Es sind die ersten britischen Parlamentswahlen seit «Covid», und dennoch werde nicht über die Lockdowns und den Rest der katastrophalen Reaktion gesprochen. Riesige Kosten und enorme Schäden seien verursacht worden, aber niemand wolle darüber reden. The Daily Sceptic nennt zwei Presseartikel, die auf dieses Versäumnis hinweisen.
Im Telegraph stellt der Anwalt für öffentliches Recht Francis Hoar seine Sicht auf diese Dinge dar. Der Jurist hat Kläger bei der gerichtlichen Überprüfung der beiden Lockdowns, der Reisebeschränkungen und der Impfverpflichtungen vertreten.
Mehr als zwei Jahre lang sei das Land von den Folgen seiner beispiellosen und unbedachten Reaktion auf eine Atemwegspandemie beherrscht worden. Diese sei zwar unvorhergesehen, aber doch höchst vorhersehbar gewesen. Man könnte meinen, so Hoar, dass dieses Thema die ersten Parlamentswahlen seither dominieren sollte. Dem sei jedoch nicht so.
Die unmittelbaren Auswirkungen dieses rechtlichen, wirtschaftlichen und sozialen Experiments seien umfassender gewesen als alles, was man in der Neuzeit außerhalb des totalen Krieges erlebt hätte. Die Entscheidung, einen großen Teil der Wirtschaftstätigkeit zu verbieten, sei beispiellos gewesen und die Folgen vorhersehbar schwerwiegend. Die Konsquenzen der Schulschließungen und der faktischen Schließung eines Großteils des staatlichen Gesundheitsdienstes würden noch lange nachwirken.
All das sei mit irreführenden Informationen über die zu erwartenden Auswirkungen von Covid-19 begründet worden, argumentiert Hoar. Dabei seien diese Schäden so vorhersagbar gewesen, wie sie vorhergesagt wurden – sogar von den Pandemieplänen der meisten Regierungen, einschließlich der britischen, und der WHO.
Die Lockdowns hätten eine Warnung vor dem Schaden sein sollen, den ein allmächtiger Staat einer Nation zufügen kann, erklärt Hoar. Stattdessen hätten sie dessen Macht und Reichweite nur noch verstärkt – und das Vertrauen der Öffentlichkeit in ihn:
«Wir haben unser Verhalten für einen Sixpence geändert, als wir auf die Modelle eines diskreditierten Epidemiologen hörten, und wir haben die Lockdowns aus dem angeblichen Grund der Sicherheit akzeptiert. Unsere Gesellschaft hat gezeigt, wie wenig sie ihre eigene Unabhängigkeit und Freiheit schätzt, wenn man ihr sagt, dass sie Angst haben soll.»
Das Versäumnis einer Aufarbeitung sei ein Versagen der demokratischen Rechenschaftspflicht, sagt Hoar:
«Die repräsentative Demokratie funktioniert nur, wenn ihre Vertreter ihrer Pflicht nachkommen, die Gesetzgebung zu überprüfen und die Regierungen zur Rechenschaft zu ziehen (...) Wir können nur hoffen, dass die Zeit und die Erfahrung uns die Lehren aus diesem katastrophalen Fehler erteilen werden, die bei dieser Wahl nicht gezogen werden.»
Ähnlich äußert sich Peter Franklin bei UnHerd. Unter dem Titel «Covid ist das vergessene Thema der britischen Wahl» schreibt er, die Debatte über die Covid-Politik habe keinerlei Auswirkungen auf die Umfragewerte der Kandidaten, denn sie habe nie stattgefunden. Tatsächlich habe die «Pandemie» – das mit Abstand wichtigste Ereignis der letzten fünf Jahre – bei dieser Wahl kaum eine Rolle gespielt.
Warum also dieses Schweigen? Francis Hoar vermutet, dass es entweder auf «Peinlichkeit» oder auf die irrige Annahme zurückzuführen ist, dass ein Lockdown etwas sei, das bei einer Pandemie «einfach passiert».
Eine andere Möglichkeit ist gemäß The Daily Sceptic, dass viele Menschen Covid als eine Art verrücktes Ereignis in der Vergangenheit betrachten, von dem sie nicht erwarten, dass es sich in absehbarer Zeit wiederholt. Daher würden sie keine Notwendigkeit sehen, darüber in einer Wahl zu sprechen, die sich auf die nächsten fünf Jahre konzentriert.
Wenn das zutreffe, würden diese Menschen vielleicht die Entschlossenheit einiger in der «Gesundheitssicherheits»-Industrie unterschätzen, Notfälle unter sehr dünnen Vorwänden heraufzubeschwören.