Medien weltweit überschlagen sich seit Tagen mit einer Nachricht: Ein sicherer Impfstoff ohne ernsthafte Nebenwirkungen sei praktisch gefunden — das hätten der britische Pharmakonzern AstraZeneca und die Universität Oxford nach ersten Tests mit 1’000 Teilnehmern im Fachblatt Lancet publiziert. Der mögliche Impfstoff rufe eine Antwort des Immunsystems hervor und sei sicher, erklärte das Unternehmen, das das Mittel zusammen mit der Universität von Oxford derzeit entwickelt.
Einziges Manko: Die Studie treibt lediglich die Aktienkurse von AstraZeneca nach oben — mehr als eine Zwischenstufe ist die Studie, pharmakologisch betrachtet, indes nicht.
Darauf macht jetzt das Magazin The Print aufmerksam. Danach seien noch etliche Fragen offen, beispielsweise über die Dauer der beobachteten Schutzwirkung im Körper. Denn wie lange die vom Testvakzin ausgelöste Immunantwort tatsächlich anhielte, sei vollkommen unklar.
«Die gleiche Unsicherheit gilt für Sicherheitsdaten», schreibt The Print, und:
«Dieser und andere Impfstoffe wurden bisher in meist jungen, gesunden und nicht sehr unterschiedlichen Gruppen getestet. Sicherheit und Wirksamkeit in einer breiteren Bevölkerung, einschließlich älterer Erwachsener und Menschen mit Gesundheitsproblemen, werden entscheidend dafür sein, wie nützlich sie sind».