Trotz UNO-Resolutionen aus dem Jahr 1992, laut denen die USA ihr Wirtschaftsembargo gegen Kuba abheben sollten, ist dieses immer noch in Kraft. An der gestrigen UNO-Generalversammlung äusserten die Mitgliedsstaaten ihre Besorgnis über «die negativen Auswirkungen dieser Massnahmen auf das kubanische Volk und auf kubanische Staatsangehörige, die in anderen Ländern leben».
So stimmte die Generalversammlung mit überwältigender Mehrheit dafür, das US-Wirtschaftsembargo gegen Kuba zum 31. Jahr in Folge zu verurteilen, wie AP mitteilte. Zuvor habe der Aussenminister des Landes gefordert: «Lasst Kuba ohne die Blockade leben!»
Bei der Abstimmung über die Resolution in der 193 Mitglieder zählenden Generalversammlung stimmten 187 dafür. Damit wurde der Höchstwert von 2019 egalisiert. Einzig die USA und Israel waren dagegen, die Ukraine enthielt sich. Somalia, Venezuela und Moldawien haben nicht abgestimmt.
Die Vereinigung Schweiz-Cuba kommentierte das Resultat folgendermassen:
«In dieser Generalversammlung wurde erneut deutlich, dass die US-Regierung das mit Abstand isolierteste Regime der Welt ist.»
Die Organisation merkt an, dass zahlreiche Redner die Regierung in Washington auch für ihre anhaltenden Verstösse gegen internationales Recht und die Missachtung der Weltgemeinschaft verurteilten. Allerdings kritisiert Schweiz-Cuba in einer Pressemitteilung auch Länder, die sich gegen das Embargo ausgesprochen haben:
«Bundesregierung, EU und die westlichen Regierungen äussern sich zwar verbal gegen die US-Blockade und votieren entsprechend, unternehmen aber bislang nichts Konkretes, sondern lassen dieses Unrecht geschehen und beteiligen sich weiterhin daran. In ihrem Statement in der UNO erwähnten sie dies nicht.»