In den USA verstärkt die Coronakrise die Aufspaltung der Gesellschaft, Beispiel Gesundheitswesen: Von durchaus üppigen Bundeshilfen profitieren vorwiegend große US-Krankenhausketten. Mittlere und kleine Krankenhäuser hingegen erhalten deutlich weniger Staatshilfe. Oder sie gehen sogar leer aus. Zu diesem Fazit gelangt das medizinische Fachportal Medscape unter Berufung auf den Nachrichtendienst Reuters.
So habe vor allem HCA Healthcare Inc, die größte Kette im amerikanischen Krankenhauswesen, bislang 5,3 Milliarden Dollar an Darlehen und Zuschüssen von der Bundesregierung erhalten. Diese seien bezahlt worden, «um entgangene Geschäfte und höhere Ausgaben durch die Coronavirus-Pandemie auszugleichen».
Tenet Healthcare Corp, die zweitgrößte Kette nach Umsatz und Betten, habe bisher mehr als zwei Milliarden US-Dollar bekommen. Der Aktienkurs von Tenet hätte sich in der Folge seit dem Markttief Mitte März verdoppelt, während die HCA-Aktien um mehr als 70 Prozent gestiegen seien, berichtet Medscape.
Indes haben zwölf kleine, ländliche Krankenhausketten bereits schliessen müssen, wie die National Rural Health Association berichtet.
Das Roseland Community Hospital, ein Kleinst-Krankenhaus mit nur 134 Betten in Chicago, habe sich mit vier Millionen US-Dollar verschuldet, um an Tausenden von Menschen mit niedrigem Einkommen Corona-Tests durchzuführen. Im Vergleich zu den beiden Giganten HCA und Tenet erhielt das Krankenhaus lediglich eine Million Dollar Zuschuss aus der US-Bundeskasse.