Prof. Talja Blokland, an der Humboldt Universität lehrende Soziologin, hat die in Berlin verhängte Sperrstunde scharf kritisiert und auf die Bedeutung von Bars, Clubs und Restaurants hingewiesen. Zudem forderte sie von der Politik klare Beweise für die These, wonach sich Covid-19 durch Party-Einschränkungen eindämmen liesse. Das berichtet die Berliner Zeitung.
Es komme rüber, «als wären Bars und Cafés zum Feiern da und nichts Notwendiges», habe die Professorin am Georg-Simmel-Zentrum für Metropolenforschung der Humboldt Universität Berlin gesagt. Doch der Professorin zufolge sei die Lage anders, schreibt die Berliner Zeitung:
«Wenn man sich frage, wie man lerne, wie man von einer Jobmöglichkeit erfahre oder politisch etwas höre, was anders als zu Hause sei, dann passiere das dort, wo man neue Menschen treffe. ‹Für das soziale Gefüge der Stadt sind das wichtige Orte›.»
Meinung der Redaktion: Die Sperrstunde in Berlin startet um 23 Uhr und endet um 6 Uhr. Einen Beweis dafür, dass sich SARS-CoV-2 in diesem Zeitraum anders übertragen liesse als sonst, kann es natürlich nicht geben — weil Viren sich nicht an Tageszeiten halten. Die Verhängung der Sperrstunde beweist hingegen das vollkommene Versagen der politischen Entscheidungsträger.