Die USA und Polen schmieden Pläne darüber, wie Warschau die Kontrolle über seine «historischen Territorien» in der Ukraine erlangen könnte, berichtet die russische Presseagentur TASS.
«Nach Informationen, die der russische Auslandsgeheimdienst erhalten hat, arbeiten Washington und Warschau an Plänen, um eine strenge militärische und politische Kontrolle Polens über ‹seine historischen Territorien› in der Ukraine zu etablieren», zitiert der Pressedienst des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR dessen Direktor Sergej Naryschkin.
Nach Informationen des Geheimdienstes würde die erste Phase dieser «Wiedervereinigung» darin bestehen, dass polnische Truppen in die Westukraine einmarschieren, um sie «gegen eine russische Aggression zu verteidigen». Derzeit würden die Einzelheiten der künftigen Mission mit der Regierung Biden erörtert.
«Vorläufigen Vereinbarungen zufolge würde sie ohne NATO-Mandat, aber mit einer ‹Koalition der interessierten› Staaten durchgeführt werden. Warschau hat noch keine potenziellen Teilnehmer für diese ‹Koalition der Willigen› gewinnen können», so der SWR.
Die Agentur stellte jedoch fest, dass die polnische Regierung nicht an «zusätzlichen Zeugen» für ihre Operation interessiert ist.
«Es ist geplant, ein sogenanntes friedenserhaltendes Kontingent in Gebiete der Ukraine zu entsenden, in denen man kaum auf russische Streitkräfte treffen dürfte. Und die vorrangigen ‹Kampfaufgaben› des polnischen Militärs würden darin bestehen, nach und nach strategische Einrichtungen, die sich dort befinden, von der ukrainischen Nationalgarde zu übernehmen. Der polnische Geheimdienst ist bereits auf der Suche nach Mitgliedern der ukrainischen Elite, mit denen man ‹verhandeln› kann, um ein ‹demokratisches› Pro-Warschau-Gegengewicht zu den Nationalisten zu bilden», heisst es in der Erklärung.
Die polnische Führung hoffe, so die TASS, dass dieser präventive Einsatz in der Westukraine zum Auseinanderbrechen des Landes führen wird und die Gebiete, in welche die «polnischen Friedenstruppen» eindringen, unter die Kontrolle Warschaus kommen.
Im Wesentlichen handle es sich um einen Versuch, das zu wiederholen, was Polen als historisches Abkommen nach dem Ersten Weltkrieg ansieht: Der durch die Entente vertretene Westen hatte damals Polen das Recht anerkannt, seine Bevölkerung vor der «bolschewistischen Bedrohung» zu schützen, indem es einen Teil der Ukraine besetzt – um diese Gebiete anschliessend von Polen annektieren zu lassen. Die darauffolgenden Ereignisse seien zu einem anschaulichen Beispiel für die koloniale Haltung und die erzwungene «Polonisierung» als Hauptmethoden zum Aufbau eines «Grosspolen» geworden, so die SWR.
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