Regelmäßige Bewegung hilft Überlebenden von Darmkrebs, ihre langfristigen Chancen auf ein Leben ohne Rückfall zu verbessern. Das ergab eine aktuelle Studie, die auf der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology 2025 vorgestellt und am 1. Juni im renommierten New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde. Forschende aus Kanada, Australien und Großbritannien begleiteten dafür 889 Patienten mit behandelbarem Darmkrebs über einen Zeitraum von bis zu 15 Jahren. Das meldete healthline.com im Juni.
Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: Während die eine Gruppe nur Informationen zu Fitness und Ernährung erhielt, erhielten die anderen ein intensives Coaching mit regelmäßigen Treffen über drei Jahre. Das Ergebnis: Patienten mit persönlichem Fitnesstrainer waren deutlich aktiver und zeigten bessere Überlebensraten. Nach fünf Jahren waren 80 Prozent der Bewegungsgruppe krebsfrei – verglichen mit 74 Prozent der anderen. Nach acht Jahren lag die Überlebensrate der aktiven Gruppe bei 90 Prozent, bei der Vergleichsgruppe nur bei 83 Prozent.
Medizinische Experten loben die Studie als bisher rigoroseste Untersuchung zur Wirkung von Sport bei Darmkrebspatienten. Da körperliche Aktivität kostengünstig, risikoarm und für alle zugänglich ist, sehen sie in den Ergebnissen eine wichtige Grundlage, um Bewegung als festen Baustein der Krebsnachsorge zu etablieren.
Besonders relevant sind diese Erkenntnisse für Patienten unter 50 Jahren, bei denen Darmkrebsfälle in den letzten Jahren deutlich zugenommen haben. Für diese Altersgruppe, die oft aggressivere Krankheitsverläufe zeigt, ist Bewegung nicht nur gesundheitsfördernd, sondern kann einen echten Unterschied im Heilungsverlauf machen.
Neben den positiven Effekten auf das Immunsystem und den Zuckerstoffwechsel könnte Sport somit ein Schlüssel zur Verbesserung der Prognose sein. Experten empfehlen deshalb, neben der frühzeitigen Darmkrebsvorsorge auch gezielte Bewegungsempfehlungen in die Behandlung und Nachsorge einzubeziehen.
Darüber hinaus raten Fachleute, das Screening auf Darmkrebs bereits ab 45 Jahren zu beginnen, um Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und besser behandeln zu können. Insgesamt zeigt die Studie eindrücklich, dass ein aktiver Lebensstil einen wichtigen Beitrag zur Krebsbekämpfung leisten kann – eine Botschaft mit großer Bedeutung für Betroffene und Ärzte gleichermaßen.
Krebsvorsorgeuntersuchungen stehen derweil auch in der Kritik. Ihr Nutzen ist wissenschaftlich nicht oder allenfalls nur bedingt nachgewiesen. Zugleich besteht bei ihnen die Gefahr der Überdiagnostik und damit der Übertherapie.