Kürzlich untersuchte eine Arbeitsgruppe um die Wirtschaftswissenschaftlerin Genevieve Briand an der Johns Hopkins University die Auswirkungen von Covid-19 auf die Todesfälle in den USA. Dazu verwendeten die Wissenschaftler die Daten des Centers for Disease Control and Prevention (CDC).
Darüber berichtete The Johns Hopkins News-Letter, eine offizielle Publikation der Studenten, die seit 1896 existiert. Bis gestern war der Bericht vom 22. November online einsehbar, seitdem ist er offensichtlich gesperrt und nur noch im Cache abrufbar. Die Löschung ist zurzeit Thema in einer Reihe alternativer Medien in den USA.
Die Gruppe um Briand arbeitete – Corona-bedingt – im Rahmen eines Webinars unter dem Titel: «Covid-19 Deaths: A Look at U.S. Data».
Wir haben Teile aus dem Artikel übersetzt (Original-PDF und Link zum Cache siehe weiter unten):
Nach den Zahlen des CDC hat die Gesamtzahl der Todesfälle von Mitte März bis Mitte September in den USA 1,7 Millionen erreicht, von denen 200’000, d.h. 12 Prozent, auf Covid-19 zurückzuführen sind. Statt sich direkt mit den Covid-19-Todesfällen zu befassen, konzentrierte sich Briand auf die Gesamttodesfälle pro Altersgruppe und Todesursache in den USA und nutzte diese Informationen, um die Auswirkungen von COVID-19 zu beleuchten. (...)
Überraschenderweise sind die Todesfälle älterer Menschen vor und nach Covid-19 gleichgeblieben. Da Covid-19 hauptsächlich ältere Menschen betrifft, erwarteten Experten einen Anstieg des Anteils der Todesfälle in älteren Altersgruppen. Dieser Anstieg ist jedoch aus den CDC-Daten nicht ersichtlich. Tatsächlich sind die prozentualen Anteile der Todesfälle in allen Altersgruppen relativ gleich geblieben. (...)
«Der Grund dafür, dass wir eine höhere Zahl gemeldeter Covid-19-Todesfälle bei älteren Personen als bei jüngeren Personen haben, liegt einfach darin, dass in den USA jeden Tag ältere Personen in höherer Zahl sterben als jüngere», sagte Briand. (...)
Briand merkte auch an, dass 50’000 bis 70’000 Todesfälle sowohl vor als auch nach Covid-19 zu verzeichnen sind, was darauf hindeutet, dass diese Zahl der Todesfälle lange vor dem Auftreten von Covid-19 normal war. Daher, so Briand, habe Covid-19 nicht nur keinen Einfluss auf den prozentualen Anteil der Todesfälle bei älteren Menschen gehabt, sondern auch die Gesamtzahl der Todesfälle nicht erhöht.
Diese Datenanalysen deuten darauf hin, dass im Gegensatz zu den Annahmen der meisten Menschen die Zahl der Todesfälle durch Covid-19 nicht alarmierend ist. Tatsächlich hat es relativ keine Auswirkungen auf die Todesfälle in den Vereinigten Staaten.
Weiter bezweifelt die Wissenschaftlerin aufgrund ihrer Analyse sogar die Zahl der vermeintlich an Covid-19 Verstorbenen. So seien in exakt jenem Masse Covid-Tote hinzugekommen, wie – im Vergleich zu den Vorjahren – Todesfälle aufgrund anderer Erkrankungen zurückgegangen seien.
Dies deutet laut Briand darauf hin, dass die Zahl der Todesfälle durch Covid-19 irreführend ist. Briand ist der Ansicht, dass Todesfälle aufgrund von Herzkrankheiten, Atemwegserkrankungen, Grippe und Lungenentzündung stattdessen als auf Covid-19 zurückzuführende Todesfälle kategorisiert worden sein könnten. (...)
«All dies deutet darauf hin, dass es keine Hinweise darauf gibt, dass Covid-19 zu überhöhten Todesfällen geführt hat. Die Gesamtzahl der Todesfälle liegt nicht über der normalen Sterbeziffer. Wir haben keinen Beweis für das Gegenteil gefunden», schloss Briand.