Die US-amerikanischen Giganten unter den Ölkonzernen, ExxonMobil und Chevron, gaben am 2. Februar bekannt, dass sie 2023 die zweithöchsten Gewinne während der vergangenen zehn Jahre erzielt haben. Als Folge davon schütteten sie einen Rekordbetrag an ihre Aktionäre in Höhe von insgesamt knapp 60 Milliarden US-Dollar aus. Das berichtet The Defender.
Dieser Gesamtbetrag entspreche dem, was jeder Haushalt in Kalifornien und Texas im Jahr 2023 an Energierechnungen gezahlt habe. In diesem Zusammenhang zitiert das Magazin der von Robert F. Kennedy Jr. gegründeten Organisation Children’s Health Defense die internationale gemeinnützige Organisation Global Witness. Ihr zufolge würden die fünf Dutzend Mllliarden Dollar ausreichen, um fast zwei Drittel der Schäden aus den schlimmsten Wetterkatastrophen des Jahres in den USA zu decken.
«Im Jahr 2023 haben wir mehr Geld an die Aktionäre ausgeschüttet und mehr Öl und Erdgas gefördert als in jedem anderen Jahr in der Geschichte des Unternehmens», wie The Defender Chevron-CEO Mike Wirth widergibt. Und auch Exxon melde, dass es eine Rekordmenge an Öl und Gas in seinen Raffinerien verarbeitet habe.
Der 2023er Gewinn von Exxon belaufe sich auf insgesamt 36 Milliarden US-Dollar, von denen der Grossteil, nämlich 32,4 Milliarden US-Dollar, an die Aktionäre ausgeschüttet worden sei.
Chevron wiederum habe 21,4 Milliarden US-Dollar eingenommen und 26,3 Milliarden US-Dollar an seine Anteilseigner ausgezahlt. «Damit liegen sie laut einer Analyse des Wall Street Journal bei den Gesamtausschüttungen eines US-Unternehmens nur hinter Apple, Microsoft und der Google-Muttergesellschaft Alphabet», so The Defender.
Wer nun glaubt, der Wachstumshunger der Ölgiganten sei gestillt, der ist falsch gewickelt. Laut dem Defender-Artikel hätten beide Unternehmen für 2024 grosse Fusionen geplant: Chevron mit Hess und Exxon mit Pioneer Natural Resources.
Parallel dazu verzeichnete die Armutsquote in den USA zuletzt den grössten Anstieg in einem Jahr in der Geschichte des Landes, wie das Time Magazine im Oktober 2023 berichtete. So würden den 2022er Daten der US-Volkszählung zufolge 12,4 Prozent der Amerikaner in Armut leben – 7,4 Prozent mehr als im Jahr 2021. Dabei habe sich auch die Kinderarmut mehr als verdoppelt (von 5,2 Prozent auf 12,4 Prozent).
Zugleich wird erwartet, dass die Strompreise im Jahr 2024 weiter steigen werden. So hätten viele Regulierungsbehörden bereits Tariferhöhungen für 2024 genehmigt und öffentlich bekannt gegeben, wie es auf Solar.com heisst.