Der Spiegel bereitet seine Leserinnen und Leser durch Weglassen von Fakten auf einen möglichen Lockdown in Südeuropa vor:
«In Madrid grassiert das Virus, Paris ist Risikogebiet: In Spanien und Frankreich herrscht wieder Corona-Alarm, auch in Italien wächst die Nervosität. Wie wahrscheinlich ist ein neuer Lockdown in Südeuropa?»
Die potentielle, erneute Isolation begründet das Magazin ausschließlich mit den steigenden Infektionszahlen. Was der Spiegel explizit auslässt, ist indes die Zahl der Todesfälle — und die liegt, ebenso wie in der Schweiz oder Deutschland, prozentual nahe der Nullllinie. Konkret: Seit Juni sterben in Frankreich beispielsweise zwischen 10 und 30 Menschen mit Covid-19 pro Tag – bei 70 Millionen Einwohnern: Das sind 0,00004 Prozent der Bevölkerung.
Zum Vergleich: An einem Herzinfarkt sterben täglich rund 273 Franzosen.
Trotzdem argumentiert der Spiegel ausschliesslich auf Basis der Infektionszahlen — und spekuliert manipulativ:
«Einen neuen nationalen Lockdown wollen die Regierungen in Italien, Spanien und Frankreich unbedingt verhindern. Er hätte katastrophale Folgen für die Wirtschaft. Und er würde auch die Unterschiede in der Eurozone noch deutlicher hervortreten lassen. Aber zumindest in Frankreich, das erklärte Premierminister Jean Castex vor Kurzem, liegen die Notfallpläne für einen erneuten nationalen Stillstand schon in den Schubladen der Ministerien bereit.».