In einem Interview mit Scripps News sagt Trump, er hätte «kein Problem» damit, wenn auch Robert F. Kennedy Jr. an der Präsidentschaftsdebatte mit Joe Biden teilnehmen würde. Das berichtet The Hill.
Voraussetzung sei, so Trump, dass der Neffe des ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy «den Schwellenwert erreicht».
Hintergrund ist, dass Ex-Präsident Trump und der aktuelle Präsident Biden am Mittwoch bekannt gaben, bereit zu sein, an zwei direkten Präsidentschaftsdebatten teilzunehmen. Die erste wird am 27. Juni von CNN veranstaltet, die zweite am 10. September von ABC.
In diesem Zusammenhang hatten CNN und ABC mitgeteilt, dass die Kandidaten eine Reihe von Anforderungen erfüllen müssen, um an den Debatten teilnehmen zu können. Dazu gehört, dass ihre Namen auf genügend Stimmzetteln erscheinen, um theoretisch die Schwelle von 270 Wahlmännerstimmen zu erreichen, die für den Gewinn der Präsidentschaft erforderlich sind.
Außerdem müssen die Kandidaten, wie CNN verlautbarte, in vier separaten nationalen Umfragen unter registrierten oder wahrscheinlichen Wählern mindestens 15 Prozent Unterstützung erhalten.
«Das Zeitfenster für die Stimmabgabe zur Bestimmung der Teilnahmeberechtigung an der Debatte begann am 13. März 2024 und endet sieben Tage vor dem Datum der Debatte», so CNN in einer Pressemitteilung.
Zuvor hatte Trump am Donnerstag Präsident Biden vorgeworfen, er wolle nicht, dass Kennedy Jr. an der Debatte teilnehme, obwohl sie einige politische Ansichten teilen würden. Trump auf der von ihm gegründeten Plattform Truth Social:
«Mir ist es egal, ob [Kennedy] Junior an der Debatte teilnimmt, aber im Moment sind seine Umfragewerte sehr niedrig, er ist in den Staaten nicht richtig qualifiziert, und er scheint sich auf einem absteigenden Ast zu befinden. Junior braucht mehr als seinen Namen, um auf die ‹Bühne› zu kommen!»
Dem entgegen steht eine vor einigen Wochen durchgeführte CNN-Umfrage, der zufolge der 70-Jährige Kennedy Jr. auf 18 Prozent kommt, womit er innerhalb von nicht einmal zwei Wochen 5,5 Prozentpunkte oder um 44 Prozent in der Wählergunst zulegen konnte (Transition News berichtete).
Auch gab Kennedy am 16. Mai in einer E-Mail-Mitteilung kund, seine Kennedy-Shanahan-Kampagne habe die für den Zugang zu den Wahlurnen erforderlichen Unterschriften in 15 Bundesstaaten gesammelt. Diese würden insgesamt 201 Wahlmännerstimmen umfassen und damit 37 Prozent der landesweit insgesamt 538 Wahlmännerstimmen. Im Übrigen sei man überzeugt:
«Die Kennedy-Kampagne hat einen soliden Plan für den Zugang zu den Wahlurnen aufgestellt, um sicherzustellen, dass Kennedy und Shanahan in allen 50 Bundesstaaten und im District of Columbia auf den Wahlzetteln stehen.»
Einen Tag zuvor hatte Kennedy auf X gewettert, man wolle ihn von der Präsidentendebatte ausschließen:
«Die Präsidenten Trump und Biden konspirieren, um Amerika in ein Kopf-an-Kopf-Rennen zu zwingen, das 70 Prozent [der US-Bürger] nicht wollen.
Sie versuchen, mich von ihrer Debatte auszuschließen, weil sie Angst haben, dass ich gewinnen könnte. Wenn man lebensfähige Kandidaten von der Debattenbühne fernhält, untergräbt man die Demokratie.»
Laut RFK Jr. bezeichnen sich 43 Prozent der US-Amerikaner als Unabhängige. Wenn sich die Bürger jemals aus der Umklammerung des Zweiparteiensystems befreien wollen, so sei jetzt die Zeit dafür gekommen, so Kennedy. Trump und Biden «sind die beiden unpopulärsten Kandidaten seit Menschengedenken». Und weiter:
«Indem sie mich von der Bühne ausschließen, versuchen die Präsidenten Biden und Trump, eine Diskussion über ihr achtjähriges gemeinsames Versagen zu vermeiden, einschließlich über Defizite, Kriege, Lockdowns, chronische Krankheiten und Inflation.»