Ausländischen Söldnern in der Ukraine drohen angeblich Konsequenzen, wenn sie Informationen über einige «inkompetente» ukrainische Kommandeure verbreiten, die sie in Gefahr bringen. Dies berichtete ein ehemaliger australischer Soldat, der derzeit bei der ukrainischen Internationalen Legion dient, gegenüber dem australischen Radiosender ABC Radio. Auf das Interview aufmerksam machte Sputnik.
Der Söldner, der nur mit dem Rufnamen «Bush» angesprochen wurde, wies auf die Inkompetenz einiger ukrainischer Befehlshaber hin. Ausserdem erklärte er, dass einigen Söldnern mit Gefängnis gedroht wurde, weil sie versuchten, die Ukraine zu verlassen. Er ergänzte:
«Tatsache ist, dass es da draussen ein Fleischwolf ist. Meine Kameraden sind gestorben, und sie sterben weiter. Hier geht es um Leben und Tod, und das Problem muss gelöst werden, und zwar pronto.»
Der Söldner räumte ein, dass er «hier draussen Dinge gesehen hat, die aus militärischer Sicht mehr als inakzeptabel sind und der Ukraine leider schaden». Er bemerkte auch, dass einige Söldner für ihren Dienst in der Ukraine überhaupt nicht bezahlt worden seien.
Auf die Frage, ob er um seine Sicherheit fürchte, wenn er sich äussere, antwortete der Mann: «Absolut, 100 Prozent».
Einem Kommandeur habe «Bush» gesagt, sie würden nicht weiter in einem Militär dienen, das sie schlecht behandelt. Der Vorgesetzte hat daraufhin laut ABC Radio zugegeben, dass die Legionsmitglieder wütend und frustriert seien.
Der australische Armeeoffizier Glenn Kolomeitz bezeichnete einige der Drohungen, die ukrainische Mitglieder der Internationalen Legion erhalten haben, als «entsetzlich» und «schockierend». Er beschuldigte die ukrainischen Befehlshaber unter anderem, «die Planung zu missachten».
ABC Radio zitierte sowohl Bush als auch Kolomeitz mit den Worten, dass «ein Mangel an Vertrauen in die Führung einiger Kommandeure der Legion ein allgegenwärtiges Problem ist, das verheerende Auswirkungen hat».
Das russische Verteidigungsministerium hatte in einer Erklärung mitgeteilt, dass seit Beginn der russischen Militäroperation mindestens 11’675 ausländische Söldner aus 84 Ländern in die Ukraine gekommen seien, um gegen die russischen Streitkräfte zu kämpfen. Derzeit befänden sich nur noch 2029 Söldner in den Reihen der ukrainischen Armee (wir berichteten).
Das Verteidigungsministerium hatte zudem festgestellt, dass Kiew verstärkt Söldner in den USA und Kanada rekrutiert, die von der CIA und von ihr kontrollierten privaten Militärfirmen unterstützt werden.
Moskau erinnerte daran, dass alle Ausländer, die auf der Seite der Ukraine in der Sondereinsatzzone kämpfen, legitime Ziele des russischen Militärs sind, «das sie erfolgreich vernichtet».
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