Um die psychosozialen Folgen der Coronakrise besser zu überstehen, sollen psychisch Kranke in Zukunft sogenannte «soziale Roboter» als Unterstützer erhalten. Über welche Eigenschaften die Maschinen verfügen müssen, schildert eine unter Leitung der Universität Hohenheim durchgeführte Studie. Das berichtet der Informationsdienst Wissenschaft (idw).
So heisst es in der Mitteilung der Universität Hohenheim:
«Durch die aufgrund der COVID-19-Pandemie ergriffenen Quarantänemaßnahmen leben derzeit viele Menschen in sozialer Isolation. Das kann sich sowohl kurz- als auch langfristig nachteilig auf ihre psychische Gesundheit auswirken. Insbesondere zwei Gruppen sind in dieser Hinsicht anfällig und schutzbedürftig: ältere Erwachsene über 65 Jahren und Kinder unter 16 Jahren.
Der Einsatz von sozialen Robotern soll diese negativen Folgen verhindern oder zumindest minimieren. Die Roboter könnten Menschen in ihrem täglichen Leben unterstützen, ein Medium für soziale Kontakte sein und so zu deutlichen Verbesserungen in deren Wohlbefinden führen. Da es dabei keinen direkten Mensch-zu-Mensch-Kontakt gibt, würden zudem keine Krankheitserreger übertragen.
Die Wissenschaftler identifizierten nach eigenen Aussagen insgesamt vier Haupttypen, in die sich soziale Roboter einteilen lassen: Den Unterhalter, den sozialen Wegbereiter, den Mentor und den Freund, «wobei die beiden letztgenannten noch nicht kommerziell erhältlich sind».
Kommentar der Redaktion: Dass die Publikation im Journal of Service Management bereits am 18. August erfolgte, und die Universität Hohenheim heute, während des bundesweiten Lockdowns 2.0, das Thema kommuniziert, ist beachtenswert. Denn erstmals geben Wissenschaftler offen zu, dass die psychosozialen Folgen der Corona-Massnahmen bedeutend sind.