In einem aktuellen Beitrag geht der Finanzanalyst Martin Armstrong auf die Frage ein, warum sich der Konflikt zwischen Israel und dem Iran von dem in der Ukraine oder sogar jenem in Vietnam unterscheidet. Er sei «weitaus gravierender, da er religiöser Natur ist und nicht ethnischer, philosophischer oder eroberungsorientierter», so Armstrong.
Der Ukraine-Konflikt sei ethnisch bedingt, schreibt er. Die Ukrainer würden die Russen zu Unrecht hassen, weil Stalin ihnen ihre Lebensmittel weggenommen habe und Millionen Menschen hungern ließ. Doch sie würden nicht zugeben wollen, dass dies eine Vergeltungsmaßnahme von Stalins rechter Hand Lasar M. Kaganowitsch war.
Kaganowitsch stammte aus einer gläubigen jüdischen Familie aus Kiew. Er sei für die damalige Operation in der sowjetischen Ukraine verantwortlich gewesen, «die von den meisten als Vergeltung für ukrainische Neonazis angesehen wurde, die Juden massakriert hatten».
Laut Armstrong gibt es vier wesentliche Unterschiede zwischen dem Charakter von Kriegen aufgrund ihrer jeweils zugrundeliegenden Ursache:
«Kriege brechen international aus unterschiedlichen Gründen aus, während Bürgerkriege meist aufgrund ungerechter und unterdrückender Besteuerung entstehen, die eine Gruppe gegenüber einer anderen begünstigt.»
Es bestehe auch ein enger Zusammenhang zwischen Migration und Bürgerkrieg sowie zwischen Migration und Krankheiten. Viele Seuchen seien beispielsweise auf die Invasionen der Mongolen gefolgt, die die Pest nach Europa brachten.
Römische Soldaten, die aus dem Krieg gegen Persien zurückkehrten, brachten demnach die Antoninische Pest mit, die sogar Kaiser Lucius Verus das Leben kostete, so Armstrong. Die Cyprianische Pest (249-262 n. Chr.) habe ihren Ursprung höchstwahrscheinlich in Äthiopien gehabt. Es gebe starke Hinweise darauf, dass sie durch Truppen, die von Feldzügen an den östlichen Grenzen zurückkehrten, erneut unter Beteiligung Persiens, in das Römische Reich eingeschleppt wurde.
«Wahrscheinlich war es der Krieg gegen die Sassaniden oder Konflikte in der Region», schreibt der Finanzanalyst. Beschreibungen des heiligen Cyprian (Bischof von Karthago) würden auf Symptome hinweisen, die mit einem viralen hämorrhagischen Fieber (wie Ebola oder einem Filovirus) oder möglicherweise einer schweren Form von Influenza oder Typhus übereinstimmten.
Einige Wissenschaftler würden auch ein Wiederauftreten oder eine mutierte Form von Pocken oder Masern vermuten. Der genaue Erreger sei nach wie vor unklar. Bischof Cyprian von Karthago, nach dem die Pest benannt ist, und Dionysius von Alexandria berichten demnach, dass Leichen auf den Straßen aufgestapelt wurden.
Es habe weit verbreitete Angst geherrscht und soziale Unruhen seien ausgebrochen. Am schlimmsten sei der erhebliche Bevölkerungsrückgang in den Städten und auf dem Land gewesen, mit einem geschätzten Verlust von zehn bis 20 Prozent der Gesamtbevölkerung.
Die Auswirkungen auf die römische Armee und die Regierungsfunktionen seien tiefgreifend gewesen, so Armstrong. Sogar Kaiser Hostilian sei an dieser Seuche gestorben. Diese katastrophale Pandemie brach während der turbulenten Krise des 3. Jahrhunderts aus.
Sie führte zu einer massiven Sterblichkeit, lähmte die Wirtschaft und das Militär weiter, schürte soziale Unruhen und trug zum Zusammenbruch des Reiches bei. Sie fiel mit barbarischen Invasionen und politischer Instabilität zusammen.
Die Europäer, die Amerika eroberten, brachten Krankheiten mit, erinnert der Finanzanalyst. Es könne kein genauer Prozentsatz an nordamerikanischen Ureinwohner angegeben werden, der an diesen Krankheiten starb. Historiker, Anthropologen und Epidemiologen seien sich jedoch einig, dass die von den Europäern eingeschleppten Krankheiten innerhalb von etwa einem Jahrhundert bis anderthalb Jahrhunderten nach dem ersten Kontakt zwischen 80 und 95 Prozent der indigenen Bevölkerung Amerikas töteten.
Dies entspreche einem Verlust von mehreren zehn Millionen Menschenleben und stelle eine der größten demografischen Katastrophen dar, die jemals verzeichnet wurden. Sie habe die Gesellschaften, Kulturen und Landschaften der gesamten Hemisphäre grundlegend verändert.
Armstrong nennt ein weiteres Beispiel: Die heimkehrenden US-Soldaten des Ersten Weltkriegs hätten auch die Spanische Grippe mitgebracht. Insgesamt seien etwa 675.000 US-Amerikaner an der Spanischen Grippe gestorben, etwa 0,65 Prozent der damaligen Bevölkerung. Die meisten Todesfälle habe es in der Endphase des Ersten Weltkriegs und in den Monaten unmittelbar nach dem Waffenstillstand gegeben.