Die Biden-Administration sehe sich mit Gegenwind konfrontiert, weil ein Video im Internet kursiert, das den US-Präsidenten zeigt, wie er sich von seinen G7-Kollegen trennt und abwesend wirkt. Das schreibt das Online-Portal Reclaim The Net.
Das Video, in dem die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni Präsident Biden für den geplanten Fototermin in die richtige Richtung dirigiert, habe schnell Verbreitung gefunden. Es kam zu Anschuldigungen, dass konservative Medien den Clip ohne angemessenen Kontext verbreiten würden, was auf eine absichtliche Verzerrung von Bidens Verhalten schließen lasse.
Einige Medien versuchten, die Bilder zu erklären, andere bezeichneten sie als «manipuliert». Das «ZDF» tut beides. Auf seiner Website schreibt der Sender, «rechtsorientierte Medien» hätten den Ausschnitt ins Netz gestellt. Biden sei gar nicht verwirrt gewesen, er habe sich nur kurz mit einem der Fallschirmspringer unterhalten. Die offiziellen Fernsehbilder würden das belegen und das Video sei eine «billige Fälschung rechter Büchsenspanner», die «einfach» mit einem passenden Kamerawinkel und einem eingeschränkten Bildausschnitt gemacht sei.
Als Reaktion auf die Verbreitung des Videos habe Adrienne Elrod, eine Sprecherin von Bidens Kampagne, das Material als «Desinformation» bezeichnet, so Reclaim The Net. Sie habe die Social Media-Plattformen aufgefordert, es zu entfernen oder seine Verbreitung einzuschränken.
«Desinformation ist lebendig und wohlauf», habe sie gesagt. Wir würden noch mehr davon sehen, das sei einfach die Realität des Wahlkampfs im Jahr 2024. Also müsse man diese «Desinformation» bekämpfen und hart dagegen vorgehen. Das seien schmutzige Taktiken der Republikaner.
Es brauche die Medien, um das aufzuzeigen, habe Elron betont. Sie habe auch die sogenannten «sozialen Medien» dazu aufgerufen, etwas dagegen zu unternehmen, weil dort viele US-Amerikaner ihre Informationen herbekämen.
Dieser Schritt stehe in einer Linie mit früheren Fällen, in denen das Biden-Team versucht habe, Narrative zu steuern, befindet Reclaim The Net. Das gelte insbesondere für die Vorwahlperiode im Oktober 2020, als Anschuldigungen wegen Hunter Bidens Laptop und die Zensurforderungen der Covid-Ära aufkamen.
Da Elon Musks Plattform X sich weigere, den Inhalt zu zensieren, habe sich die Sorge des Biden-Lagers verstärkt. Denn es sehe sich der Herausforderung gegenüber, der Geschichte ohne die Hilfe von Inhaltsunterdrückung auf diesem wichtigen Social Media-Outlet zu begegnen.
Kritiker argumentieren, dass solche Versuche, Medienberichte durch Zensur zu kontrollieren, dem öffentlichen Diskurs abträglich seien, schreibt Reclaim The Net abschließend. Sie betonten die Bedeutung von Transparenz und freiem Gedankenaustausch, selbst wenn dieser für die Machthaber ungünstig sei.
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