Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG), die in der UN-Agenda 2030 festgelegt sind und auch vom Weltwirtschaftsforum (WEF), der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und vielen Regierungen der Welt mit Hingabe propagiert werden, machen oberflächlich betrachtet den Eindruck, als wären sie sozial, gerecht, nachhaltig und verantwortungsbewusst. Doch ein zweiter Blick lohnt.
Screenshot: Logo Agenda 2030
Die Substack-Seite Escape Key hat sich mit den Details dieser Agenda beschäftigt und den allumfassenden Kontrollmechanismus entschlüsselt, der sich hinter diesen vermeintlich nachhaltigen Entwicklungszielen verbirgt (hier und hier).
In diesem Zusammenhang verweist Escape Key auf das 1968 veröffentlichte Buch «Operating Manual for Spaceship Earth» (Bedienungsanleitung für das Raumschiff Erde) von Buckminster Fuller. Darin hat der Autor beschrieben, wie die Menschheit an Bord eines planetarischen Raumschiffs durch den Weltraum segelt und dabei sorgfältig mit endlichen Ressourcen umgehen muss.
Screenshot: Foto Buckminster Fuller; Escape Key
«Was Fuller sich vorgestellt hat, ist Realität geworden», schreibt das Portal. Die Cockpit-Steuerungen würden existieren, sie seien funktionsfähig, und jemand fliege dieses Schiff. Die Frage sei: «Wer entscheidet, wann Alarmsignale ertönen und Kurskorrekturen aktiviert werden?»
Die Beziehung zwischen Menschen und Regierungsführung habe sich verändert, konstatiert Escape Key. Während wir glaubten, Werkzeuge zu schaffen, die uns helfen, bessere Entscheidungen zu treffen, hätten wir stattdessen ein System geschaffen, «in dem diejenigen, die die Parameter kontrollieren, alles kontrollieren».
Das Geniale daran sei nicht die Automatisierung, sondern die Unsichtbarkeit der Programmierer. Wenn ein SDG-Indikator automatisierte Reaktionen auslöse, erscheine dies objektiv – ein Fall von «der Wissenschaft folgen». Aber irgendwo habe jemand entschieden, welche Zahlen eine «Krise» darstellten und welche Reaktionen ausgelöst werden sollten, wenn diese Schwellenwerte überschritten werden.
«Die rechnerische Umkehrung verbirgt die menschliche Kontrolle hinter undurchsichtiger, mathematischer Autorität. Das Schiff scheint von selbst zu fliegen, aber jemand hat die Kurskorrekturen vorprogrammiert», betont Escape Key.
Oberflächlich betrachtet würden die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung wunderbar klingen: «Armut beenden», «Hochwertige Bildung», «Klimaschutz». Wer könnte sich solchen hehren Zielen widersetzen? Und genau das sei der Punkt – die SDGs seien so konzipiert, «dass sie unumstritten sind und gleichzeitig den tatsächlichen Kontrollmechanismus verschleiern».
Die wahre Macht liege nicht in den Zielen selbst, sondern in den 231 technischen Indikatoren, die den «Fortschritt» bei der Erreichung dieser Ziele messen würden. Die Öffentlichkeit unterstütze zwar wohlklingende Ziele wie «Armut beenden», aber sie habe nie über bestimmte Überwachungskennzahlen oder Referenzwerte abgestimmt, die entscheiden, wann automatische Interventionen ausgelöst werden.
Escape Key zeigt auf, wie dieses Kontrollsystem tatsächlich funktioniert:
- Schritt 1: Vages, ansprechendes Ziel (z. B. «Null Hunger»)
- Schritt 2: Umwandlung in technische Indikatoren (Vorrangig: Unterernährung in der Bevölkerung)
- Schritt 3: Kontinuierliche Erfassung von Überwachungsdaten (Satellitenüberwachung, Wirtschaftsdaten, Gesundheitsakten)
- Schritt 4: Vergleich mit Referenzwerten (aktuelle Daten versus vorab festgelegte Schwellenwerte)
- Schritt 5: Automatische Reaktion, wenn Indikatoren akzeptable Bereiche überschreiten
Dieses System wird an Beispielen erläutert:
SDG 1 (Keine Armut): Klingt human
- Indikator 1.1.1: «Anteil der Bevölkerung unterhalb der internationalen Armutsgrenze»
- Referenzwert: 2,15 Dollar/Tag
- Überwachung: Überwachung von Finanztransaktionen
- Auslöser: Automatische Umverteilung von Vermögen bei Überschreitung des Schwellenwerts
SDG 13 (Klimaschutz): Klingt verantwortungsbewusst
- Indikator 13.2.1: «Anzahl der Länder mit Klimaplänen»
- Referenzwert: Einhaltung des 1,5 °C-Pfads
- Überwachung: Kohlenstoffüberwachung über Satelliten/Sensoren
- Auslöser: Automatische Verhaltensbeschränkungen, wenn Emissionen die Ziele überschreiten
Die SDGs seien die Marketingkampagne, das Indikatorüberwachungssystem sei der eigentliche Governance-Mechanismus, stellt Escape Key klar.
Schwellenwerte als Gesetz
Um zu verstehen, wie dieses System in der Praxis funktioniere, müsse man die Überwachungsinfrastruktur hinter scheinbar harmlosen Zielen betrachten, erklärt Escape Key und zeigt diesen Mechanismus am Beispiel von SDG 11 (Nachhaltige Städte) auf:
- Indikator 11.2.1: «Anteil der Bevölkerung mit Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln»
- Überwachung: GPS-Verfolgung von Bewegungsmustern über Smartphones und Fahrkarten
- Referenzwert: 70 Prozent Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel in städtischen Gebieten
- Automatisierte Reaktion: Wenn die Nutzung privater Fahrzeuge die Schwellenwerte überschreitet, werden automatisch Staugebühren aktiviert, Parkbeschränkungen verschärft und die Kraftstoffkosten über programmierbare digitale Währungen angepasst
Bei SDG 16 (Frieden und Gerechtigkeit) läuft die Kontrolle so:
- Indikator 16.10.2: «Anzahl der Länder, die verfassungsrechtliche und gesetzliche Garantien für den Zugang der Öffentlichkeit zu Informationen eingeführt haben»
- Überwachung: Überwachung sozialer Medien, Analyse des Informationsflusses, Algorithmen zur Erkennung von «Fehlinformationen»
- Referenzwert: 95 Prozent «Informationsqualität» basierend auf der Übereinstimmung mit offiziellen Quellen
- Automatisierte Reaktion: Wenn das Ausmaß an «Fehlinformationen» bestimmte Schwellenwerte überschreitet, wird die algorithmische Inhaltsfilterung intensiviert und digitale Identitätssysteme schränken den Zugang zu Informationen ein
Jedes SDG enthalte mehrere Indikatoren, erläutert Escape Key. Jeder Indikator habe Referenzwerte, jeder Referenzwert löse bei Überschreitung automatisierte Reaktionen aus. Das Ergebnis: Umfassende Verhaltenskontrolle, getarnt als Fortschrittsmessung. Und diese Referenzwerte seien nicht unbedingt statisch.
Zusammenfassend: Wenn ein SDG-Indikator seinen Schwellenwert überschreitet, wird laut Escape Key eine vorhersehbare Abfolge ausgelöst:
- Krisenerkennung: Automatisierte Überwachungssysteme melden die Abweichung
- Experteninterpretation: Vorab positionierte NGOs erklären einen moralischen Notstand
- Lösungsentwurf: Trisektorale Netzwerke setzen vorab geplante Maßnahmen um
- Automatisierte Durchsetzung: Intelligente Infrastruktur passt menschliches Verhalten an
- Feedback-Schleife: Ergebnisse werden zurückgemeldet, um zukünftige Interventionen zu verfeinern. Der gesamte Prozess erscheint objektiv, aber jeder Schritt wurde von bestimmten Akteuren programmiert, die hinter der technischen Komplexität unsichtbar sind
Die wahre Raffinesse des Systems liege in seiner mangelnden Rechenschaftspflicht, urteilt Escape Key. Wenn automatisierte Reaktionen aktiviert würden, könnten alle behaupten, dass sie nur «den besten verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen folgen». Mit Ausnahme der «Experten», die die Nachfrage nach Überwachungsdaten mit noch höherer Auflösung schaffen würden.
Escape Key geht in seinem Artikel noch mehr ins Detail. Hier können Sie ihn auf Englisch lesen.