anwalt zuletzt das Quarantäne-Hotel Palma Bellver als «Gefängnis» bezeichnet. Seinem Telegram-Kanal würden 109.000 Menschen folgen.
Bereits am 1. Juli hätten Haintz und ein weiterer «selbsternannter Freiheitskämpfer», der Arzt Heiko Schöning, auf einer Pressekonferenz von Ministerpräsidentin Francina Armengol und Tourismusministerin Reyes Maroto versucht, auf sich aufmerksam zu machen. Schöning habe sich dabei ins Bild gedrängt und sich ohne Maske hinter die Ministerpräsidentin gestellt. Die Polizei sei eingeschritten und hätte die beiden Corona-Skeptiker aus dem Flughafen «gedrängt» (Corona-Transition berichtete).