Honigbienen sichern durch Bestäubung die Lebensmittelsicherheit. Deshalb ist es keine gute Nachricht, das US-amerikanische Imker und Honigproduzenten im Jahr 2023 Hunderttausende von Bienenvölkern verloren haben. Dies geht aus einer jährlichen Umfrage hervor, die am 1. August vom US-Landwirtschaftsministerium (USDA) veröffentlicht wurde .
Wie das Portal U.S. Right to know berichtet, meldeten die Teilnehmer dieser bundesweiten Umfrage, dass sie allein von Januar bis März des vergangenen Jahres fast 400.000 Bienenvölker verloren haben. Diese Zahl entspricht 15 Prozent der geschätzten 2,7 Millionen Honigbienenvölker in den USA. Für den Rest des Jahres gaben die Befragten pro Quartal einen Verlust zwischen 250.000 und 380.000 Bienenvölkern an.
«Es ist so schwer, sie am Leben zu erhalten. Wir müssen einfach davon ausgehen, 40 bis 50 Prozent zu verlieren», erklärte Chris Hiatt, Präsident der American Honey Producers Association.
Trotz der beträchtlichen Verluste blieb die geschätzte Zahl der Honigbienenvölker von 2022 bis 2023 stabil, weil die Imker im Laufe des Jahres Bienenvölker hinzugefügt oder erneuert haben, was allerdings einen hohen finanziellen Einsatz erforderlich machte.
Hiatt erklärte zudem, dass aufgrund der steigenden Nachfrage nach Bestäubung auch die Zahl der Bienenstöcke um zehn bis 20 Prozent hätte steigen müssen, dass die Imkereien jedoch Mühe hätten, die vorhandenen Bienenstöcke überhaupt zu erhalten.
Positiv zu vermerken ist laut Hiatt, dass die Meldungen über die Symptome des Bienensterbens (Colony Collapse Disorder/CCD) im ersten Quartal 2024 wieder rückläufig waren.
Laut USDA-Umfrage war in den Monaten Januar bis Juni 2023 – den schwierigsten Monaten für die Bienenvölker – die Varroa-Milbe der Hauptstressor. Die Imker berichteten, dass zwischen 40 und 50 Prozent der Bienenvölker davon befallen waren, gefolgt von anderen Schädlingen mit etwa 14 Prozent. Pestizide wurden bei etwa zehn Prozent der Bienenvölker als Stressfaktoren ausgemacht. Weitere fast 14 Prozent starben aufgrund anderer Faktoren wie Wetter, Hunger, unzureichendes Futter, Königinnensterben und Bienenstockschäden.
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