Lumumba würde alles daransetzen,
die Ausbeutung des Kongo zu beenden.
Eine schreckliche Vorstellung für die westlichen Staaten.
Film «Schatten über dem Kongo»
Liebe Freundinnen und Freunde
Aus Anlass des Attentates auf Donald Trump und des neuen Buches von Dirk Pohlmann «Im Auftrag der Eliten» wollte ich an bedeutende vergangene politische Morde erinnern. Morde, die von mächtigen Kreisen beauftragt wurden, um störende Menschen aus dem Weg zu räumen. Menschen, die Profit und Machtgier im Weg standen. Menschen, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten für Frieden, Versöhnung und Gerechtigkeit eintraten.
Es kommen mir dabei folgende Namen in den Sinn: Rosa Luxemburg, Mahatma Gandhi, Patrice Lumumba, Dag Hammarskjöld, John F. Kennedy, Martin Luther King, Olof Palme und Giovanni Falcone.
Bei der Recherche zum 1961 im Kongo ermordeten Premierminister Patrice Lumumba bin ich an einem hervorragenden Dokumentarfilm hängen geblieben: «Schatten über dem Kongo» von Pippa Scott. König Leopld II von Belgien hat sich mit List, Manipulation und Brutalität den Kongo als eigene Kolonie unter den Nagel gerissen.
Es kam zu unsäglichen Menschenrechtsverletzungen, Ausbeutung und Sklaverei. Die angestammten Menschen wurden wie Tiere betrachtet und entsprechend rücksichtslos zur Arbeit gezwungen. Millionen sind gestorben.
Der charismatische Patrice Lumumba hat erfolgreich für die Unabhängigkeit des Landes gekämpft. Damit war er Profit- und Machtinteressen von Belgien und den USA im Weg. Präsident Eisenhower hat seine Ermordung angeordnet, der künftige Machthaber Mobuto, die belgischen und amerikanischen Geheimdienste und schlussendlich belgische Soldaten haben ihn und zwei Weggefährten ermordet und die Leichen in Säure aufgelöst.
Unter Mobuto gingen Ausbeutung und Menschenrechtsverletzungen weiter. Die USA haben ihn großzügig unterstützt. Heute ist der Kongo wichtig, weil er über 80 Prozent der Weltreserven an Coltan verfügt. Dieses Mineral wird für Handys, Laptops und Elektroautos benötigt. In den Minen sterben reihenweise Kinder. Die Lebensbedingungen der Menschen allgemein im Kongo sind nach wie vor schlecht.
Nachfolgend ein passendes Gedicht von Ernesto Cardenal:
Das Handy
Du sprichst in dein Handy
und redest und redest
und lachst in dein Handy
und weißt nicht, wie es gemacht wurde,
und weniger noch, wie es funktioniert,
aber was macht das schon.
Schlimm ist, dass du nicht weißt,
wie auch ich nicht wusste,
dass im Kongo viele sterben.
Tausende und Abertausende
sterben im Kongo
wegen dieses Handys.
In seinen Bergen gibt es Coltan
(außer Gold und Diamanten),
das man für die Kondensatoren
der Mobiltelefone braucht.
Um die Kontrolle über die Mineralien
führen multinationale Konzerne
einen endlosen Krieg.
5 Millionen Tote in 15 Jahren,
und sie wollen nicht, dass die Welt davon erfährt.
Ein unermesslich reiches Land
mit einer ungeheuer armen Bevölkerung.
80 Prozent der Weltreserven von Coltan
befinden sich im Kongo.
Dort liegt das Coltan schon
seit drei Milliarden Jahren.
Nokia, Motorola, Compaq, Sony
kaufen das Coltan
und auch das Pentagon und auch
die Corporation, der die New York Times gehört,
und sie wollen nicht, dass die Welt davon erfährt,
und auch nicht, dass dieser Krieg beendet wird,
damit sie weiter das Coltan rauben können.
Kinder zwischen 7 und 10 Jahren schürfen das Coltan,
weil ihre kleinen Körper
gut in die kleinen Löcher passen
für 25 Cents pro Tag.
Und es sterben haufenweise Kinder
durch den Coltan-Staub
oder beim Hauen des Gesteins
das auf sie niederfällt.
Auch die New York Times
will nicht, dass die Welt davon erfährt,
und so kommt es, dass man nicht erfährt
von diesem organisierten Verbrechen
der multinationalen Konzerne.
Die Bibel setzt sie gleich
Gerechtigkeit und Wahrheit
und die Liebe und die Wahrheit.
So wichtig also, diese Wahrheit,
die uns frei machen wird,
auch die Wahrheit über das Coltan.
Coltan in deinem Handy,
in das du sprichst und sprichst,
und dann lachst du in dein Handy.
Herzlich
Ihr Lars Ebert
[email protected]
Auf Yunite: Lars Ebert
PS:
Donald Trump gehört in meinen Augen nicht in obige Aufzählung.
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