Russland wird seine Nukleardoktrin ändern. Dies geschehe auf der Grundlage der Analyse der jüngsten Konflikte und der Aktionen des Westens in Bezug auf den Ukraine-Krieg, sagte der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow gegenüber der TASS:
«Wie wir bereits wiederholt gesagt haben, befindet sich die Arbeit in einem fortgeschrittenen Stadium. Es besteht die klare Absicht, eine Korrektur [der Nukleardoktrin] einzuführen, die unter anderem durch die Untersuchung und Analyse der Entwicklung der jüngsten Konflikte verursacht wird, natürlich einschließlich all dessen, was mit dem Eskalationskurs unserer westlichen Gegner in Bezug auf die besondere Militäroperation zusammenhängt.»
Rjabkow erklärte, dass das entsprechende Dokument derzeit fertiggestellt werde, es aber noch zu früh sei, um über einen konkreten Zeitrahmen für seine Fertigstellung zu sprechen.
Laut der Presseagentur hatte der russische Präsident Vladimir Putin zuvor erklärt, die russische Nukleardoktrin sei ein «lebendiges» Dokument, das bei Bedarf geändert werden könne. Moskau gehe jedoch davon aus, dass es niemals zu einem nuklearen Schlagabtausch kommen werde.
Rjabkow hatte laut der TASS bereits früher darauf hingewiesen, dass das Vorgehen des Westens die Frage nach einer Aktualisierung der russischen Nukleardoktrin entsprechend den aktuellen Anforderungen aufwerfe. Dem hochrangigen Diplomaten zufolge wird die außenpolitische Lage durch die Aktionen der USA und ihrer Verbündeten in ernstzunehmender Weise eskaliert. Moskau analysiere ständig, wie gut seine Dokumente zur nuklearen Abschreckung diesen Herausforderungen gerecht werden. Die Presseagentur schließt:
«Nach der Nukleardoktrin 2020 kann Russland seine Atomwaffen einsetzen, wenn ein Feind diese oder eine andere Art von Massenvernichtungswaffen gegen Russland oder seine Verbündeten einsetzt, wenn eine verifizierte Information über den Start von Atomwaffen zum Angriff auf Russland oder seine Verbündeten eingeht, wenn ein Feind die für eine nukleare Reaktion erforderlichen Einrichtungen beeinträchtigt, und im Falle einer konventionellen Aggression gegen Russland, wenn die Existenz des Staates selbst bedroht ist.»