Transition News: Am 28. März 2020 habt Ihr auf dem Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin die erste Demonstration für die Einhaltung des Grundgesetzes veranstaltet. Damals war es in Deutschland verboten, sich zu versammeln oder sich auch nur auf eine Parkbank zu setzen. Wann war Euch eigentlich klar, dass das Volk mithilfe von «Corona» getäuscht werden soll?
Anselm: Es wurde uns von Beginn an klar, wobei wir uns bemühten, die Möglichkeit eines sehr gefährlichen Virus nicht leichtfertig abzutun und uns und die Leute in die Seuche zu treiben. Wir zählten zu den ersten, die sich über Desinfektion und Vorbeugung informierten und ein paar rationale, vernünftige Maßnahmen ergriffen. Ebenso zählten wir zu den ersten, die die Täuschung systematisch zu widerlegen begannen. Dafür muss man kein Akademiker sein, wie wir, es reicht aus, abseits von Chefetagen, Think-Tanks und Regierungskreisen, ganz einfach im Leben zu stehen. So stehen wir seither Seit’ an Seit’ mit Arbeitern, Eltern, Bauern, Arbeitslosen, Mittelständlern, Händlern, Friedensfreunden – schlichtweg mit Menschen in Deutschland und der Welt.
Hendrik: Uns wurde in Schule, Universität, in Hollywood-Filmen und deutscher Literatur nach 1945 ziemlich glaubwürdig eingebläut, dass man kritisch werden muss, wenn die Regierung mit Notständen spielt und über die Glotze und in den Gazetten der Ausnahmezustand proklamiert wird. Spätestens seit dem 11. September 2001 war klar, dass es in den Krieg geht.
Ab März 2020 wurden überall nur noch diese Dashboards der Johns-Hopkins-Universität gezeigt, diese Weltkarte auf der sich langsam und stetig alles in tiefes Blutrot färbte. Nach irgendwelchen Kriterien, die wahnsinnig komplex sein sollten. Was war nochmal der R-Wert? Wir schauten damals einfach auf das Handfeste, da wo man wirklich etwas erkennen konnte, und das waren die Sterbezahlen. Erst Euromomo, bis die gefälscht wurde, dann die Sterbestatistik des Bundesamts für Statistik. Und hier wurde klar: Wie Sie sehen, sehen Sie nichts. Erst als zum Jahreswechsel 2020/21 die Spritzen eingeführt wurden, gingen die Sterbezahlen nach oben.
Wie habt Ihr damals zu diesem ersten «Spaziergang» mit dem Grundgesetz aufgerufen? Und war die Versammlung polizeilich angemeldet?
Anselm: Das war damals schon ein großes Thema. Da alle Online-Formulare und Telefone der Versammlungsbehörde abgeschaltet waren, habe ich einen Brief an die Polizei geschrieben. Schließlich erreichte ich doch jemanden bei der Berliner Versammlungsbehörde. Das war sogar deren Leiter, Herr Metzdorf. Ich sprach mit ihm fast eine Stunde lang, und er erfand das Prinzip der Grundgesetz-Übergabe «on the fly», also beim Spaziergang zum Supermarkt.
Grundsätzlich ist mir aber wichtig: Demonstrationen müssen nicht vorab angemeldet werden. Demonstrationen und Streiks sind – friedlich und ohne Waffen – Ausdruck des Widerstands und der politischen Aktion des Volkes, der Menschen in einem Staat oder Betrieb oder einer Herrschaft jedweder Art. Aus der Erfahrung der Vergangenheit gibt uns das Grundgesetz zudem das ausdrückliche Recht dazu. Wer immerzu nach Erlaubnis der Autoritäten fragt, leugnet das Volk, die Demokratie und die Freiheit sich zu organisieren.
Ich möchte darauf hinweisen, dass Anmeldungen von Demonstrationen dann Sinn ergeben, wenn es sich dabei um ritualisierte Kundgebungen handelt. Aber im Grundsatz ist das nicht notwendig. Wir taten es und betrachten unseren Staatsapparat ganz prinzipiell als unseren Partner und Diener, den wir uns alle finanzieren und halten, damit er für unser Wohl hilfreich ist. Das schließt aber ein, wenn er konträr dazu agiert, den Konflikt auch einzugehen und sich, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist, durchzusetzen.
Wie viele demonstrierten an jenem Samstag im ersten «Corona»-März? Und wie hat die Polizei reagiert?
Anselm: Es waren beim ersten Mal rund 200 bis 500 Menschen am und um den Rosa-Luxemburg-Platz, und es wurden jeden Samstag mehr. Das rot-rot-grüne Stadtgouvernement reagierte mit Absperrungen, Platzverboten teils brutalen Maßnahmen, schlug alte Damen vom Fahrrad, kassierte Grundgesetze ein. Es griff in einer Brutalität durch, die völlig distanzlos und ungesund war.
Berliner Polizisten bei einer Grundrechte-Demonstration im April 2020; Foto: Tilo Gräser
Diese körperlichen Angriffe auf uns, schon am 28. März 2020, waren der lebende Beweis schlechthin, dass es Regierung und Medienkonzernen auf gar keinen Fall um unser aller Gesundheit gehen kann. Sonst hätten sie ja einfach nur Masken angeboten, Desinfektionsgel-Spender aufgestellt und uns einen angenehmen Spaziergang an der Luft gewünscht. Die absurden Abstandsregeln hielten wir ja bei unseren «Hygienespaziergängen» ein.
Die Initiative «Nicht ohne uns!» war und ist von Beginn an eine bundesweite Demokratiebewegung mit dem Fünf-Punkte-Plan und Demos im ganzen Land. Mein erster Artikel dazu vom 19. März 2020, «Das Notstands-Regime», erschien kurz darauf auf Rubikon. Der Text wurde in den ersten Tagen hunderttausende Male angeklickt und in mehrere Sprachen übersetzt. Es ist der wohl erfolgreichste Blog-Beitrag in der Geschichte des Alternativjournalismus im Internet. Bis heute habe ich zum Rubikon-Gründer Jens Wernicke gute kollegiale Kontakte.
Anselm, Du hast damals noch als freier Journalist für die Tageszeitung Taz geschrieben, die kurz nach dem 28. März 2020 einen Hetzartikel über Dich veröffentlichte – dieser gilt als Auftakt dazu, den Einsatz für die Grundrechte bis heute als rechtsextrem und Verschwörungstheorie zu verleumden. Was war und ist mit Deinen ehemaligen Kollegen los? Konntest Du inzwischen herausfinden, wer oder was dahintersteckt?
Anselm: Ja, ich war damals festes freies Redaktionsmitglied meines damaligen Betriebs, der Tageszeitung Taz, in Berlin. Ich arbeitete vor allem für die Berlin-Redaktion, aber auch für fast alle anderen Ressorts. Ende März 2020 kündigten sie mir fristlos, weil ich, wie üblich, einen Artikel angeboten hatte. Es war ein typischer Hintergrundartikel, der beide Seiten eines Betrachtungsgegenstands gegenüberstellt: Hier einerseits die Stimmen pro Virus-Notstand und totalitäre Maßnahmen, dort andererseits die kritischen Stimmen aus Wissenschaft, oppositioneller Politik und Alltags-Expertinnen. Die Taz warf mich raus, entzog mir meine Existenzgrundlage – und dann fingen sie an, mich zu verfemen. Ich werde nicht ruhen, bis diese perfiden Verbrecher dafür bestraft worden sind, bis sie um Gnade winseln, diese pervers-asozialen Kollegenschweine von der Spritzenmörder und Kriegstreiber-Taz! Das schwöre ich!
Habt Ihr eine Erklärung für das seltsame Verständnis von Gesundheit, Freiheit und Frieden der sogenannten «Linken»?
Anselm: Nun, die Linken, die was drauf haben, sind bei uns. Ich verweise auf das Unsichtbare Komitee und «Das Konspirationistische Manifest», das wir in der von den Autorinnen abgenommenen und bestätigten deutschen Originalübersetzung in unserem Sodenkamp-und-Lenz-Verlag herausgebracht haben. Dieses Buch richtet sich direkt an die linken Völkermörder, Kinderquäler und Neofaschisten von CDU/CSU bis Teile der Linkspartei. Perverses Pack!
Hendrik: Die Partei Die Linke hatte, als wir das erste Mal auf dem Rosa-Luxemburg-Platz demonstrierten, ein Banner an ihrer angrenzenden Parteizentrale gehisst, auf dem stand: «Linke Mehrheiten erringen». Die dachten im Frühjahr 2020 tatsächlich, dass sie kurz davor ständen, eine Rot-Rot-Grüne Regierung, aus SPD, Linkspartei und den Grünen, zu bilden, und schwenkten deshalb auf Regierungskurs um. Und bei den Grünen, die sich ja auch links geben, war es noch härter, denn sie wollten sich noch die Möglichkeit freihalten, sowohl mit der SPD als auch mit der Union, also den Christdemokraten, zu regieren. Von Parteiseite erlebten wir also reine Anbiederung an die Große Koalition unter Angela Merkel.
Es war dann auch die Taz, also das Kampfblatt der Grünen auf deren Irrwegen zur Macht, das mit seiner Verleumdung der Opposition das Zeichen dazu gab, dass man sich hier nicht beteiligen dürfe, und dass alles getan werden würde, um diesen Protest als «antisemitischen Terror» zu brandmarken, der er nie war. Im Gegenteil.
Hinzu kam wohl, dass jeder zum Jahreswechsel 2019/20 spürte, dass diese Form der neoliberalen Epoche schlicht am Ende war. Und es gab eine gewisse Erleichterung, dass dieser Scheiß, diese bleierne Zeit endlich vorbei ist. Der einflussreiche Philosoph Slavoj Žižek rief zum Rückzug ins Private auf, um «Nachzudenken». Und einige linke Gruppen, die sowieso schon einen Fetisch mit Verschleierung hatten, freuten sich riesig, endlich Masken über die Birne ziehen zu können. Es war eine Stimmung wie im Ersten Weltkrieg. Tja, und dann haben wir die Suppe bekommen, die uns eingebrockt wurde.
Hendrik, Du warst damals als Theaterdramaturg tätig. Wie haben Künstlerkollegen auf Dein Engagement für Freiheit und Demokratie reagiert?
Hendrik: Die waren Großteils erst einmal vollkommen überrumpelt von der «Corona»-Sause. Wir saßen alle gemeinsam, rund 25 Leute, in meiner Wohnung zusammen, um unseren Umgang mit dieser Situation zu planen, und hörten uns die Ansprache von Angela Merkel an. Wir waren bis dahin eine ziemlich zähe, zielstrebige und fokussierte Truppe gewesen. Aber da zerbrach es. Der eine, der bis dahin als der «Schwurbler» bei uns galt, war schon vorher voll auf der Gefahrenwelle geritten, als es noch eine Verschwörungstheorie war, vor der nur Leute wie Boris Pistorius und Jens Spahn warnten. Unser «Schwurbler» schloss sich dann in seinem Zimmer ein, kaufte von der gesamten WG-Kasse, rund 200 Euro, Desinfektionsmittel, verließ sein Zimmer nicht mehr und drehte die Heizung auf volle Stufe, weil der Virus ja «kalte Temperaturen» möge. Er demonstrierte dann später gegen uns, weil wir «wirre Verschwörungstheoretiker» wären.
Andere ließen sich davon abschrecken, dass sogenannte Faktenchecker angeblich die Kritik eines Wolfgang Wodarg widerlegt hätten. Das war so die Schauspielerhaltung.
Man hat in diesem Bereich, dem Theater, ja ein klares Gespür dafür, was jetzt gerade geht, und wo man eine Grenze überschreitet. Solche inhaltsleeren Faktenchecks dienten ja eben nur dazu: Das Signal zu geben, was ab jetzt verboten ist. Und die Kollegen wussten auch, dass sie eben die Parteien, ihre Stiftungen und ihre Zeitungen voll gegen sich aufbringen würden, wenn sie jetzt gegen die «Corona»-Maßnahmen aufstünden. Da dann noch Theater zu machen, was bei dem Personal- und Materialaufwand recht teuer ist, wird schwierig. Dachten sie auf jeden Fall, denn die Demokratiebewegung wäre ein Spitzenpublikum geworden und sie die Helden, aber nun gut, das haben sie nicht verstanden. Kurz, die sind einfach weggeknickt und machen jetzt irgendwas mit Medien.
Wenn Du Dich zurückversetzt, wie war die Stimmung auf dem Rosa-Luxemburg-Platz? Was hat sich abgespielt, und wie ging das mit den verbotenen Versammlungen weiter?
Hendrik: Wir machten das jede Woche aufs Neue, dort auf dem Rosa-Luxemburg-Platz, jeden Samstag um 15:30 Uhr, und es kamen immer mehr Menschen von überall her. Gleichzeitig breitete sich überall in Deutschland über nichtohneuns.de ein dezentrales Netzwerk an Versammlungen aus. Leute konnten sich über ihre Postleitzahl mit ihrer Mailadresse als Ansprechpartner in der Region eintragen lassen. So kam es über das Kommunikationszentrum Demokratischer Widerstand zu einer Demokratiebewegung überall in Deutschland.
Wir sprechen immer noch gerne mit Michael Ballweg darüber, wie er die ersten Versammlungen in Stuttgart interessiert und aufmerksam vom Café aus beobachtete und sich dachte: Das muss man machen. So begann es dann auch mit Querdenken. Was wir immer begrüßt haben. Ballweg brachte die großen, angemeldeten Demonstrationen zustande, wofür er ab 2022 hart, mit neun Monaten Haft, bestraft wurde. Als dann die Ausgangssperren, die Versammlungsverbote und so weiter wieder in voller Härte zurückkehrten – in den Wintern – kamen auch die top-hygienischen Spaziergänge zurück, die rund um den Rosa-Luxemburg-Platz bereits eingeübt worden waren, und die schlussendlich den Spritzenzwang verhinderten, weil unseren Herrschenden klar war, dass sie nicht die Leute wegspritzen und gleichzeitig Krieg gegen Russland führen können. Da wäre zu viel Druck aus der Bevölkerung gekommen, und so wurde schlussendlich das «Corona»-Regime unter dem Vorwand «Omikron» und Sonnenschein beendet. Beides hatte vorher überhaupt nicht interessiert. Sonnenschein gab es auch in den Jahren 2020 und 2021.
Am vergangenen Samstag, dem 22. März, erschien die 207. Ausgabe der Wochenzeitung Demokratischer Widerstand. Wie wurde aus einem Flugblatt mit den ersten 20 Artikeln der deutschen Verfassung Eure Wochenzeitung?
Hendrik: Rund um den Rosa-Luxemburg-Platz wurde vom Berliner Stadtgouvernement systematisch das Versammlungsrecht gebrochen. An eine Kundgebung mit Reden war überhaupt nicht zu denken, weil die Uniformierten sogar Leute, die einfach nur ein Grundgesetz in der Hand hielten, zu Boden warfen, abführten und dann in sogenannten Bearbeitungsstraßen malträtierten. Bis heute gibt es für diese Gewalt, Willkür und Niederschlagung keinerlei Entschuldigung, keinen Rücktritt wegen des Verfassungsbruchs oder sonst was. Die Polizeipräsidentin Barbara Slowik schüttelt weiterhin heiter flockig ihr Haar im Wind, aus welcher politischen Richtung dieser auch weht – zuletzt ging es volle Kanne gegen Menschen mit Palästinaflaggen. Und weil an Reden nicht zu denken war, warfen wir erst das Flugblatt aus Taxen und dann, aus Bedarf an mehr Informationen, die ersten Zeitungen.
Anselm und mir wurden für den Rosa-Luxemburg-Platz Betretungsverbote ausgesprochen. Das heißt, Polizeibeamte statteten uns in unserem Zuhause rabiat Besuche ab oder stoppten uns auf offener Straße, um uns diese irrwitzigen Dokumente zu überreichen. Ein Durchfahren dieser undemokratischen No-Go-Area, dem Rosa-Luxemburg-Platz, war allerdings mit öffentlichen Verkehrsmitteln erlaubt, wozu auch Taxen gehören. Ein Grund mehr diese wohltuende Errungenschaft der westlichen Welt hochzuhalten. Von dieser Zeitung druckten wir Hunderttausende Exemplare und ein Kollege aus Erfurt, Sven Sebastian Horner, baute aus dem Stand ein deutschlandweites Verteilernetzwerk auf, eine gigantische Leistung, für die wir ihm noch immer dankbar sind. Auf den hunderten Demonstrationen und Spaziergängen von «Nicht ohne uns!» in ganz Deutschland waren nun Menschen mit der Zeitung, holten sie stapelweise ab, warfen sie in Briefkästen, legten sie in Tankstellen aus und übergaben sie an Freunde. Die Demonstrationen hatten Zulauf, und die kritische Intelligenz, Wissenschaftler, Menschenrechtsanwälte und Ökonomen hatten nun wieder ein gedrucktes Medium, um ihre Erkenntnisse zu verbreiten. Sonst war da in gedruckter Form ja nicht viel.
Im Grunde machen wir seitdem, seit nun fünf Jahren, so weiter. Immer noch sind dort hunderte Verteiler, die ihre Nachbarn aufklären und mit dem Verteilen der Zeitung auf Demonstrationen Spenden sammeln können, um so ihre Soundanlage zu finanzieren. Immer noch gehen die Menschen deutschlandweit auf die Straße, jede Woche. Und wir bringen jede Woche erneut diese Zeitung heraus. Eine Knochenarbeit, wie Sie aus eigener professioneller Erfahrung bestimmt wissen.
Wir haben tausende Abonnenten, die jeden Samstag den Demokratischen Widerstand im diskreten Umschlag im Briefkasten haben und unsere Arbeit finanzieren. Manchmal, das gebe ich zu, grummel ich auch, weil wir gigantische Druck- und Versandkosten haben und hier wirklich für einen lachhaften Lohn arbeiten, während andere in ihrem Youtube-Studio hocken und sich mit Kommentaren zu Kommentaren zu Regierungsverlautbarungen die Taschen vollschaufeln. Aber das ist nun mal eine grundsätzliche Angelegenheit bei uns: Das Internet gehört uns nicht, sondern dem Militär und Konzernen. Wenn es drauf ankommt, wird es nicht mehr da sein. Diese Zeitung, der Demokratische Widerstand, aber schon, außer man räumt uns weg, wie es mit den Kollegen von Compact geschehen sollte. Aber wir sind ja auch wackere Gazellen des Geists, wir werden dann hurtig über Stöckchen und Steinchen über den nächsten Hügel springen, wenn der Angriff kommt, oder mit dem Doppelwumms eines zweiköpfigen Nashorns die Gewalt durchbrechen. Beide Möglichkeiten haben wir mittlerweile vorbereitet, aber da möchte ich jetzt nicht mehr dazu sagen.
Ihr macht nicht nur Zeitung, sondern habt auch einen Buchverlag gegründet und sprecht immer wieder auf Demonstrationen und Veranstaltungen. Wie habt Ihr Euch und wie hat sich Euer Blick auf die Gesellschaft seit März 2020 verändert?
Hendrik: Wie Anselm schon sagte, ist weiterhin der Text «Das Notstands-Regime» Grundlage unserer Arbeit. Also seit fünf Jahren. Wir mussten nichts verändern, sondern hatten – leider – auf ganzer Linie Recht. Das klingt nach dem Gepolter eines Franz-Josef Strauß, ist nun aber einfach so.
Nur die Spritzen, die waren tatsächlich eine böse Überraschung für uns. Dass diese Leute tatsächlich bereit sind, hier massenhaft Leute totzuspritzen, zu verstümmeln und für immer zu zeichnen, damit hatten wir, hatte ich, nicht gerechnet.
29.328 Todesfälle wurden bislang bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) im Zusammenhang mit den Spritzen gemeldet und 674.476 schwerwiegende Nebenwirkungen, wie Lähmungen, Herzinfarkte, Hirnschläge und so weiter und so fort. Niemals hätte ich so etwas für möglich gehalten. Und das sind ja nur die gemeldeten Schäden. Die Dunkelziffer ist eine ganz andere.
Um jetzt noch etwas Positives und Heiteres zu sagen: Meine Meinung zu diesen E-Rollern hat sich gewandelt. Vor «Corona» hielt ich diese Elektroteile, die hier in Berlin den Gehweg blockieren und auf denen 40-jährige Bartträger zum Yoga düsen, für eine Erniedrigung des Menschen. Als ich dann aber auf den durchsetzungsstarken und eigenverantwortlichen Versammlungen im Sommer 2021 revolutionäre Ostwestfalen mit Grundgesetz auf E-Rollern sah, die einer Horde Polizisten davonbrausen, war das für mich eine revolutionäre Verkehrswende.
Aber Spaß beiseite: Mein Vertrauen in die Menschen, die Gesellschaft, in die Deutschen hat seit 2020 zugenommen. Klar, die Blockwarte und Denunzianten in Deutschland sind hammerhart, härter als in anderen Ländern. Aber wir waren es, die 2020 mit den gigantischen Demonstrationen gegen das Maßnahmenregime weltweit vorne waren. Sonst wäre auch ein Robert F. Kennedy jr. im August 2020 nicht in Berlin, sondern – sagen wir – in Marseille gewesen.
Als ich neben dem protestantischen Priester von den Christen im Widerstand, einem Organisator von Fetisch-Partys im Superheldenkostüm, einer Kosmetikerin, einem Autoschrauber und einem liberalen Arzt saß und die Demonstration gegen die «Bundesnotbremse» plante, trotz Kontaktverbot, da merkte ich: In diesem Land sind überall solche fähigen Leute, die wissen, was getan werden muss. Und wir werden immer mehr. Nur ist es wahnsinnig zäh.
Wie steht Ihr zur AfD?
Anselm: Unsere Bewegung Nicht ohne uns! verfolgt mit dem wahren Fünf-Punkte-Plan von Beginn an überparteiliche Ziele und ist überparteilich. Ebenso die Wochenzeitung Demokratischer Widerstand. Wir können mit allen Personen und Organisationen, die sich positiv zum Fünf-Punkte-Plan stellen, zusammenarbeiten. So kommt auch die Freundschaft zu Querdenken und vielen weiteren zustande. Die sind mal von links, mal von rechts, mal aus der Mitte, fast immer jedenfalls von unten. Gemeinsam gehen wir gegen die da oben vor, mit dem Ziel, siegreich zu sein, uns und unsere Ziele vollumfänglich durchzusetzen. Ich würde sogar sagen: Unser Kampf führt zum Sieg!
Was sagt Ihr dazu, dass die Bürger fünf Jahre später noch immer für Demokratie, Freiheit und Frieden auf die Straße gehen?
Hendrik: Dass die Menschen weiterhin am Start sind und nicht einfach nur die Kommentarspalten im Internet vollschreiben, ist eine großartige Sache. Wir schreiben das ja immer wieder und werden dafür belächelt: Es ist die größte und langanhaltendste demokratische Erhebung, die es in Deutschland jemals gegeben hat. Man bringe mir bitte einen Gegenbeweis.
Dass es so lange dauert, geht mir mittlerweile gehörig auf den Senkel. Denkt schneller, seid klarer, seid klug!, möchte ich da rufen, aber im Endeffekt, brauchen manche Dinge einfach Zeit. Wir werden immer mehr, Parteien, die die Punkte der Demokratiebewegung aufnehmen, legen zu, die Aufarbeitung der «Corona»-Maßnahmen schreitet unweigerlich voran – da werden auch solche Lügengeschichten, wie vom Drosten-Freund Georg Mascolo zum Laborursprung, nichts dran ändern – und der Fünf-Punkte-Plan setzt sich durch.
Nichts ist so stark, wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist. Und die Zeit der Verfassungserneuerung auf Basis des Grundgesetzes, mit Wirtschafts- und Sozialcharta und mit Volksentscheidungen in allen grundsätzlichen Fragen rückt näher.
Es ist in diesem Land schlicht nicht mehr zu vermitteln, warum man im Jahr 2029 oder 2030 Krieg führen können muss. Das wird trotz allen Lügen schlicht nicht funktionieren.
Kurz: Deren Zeit läuft ab, und ich freue mich schon auf den Tag des Sieges, an dem wir Widerständler uns alle in Armen liegen, um uns dann hart und hochachtungsvoll in der Freien Bundesrepublik Deutschland zu streiten. Wenn das Denkmal der Demokratiebewegung auf dem Berliner-Rosa-Luxemburg-Platz gebaut ist, geht das Leben ja auch weiter.
In Anspielung auf Euren jüngsten Streich namens Näncy, wie haltet Ihr Euch sonst bei Laune, wenn Ihr nicht gerade Texte eines verbotenen Magazins veröffentlicht?
Hendrik: Ich bin schon lange ein großer Freund von Franko-Flämischer-Vokalpolyphonie, seit 2021 auch von Pflanzen und beschäftige mich derzeit viel mit der Literatur des Vormärz und des späten Byzanz. Wir werden nicht die Ersten und nicht die Letzten sein. Das schafft gesundes Selbstbewusstsein sowie eine gewisse heitere und undogmatische Todesverachtung. Die Welt ist ja groß, weit und die Bäume werden auch von selber grün. Außerdem gibt es dann ja noch die Liebe und sportliche Ertüchtigung. Das alles hält mich wach, ultra fit und scharf. Da brauche ich keine Substanzen, wie so manch ein Gesundheitsminister.
Anselm: Ich habe mit meiner englischen Ehefrau zwei Kinder im Alter von ein und zwei Jahren im Haushalt, die ich voll mitversorge und mitaufziehe. Dazu kommt aus meiner vorigen Partnerschaft meine wunderbare Tochter, die bald neun Jahre wird. Ich habe also eine ganze Rasselbande zu versorgen, und uns wird nie langweilig, von fünf Uhr morgens bis abends um neun. In diesem Sommer machen wir ein schönes Familiensommerfest im Großraum Berlin und ich möchte Dich und die Transition News-Kollegen, die etwas mit Kindern anfangen können, ohne sie als störende Fremdkörper, Virenschleudern oder Produktivitätshemmer wahrzunehmen, hiermit gern dazu einladen.
Vielen Dank für diese Einladung! Was ist anlässlich des fünfjährigen Jubiläums am 28. März in Berlin geplant?
Anselm: Den Auftakt machte am 22. März die Buchpräsentation von Werner Köhnes neuestem Werk «Zur Ästhetik des Widerstands». Am 28. März treffen wir uns, wie fünf Jahre zuvor, um Punkt 15:30 Uhr auf dem Berliner Rosa-Luxemburg-Platz (RLP) zum Marsch durch Berlin. Wir marschieren also vom RLP zum Platz der Republik.
Am 29. März eröffnen wir die Erste Alternative Medienmesse – die wir mit dem Verlag Sodenkamp & Lenz initiiert haben – um 10:30 Uhr in der Musikbrauerei Berlin. Dabei sind Kontrafunk, Näncy, die Neue Rheinische Zeitung, Compact, Arbeiterphotographie, Demokratischer Widerstand und viele weitere große, mittlere und kleine Medien, die sich nicht der Lüge, den Konzernen und der Regierungspropaganda verschrieben haben, sondern dem Versuch aufzuklären und für Information und freie Meinungsbildung der Menschen, früher sagte man «für das Volk», tätig sind. Das hat noch nicht unbedingt mit völkisch zu tun, sondern zuerst mit Republik, Demokratie und Aufklärung. Wir sind nicht bereit, uns diese – ob nun mit Blanqui, NWO, NATO, Leyens EU oder sonst wem – abnehmen zu lassen. Wir verteidigen nichts weniger als das menschenzentrierte Weltbild.
Wie passt hier Blanqui ins Bild?
Anselm: Auguste Blanqui war einer der französischen liberalen Frühsozialisten des 19. Jahrhunderts und bei der Julirevolution 1830 aktiv. Er strebte später eine Art staatsinterne Verschwörung an, um eine neo-linksliberale Revolution von oben herab im Lande durchzudrücken. Mir schwant, dass einige der mit unserem Geld gut durchgepämperten Linken, die sich das «Corona»- und Kriegsregime schönlügen, so eine Art Blanqui-Feeling haben.
Dieser Putsch ist aber keine sozialistische Weltrevolution, auch wenn uns das die Propaganda von allen Seiten, von links und rechts, aber vor allem von oben, glauben machen will. Dazu muss man sich nur mal genauer ansehen, was Leute wie Anthony Fauci, Bill Gates und Panzer-Toni Hofreiter wirklich wollen. Die wollen Aufrüstung, Dritten Weltkrieg, eine Verabsolutierung der EU-Kommission, absichtliche Massenmigration und die durch eine konzertierte Aktion verschleierte Verarmung. So kommt es ja auch zustande, dass wache Konservative, Liberale und seriös-denkfähige Linke gegen diese Verschwörung der Oberen sehr gut zusammenarbeiten können. Alles andere tragen wir dann später in friedlicher, aber streitbarer Diskussion und letztlich mit verbindlichen Volksentscheiden in den grundlegendsten Angelegenheiten aus.
Das Interview führte Sophia-Maria Antonulas.