Überall in den USA treten Telekommunikationsunternehmen an Schulbehörden heran und bieten die Installation von Funktürmen an. Dies stelle auf den ersten Blick eine lukrative Einnahmequelle für die oft klammen Schulen dar, schreibt The Defender. Aber die Geschäfte würden oft die Telekommunikationsunternehmen begünstigen, und die Türme könnten laut Experten Gesundheitsrisiken bergen.
Suzanne Burdick hat als Reporterin für The Defender eine Reihe von investigativen Artikeln über die Belastung durch Mobilfunk an Schulen geschrieben. Sie geht davon aus, dass Mobilfunkverträge, die «leicht verdientes Geld» bieten, die Schulbehörden oft jahrzehntelang zu ungünstigen Bedingungen binden.
Obendrein seien die gesetzlichen Grenzwerte für die Belastung durch drahtlose Funkfrequenzen (RF) veraltet, und die Schulen würden es oft versäumen, die Eltern vor der Unterzeichnung solcher Verträge zu informieren. Umweltverträglichkeitsstudien führe man in der Regel nicht durch.
Burdick geht deshalb davon aus, dass sich ein «perfekter Sturm» zusammenbraut. Dieser sei auf eine Kombination von schnellem technologischem Fortschritt und einer Telekommunikationsindustrie zurückzuführen, die von diesen Fortschritten profitieren wolle.
In der Installation von Funktürmen würden Schulen eine Möglichkeit sehen, passive Einnahmen zu erzielen. Doch was auf den ersten Blick für die Schulleiter ein Kinderspiel zu sein scheine, habe einen Preis. Sie seien sich der Tragweite der Verträge, der möglichen gesundheitlichen Folgen und der geringen staatlichen Aufsicht über die Branche nicht bewusst, betont Burdick.
In vielen Fällen erlaubten die Verträge den Unternehmen, die Türme zu modifizieren, sie zu warten oder zu verändern. Dies könne bedeuten, dass die anfängliche Platzierung einer Antenne später in «eine ganze Reihe von 5G-Antennen» umgewandelt werden könnte.
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