Die Coronakrise verursacht nicht nur für die Spitäler erhebliche Verluste, auch die frei praktizierenden Ärztinnen und Ärzte sind davon betroffen. Das schreibt die Schweizerische Ärztezeitung.
So heisst es in einem aktuellen Beitrag des Fachorgans:
«Berechnungen von FMH und Ärztekasse zeigen, dass hochgerechnet auf ein Jahr für die frei praktizierende Ärzteschaft Gesamtkosten von über 735 Millionen Franken entstehen werden. Diese Kosten setzen sich zusammen aus den Verlusten, entstanden durch den Behandlungsstopp während des sechswöchigen Lockdowns, den Mindereinnahmen nach dem Lockdown sowie den Mehrkosten
verursacht durch die Schutzmassnahmen in den Praxen».
Die Analyse des Ärzteblatts zeigt auch die Verfehlungen der Politik auf:
«Der vom Bundesrat verordnete Entscheid, dass nicht dringend angezeigte medizinische Behandlungen während der Dauer des sechswöchigen Lockdowns zu unterlassen seien, führte bei den Arztpraxen und ambulanten ärztlichen Zentren zu erheblichen Verlusten. Die Erwerbsausfallentschädigung (EO) für Praxisinhaber wurde de facto verwehrt bzw. nur für ausgesprochene Härtefälle gewährt».
Kommentar der Redaktion: Die Publikation kommt zu einem denkbar brisanten Zeitpunkt. Denn ein neuer Lockdown, wie er beispielsweise bereits in Deutschland und Österreich vorliegt, würde die Schweizer Ärzteschaft und ihre Patienten erneut ins Mark treffen.