Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) hat empfohlen, dass die nigerianische Regierung mit einer «genauen und zuverlässigen» Bevölkerungsdatenbank beginnen sollte. Dazu gehöre die Vergabe von nationalen Identifikationsnummern (NINs) an Kinder zum Zeitpunkt ihrer Registrierung bei der Geburt. Das berichtet Biometric Update.
Diese eindeutigen Nummern sollten an Kinder überall im Land vergeben werden, sei es in der Stadt, in halbstädtischen Gegenden, auf dem Lande, in ländlichen Slums oder in anderen abgelegenen Teilen des Landes. So heißt es in einer Mitteilung der UN-Vertretung in Nigeria aus Anlass des 7. «Afrikanischen Tages des Melderegisters und der Lebensstatistik» (CRVS).
Die Notwendigkeit der Verknüpfung von CRVS und nationalen digitalen ID-Systemen für eine verbesserte Inklusion habe das diesjährige Thema der Veranstaltung hervorgehoben, so die UNICEF-Repräsentantin Cristian Munduate. UNICEF hat Nigeria bereits bei der Digitalisierung seines Geburtenregistrierungssystems unterstützt. Jetzt erklärte Munduate:
«Vernetzte Systeme liefern wertvolle Daten für die evidenzbasierte Politikgestaltung, die Entwicklungsplanung und die Überwachung der Fortschritte bei der Verwirklichung nationaler und internationaler Entwicklungsziele.»
Neben der Tatsache, dass die legale Identität ein grundlegendes Menschenrecht sei, sei auch das Recht auf Zugang zu grundlegenden öffentlichen Dienstleistungen von entscheidender Bedeutung, fährt Biometric Update fort. Dies könne durch eine solche Verknüpfung erleichtert werden. Munduate dazu:
«[Für den Einzelnen geht es darum], die offizielle Dokumentation zu erhalten, die er benötigt, um seine Rechte wahrzunehmen, Zugang zu sozialen Diensten zu erhalten, an wirtschaftlichen Aktivitäten teilzunehmen und Rechtsansprüche geltend zu machen.»
Nigerias National Identity Management Commission (NIMC) habe während des Africa CRVS Day zugesichert, die nationale biometrische ID-Datenbank zu schützen. Geschäftsführerin Abisoye Coker-Odusote habe versichert, dass die Bemühungen zur Ausweitung der digitalen Identitätserfassung fortgesetzt würden. Gleichzeitig werde sichergestellt, dass die Datenbank der digitalen ID sicher sei.
Die NIMC musste sich kürzlich gegen wiederholte Anschuldigungen wegen Datenschutzverletzungen und Datendiebstahl im Zusammenhang mit der nationalen digitalen ID-Datenbank des Landes wehren. Die Paradigm Initiative, eine Organisation, die sich für digitale Rechte einsetzt, hatte die Befürchtung geäußert, dass die ID-Behörde bei einigen Fällen von Datenmissbrauch nachlässig vorgegangen sei.
Kommentar Transition News:
Afrika ist bekanntermaßen seit vielen Jahren ein beliebtes Testgebiet für Produkte und Prozesse, die in vielen anderen Ländern auf mehr Widerstand stoßen würden oder so einfach gar nicht einsetzbar wären. In Nigeria bemühen sich viele Menschenfreunde ganz selbstlos um das «digitale Wohl» der Bevölkerung, auch und gerade unter dem Dach der UNO und der Agenda 2030.
Tatsächlich ist die digitale biometrische ID gleichzeitig der Einstieg, das Mittel und der Angelpunkt für die totale Kontrolle der Bevölkerung. Bei der harmlos klingenden und schön verpackten «digitalen öffentlichen Infrastruktur» (DPI) geht es auch um Themen wie Impfpässe, Finanzdienstleistungen oder digitale Zentralbankwährungen. All dies wird unter anderem in Nigeria bereits ausprobiert.