Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hat Elon Musks Neuralink grünes Licht für die Implantation seines Gehirnchips in eine zweite Person gegeben. Das berichten verschiedene Medien unter Berufung auf das Wall Street Journal (WSJ). Demnach hat die Arzneimittelbehörde die vom Unternehmen vorgeschlagenen Lösungen für ein Problem, das beim ersten Patienten auftrat, genehmigt.
Anfang dieses Monats hatte Neuralink eingeräumt, dass der erste Chip, der in das Gehirn eines Menschen implantiert worden war, eine Fehlfunktion aufwies. Mehrere Elektroden, die neuronale Aktivitäten übertragen, hätten sich wieder vom Gehirn gelöst. Die Firma soll von dem Problem schon vorher gewusst haben – genau wie die Zulassungsbehörde, berichtete Reuters.
Das Implantat soll gelähmten Menschen ermöglichen, mit ihren Gedanken digitale Endgeräte zu bedienen. Der erste Neuralink-Patient, der 29-jährige Noland Arbaugh, der unter Tetraplegie, also der kompletten Lähmung beider Arme und beider Beine, leidet, gab am Dienstag sein erstes Live-Fernsehinterview, wie The Hill meldet.
Es gebe keine Worte, um zu beschreiben, wie «erstaunlich» die Technologie sei, habe er gesagt. Trotz der Probleme mit dem Chip habe Arbaugh mit Angehörigen kommunizieren und sogar Bücher lesen und Spiele spielen können.
Neuralink beabsichtige, die Probleme zu beheben, indem es einige der Drähte des Geräts tiefer in das Gehirn einbettet. Das geht laut Reuters aus dem WSJ-Bericht hervor, der sich auf eine mit dem Unternehmen vertraute Person berufe.
Musks Startup rechne damit, seinen Gehirn-Chip im Juni dem zweiten Patienten und in diesem Jahr insgesamt 10 Personen zu implantieren. In dem Bericht heiße es, dass sich mehr als 1.000 Tetraplegiker in das Patientenregister eingetragen hätten.
Auch bei den Aufsichtsbehörden in Kanada und Großbritannien wolle das Unternehmen in den nächsten Monaten Anträge einreichen, um ähnliche Versuche zu starten, ergänzt die Nachrichtenagentur.