Drei Polizeibeamte der Thames Valley Police im Vereinigten Königreich haben einen Gerichtsfall gewonnen, in dem sie ihrem Arbeitgeber vorwarfen, benachteiligt worden zu sein, weil sie «weiße Briten» sind. Wie Modernity mit Bezug auf den Telegraph berichtet, wurde das Gericht darüber informiert, dass ein Polizeipräsident mit der Aufgabe betraut war, die «Vielfalt» zu verbessern, indem er sich insbesondere darum bemühte, einen «asiatischen» Unteroffizier in den Rang eines Detective Inspectors zu ernennen.
Die drei Beamten, die alle 19 bis 26 Jahre bei der Polizei gearbeitet hatten, seien aktiv daran gehindert worden, sich für die Stelle zu bewerben. Der Posten sei nie ausgeschrieben und kein Auswahlverfahren eingeleitet worden, wie das Gericht feststellte.
Einen Monat, nachdem die Stelle frei geworden war, sei ein Sergeant Sidhu (Vorname unterschlagen) eingestellt worden, so Modernity. Diese Person habe einen niedrigeren Dienstgrad gehabt und sei im Gegensatz zu den drei weißen Beamten nicht einmal Inspektor oder Kriminalinspektor gewesen.
Das Gericht stellte fest, dass die Superintendentin Emma Baillie vom stellvertretenden Polizeipräsidenten den Befehl erhalten hatte, «die Sache in die Hand zu nehmen» und «die Entscheidung getroffen hatte, ohne sie zu durchdenken».
Es wurde laut dem Portal auch aufgedeckt, dass Baillie später versuchte, die Entscheidung «rückwirkend zu rechtfertigen», indem sie behauptete, die Ernennung sei im Rahmen eines «BAME Progression Program» erfolgt, das zu dieser Zeit jedoch nicht existierte. Dabei handelt es sich um eine Initiative, die darauf abzielt, die Unterrepräsentation von Schwarzen, Asiaten und ethnischen Minderheiten (BAME) in Führungs- und Spitzenpositionen in verschiedenen Sektoren zu bekämpfen. Das Gericht urteilte:
«Superintendentin Baillie und zweifellos auch der stellvertretende Polizeipräsident waren vor den Risiken einer solchen Politik gewarnt worden.»
Arbeitsrichter Robin Postle kam zu dem Schluss:
«Die Superintendentin traf die Entscheidung, Police Sergeant Sidhu in die Rolle des Detective Inspectors zu versetzen, ohne dass ein Auswahlverfahren stattgefunden hätte. Dies ging über eine bloße Ermutigung hinaus und benachteiligte diejenigen Beamten, die nicht das geschützte Merkmal der Ethnie von Sergeant Sidhu teilten und denen die Möglichkeit verweigert wurde, sich für die Stelle zu bewerben. Es war kein verhältnismäßiges Mittel, um ein legitimes Ziel zu erreichen. Es ist klar, dass Superintendentin Baillie nur darauf bedacht war, es ‹zum Laufen zu bringen›, anstatt eine Abwägung vorzunehmen.»
Dem Richter zufolge stellt die Entscheidung «eindeutig eine positive Diskriminierung» dar.
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