Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte am Sonntag, sein Land werde die militärische Kontrolle über den Gazastreifen aufrechterhalten und nicht zulassen, dass die Palästinensische Autonomiebehörde an die Stelle der Hamas tritt. Laut Haaretz kritisierte er zudem die Zurückhaltung der US-Regierung unter Joe Biden gegenüber Israels Offensive im Gazastreifen im vergangenen Jahr.
«Wir werden keinem Druck nachgeben, dies nicht zu tun», sagte Netanjahu der Zeitung zufolge zu Israels Plänen für eine Militärherrschaft im Gazastreifen auf einer vom Jewish News Syndicate (JNS) in Jerusalem veranstalteten Konferenz. Der einzige Grund, warum Israel die «Reste» der verbleibenden Hamas-Bataillone nicht vernichte, seien die israelischen Geiseln, so der Ministerpräsident. Netanjahu habe bekräftigt, man müsse «den Krieg in Gaza beenden, unsere Geiseln zurückbekommen und die Hamas zerstören». Er habe auch den Plan von US-Präsident Donald Trump für eine «freiwillige Umsiedlung» der Palästinenser aus dem Gazastreifen gelobt. Viele von ihnen würden gehen wollen.
Laut Netanjahu sind die «Annahmen», dass die israelische Armee außerordentlich viele Zivilisten tötet, oder dass sie nirgendwo hingehen könnten, «falsch». Er fügte hinzu:
«Die Idee, dass man einen palästinensischen Staat gründen kann, und dass das zum Frieden führen wird (...) ist töricht, nichts weiter als töricht. Wir haben gerade einen palästinensischen Staat in Gaza ausprobiert. Sie haben gesehen, was das gebracht hat, nicht wahr? Wir sind uns da also absolut sicher.»
In Bezug auf die Atomgespräche zwischen den USA und dem Iran sagte Netanjahu gemäß Haaretz, dass «das wirkliche Abkommen, das funktioniert, ein Abkommen ist, das dem Iran die Fähigkeit nimmt, Uran für Atomwaffen anzureichern». Alles, was nicht dazu führe, könnte «das gegenteilige Ergebnis bringen». Die Verhinderung der Entwicklung ballistischer Raketen sollte laut dem Ministerpräsidenten in das Abkommen aufgenommen werden.
Ungeachtet der enorm starken israelischen Lobbyorganisationen behauptete Netanjahu, dass Kampagnen gegen Israel im Ausland «von Regierungen, NGOs und auch von sehr wohlhabenden Einzelpersonen finanziert werden» und dass einige wohlhabende US-Amerikaner «Influencer dafür bezahlen, die sozialen Medien auf eine sehr systematische Weise zu nutzen, um die Unterstützer Israels anzugreifen».