Am 29. Oktober hat ein verheerendes Unwetter Spanien heimgesucht. 78 Gemeinden des Landes waren betroffen, 75 davon in der Region Valencia. Die Verwüstungen sind verheerend. Nach offiziellen Angaben vom 5. November wurden 21.405 Häuser, 44.203 Fahrzeuge und 4635 Unternehmen zerstört. Mindestens 134.000 landwirtschaftliche Betriebe seien von den Überschwemmungen betroffen, insgesamt 54.312 Hektar geschädigt.
Das sind die materiellen Schäden. Über die Anzahl der getöteten Menschen und Vermissten werden dagegen keine klaren Aussagen gemacht. Offensichtlich tappt man im Dunkeln, was daran liegen könnte, dass die Aufräumungsarbeiten nur sehr schleppend vorangehen (hier, hier und hier). In Medienberichten werden derzeit 219 Tote und über 90 Vermisste angegeben.
In den sozialen Netzwerken wird allerdings spekuliert, es seien viel mehr. Und weil man den offiziellen Statistiken nicht vertrauen kann, haben die Organisationen Eleuteria und Policías por la Libertad (Polizisten für Freiheit) ein Opferregister zur Verfügung gestellt, in das die Namen von Verstorbenen oder Vermissten eingetragen werden können.
In den verwüsteten Gebieten herrscht Verzweiflung, aber vor allem Wut über das politische Versagen, das mit dieser Tragödie einhergeht. Abgesehen davon, dass es gleich in den ersten Tagen Berichte darüber gab, dass dieses Wetterphänomen durch Geoengineerung künstlich ausgelöst worden sein könnte, ist bekannt, dass es im Vorfeld der Katastrophe viele Ungereimtheiten gab (wir berichteten).
So hatten die Medien schon am 25. Oktober darüber informiert, dass die Wetterradare in der Region Murcia und Alicante ausgefallen waren. Am gleichen Tag hatte ein Landwirt aus der Region Valencia in einem TikTok-Video kundgetan, dass auch der Radar von Valencia nicht funktioniere.
Das wurde von «Faktencheckern» zwar umgehend als Fake News dargestellt, aber am 30. Oktober von der Nachrichtenagentur Europa Press bestätigt. Diese ließ wissen, dass dieser Radar bis zum 28. Oktober aufgrund eines Blitzeinschlags außer Betrieb war, aber danach durchgehend im Einsatz gewesen sei. Kritiker bezweifeln das.
Ein weiteres unfassbares Detail: Die zuständigen Behörden in Valencia informierten die Menschen in der Region erst kurz vor der Tragödie darüber, dass es zu Überschwemmungen kommen – und sogar der Staudamm Forata brechen könnte. Viel zu spät, um sich in Sicherheit zu bringen. Wie die Medien mitteilen, hatten die Fluten zum Zeitpunkt der offiziellen Warnung bereits mehrere Gebiete in der Provinz Valencia erreicht.
Außerdem wurde der Alarm nur wegen der Bedrohung durch den Forata-Staudamm ausgegeben, nicht wegen der Poyo-Schlucht, wo die meisten Todesopfer zu beklagen waren. Dort hatten sich die Wassermengen aus dem Ebro verdreifacht und zu einer verheerenden Flut entwickelt (hier und hier).
Fahrlässiges Notfallmanagement
Das alles löste einen Sturm der Kritik am Notfallmanagement aus. Im Mittelpunkt der Kontroverse steht die Innenministerin der Autonomieregion Valencia, Salomé Pradas, die öffentlich zugegeben hat, dass sie von der Existenz des Alarmsystems des Katastrophenschutzes (ES Alert) bis kurz vor dessen Aktivierung nichts wusste (hier und hier).
Der Anwalt Aitor Guisasola konstatierte auf seinem Telegram-Kanal «Un abogado contra la demagogía»:
«So ist das Niveau unserer Regierungspolitiker. Wir haben Affen am Steuer des wertvollsten Fahrzeugs, das wir haben, unserem Land. Das ist, als wenn ein Schulbusfahrer nach einem Unfall in einer Kurve feststellen würde, dass es eine Bremse gibt.»
Ebenso fahrlässig reagierte Regierungschef Pedro Sánchez. Dieser hätte nach dem Unwetter den Alarmzustand ausrufen und die militärische Notfalleinheit UME der spanischen Armee schicken können, um den Menschen in der Region zu helfen. Doch das hat er bis heute nicht getan. Kritiker erinnern in diesem Zusammenhang daran, dass Sánchez während der sogenannten Corona-Pandemie gleich zwei Alarmzustände ausgerufen hat. Beide waren illegal und verfassungswidrig.
Wenige Tage nach der Tragödie hat Sánchez zudem kaltblütig erklärt: Wenn Valencia Hilfe benötige, hätte der Präsident der Autonomieregion, Carlos Mazón, diese bei ihm beantragen müssen.
Selbst der ehemalige Ministerpräsident Felipe González warf seinem Parteikollegen Sánchez vor, die Betroffenen im Stich gelassen zu haben. 1982 hatte er nach einem tragischen Unwetter in Bilbao umgehend reagiert und 15.000 Soldaten geschickt, die schon am nächsten Tag mit schweren Einsatzgeräten vor Ort waren. In der Region Valencia mussten sich die Menschen den Verwüstungen dagegen mit ihren eigenen Händen und privaten Maschinen stellen.
Carlos Mazón verteidigte am vergangenen Dienstag den tadellosen Führungsstil seiner Regierung bei der Verwaltung des Unwetters und betonte, dass die Regionalexekutive «der Aufgabe von Anfang an mit den Informationen, die wir erhalten haben, gewachsen war».
Kritiker sehen das Verhalten von Sánchez und Mazón unter anderem als unterlassene Hilfeleistung. Und die Menschen in der Region fragen sich, warum Sánchez weder das Militär schickte noch Hilfe aus anderen Ländern annahm. So hatten die Regierungen von Portugal und Frankreich oder der Präsident von El Salvador, Nayib Bukele, Hilfe angeboten, doch Sánchez hat diese abgelehnt. Die unverständliche Haltung des spanischen Regierungschefs war sogar Thema in einer Sitzung des französischen Parlaments.
Polizisten, Feuerwehrleute und Soldaten, die freiwillig helfen wollten, durften es nicht, ihre Vorgesetzten verbaten es ihnen. In Videos drückten sie ihre Empörung über dieses Verhalten aus, einige von ihnen haben Beschwerde eingelegt (hier, hier und hier).
Mittlerweile hagelt es Klagen. Die erste wurde am 30. Oktober von der Gewerkschaft Manos Limpias eingereicht. Diese richtet sich gegen die Direktorin der staatlichen Wetteragentur Aemet, María José Rallo del Olmo, und gegen den Leiter der valencianischen Agentur für Sicherheit und Katastrophenschutz, Javier Montoro Hernández. Das Gericht wurde aufgefordert, gegen sie ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung, grober Fahrlässigkeit und fahrlässiger Sachbeschädigung einzuleiten.
Am Sonntag, 3. November, zog die Partei Iustitia Europa nach. Sie reichte vor dem Obersten Gerichtshof gegen Pedro Sánchez und seinen Innenminister Fernando Grande-Marlaska Klage ein, wegen der Verletzung der Sorgfaltspflicht, Amtspflichtverletzung, fahrlässiger Tötung und Körperverletzung (hier, hier und hier). Auch die Menschenrechtsbewegung Liberum reihte sich in den Club der Kläger ein.
Wie ein Schlag ins Gesicht
Als Provokation müssen die verzweifelten Menschen im Katastrophengebiet den Besuch von König Felipe VI. und dessen Frau Letizia am Sonntag, 3. November, in Paiporta empfunden haben. Denn auch Pedro Sánchez war mit dabei. Die hohen Herrschaften wurden von einem Riesenpolizeiaufgebot begleitet, sie ließen sich von zig Fahrzeugen eskortieren. Ein Umstand, der von Policías por la Libertad angesichts der Tatsache, dass man ihren Kollegen die freiwillige Hilfe in dem Gebiet verboten hatte, scharf kritisiert wurde.
Sowohl die Royals als auch der untätige Sánchez bekamen den Zorn der Bürger zu spüren. Sie wurden mit Schlamm beworfen und beschimpft. Rufe wie «Raus! Raus!» und «Mörder» waren zu hören.
Das Königspaar stellte sich der Herausforderung, was die Zeitung El País dazu veranlasste, eine Fotoreportage im besten Stil einer Frauenzeitschrift zu veröffentlichen. Sánchez dagegen flüchtete vor den Menschen, die ihn «lynchen» wollten, wie spanische Medien schrieben (hier und hier).
Der Zorn der Menschen ist nachvollziehbar. Dabei geht es nicht nur um das Krisenmanagement, sondern auch darum, dass die nationale Sicherheitsbehörde den Regierungschef schon etwa zwölf Stunden vor der Tragödie darüber informiert hatte, dass es in der Region zu «sehr starken Stürmen» kommen könnte. Durch eine rechtzeitige Warnung hätten viele Menschenleben gerettet werden können.
Nach den Ereignissen in Paiporta erklärte Sánchez, der Angriff auf ihn und das Königspaar sei Gruppen organisierter Ultrarechter zuzuschreiben. Man werde Ermittlungen gegen diejenigen einleiten, die Schlamm geworfen und sein Fahrzeug attackiert hätten. Hochrangige Politiker oder den König anzugreifen, ist in Spanien ein schweres Verbrechen und wird mit höchsten Gefängnisstrafen geahndet.
Hat die Agenda 2030 etwas mit dem Verhalten der Verantwortlichen zu tun?
In den sozialen Netzwerken wurde darauf hingewiesen, dass man Valencia in eine 15-Minuten-Stadt verwandeln will. Ganz im Sinne der Agenda 2030, die von dubiosen Organisationen wie dem WEF, der WHO oder der UNO propagiert wird. Immer nach dem Motto «Built back better», das schon aus der Corona-Zeit bestens bekannt ist. Im August 2021 – also mitten in der «Pandemie» – wurde bekannt gegeben, Valencia verfüge über «optimale Bedingungen, den 15-Minuten-Traum zu verwirklichen».
Die wichtige Frage steht im Raum, ob die politischen Entscheidungsträger absichtlich keine Hilfe geleistet haben. In einer der verwüsteten Regionen haben Anwohner mittlerweile ein Banner der Agenda 2030 über ihre immer noch mit Schlamm und Müll bedeckte Straße gespannt, als Reaktion darauf, dass Politik und Leitmedien ihnen das Narrativ verkaufen wollen, dass an allem der menschengemachte Klimawandel schuld sei.
Bild: El Adepto Iniciado
Auch wurden in den Netzwerken Vergleiche zur Überschwemmungskatastrophe im deutschen Ahrtal im Juli 2021 gezogen. Das gleiche Muster zeichne sich ab, hieß es. Denn auch dort waren Klagen laut geworden, die Behörden hätten die Anwohner zu spät gewarnt – und ganze Feuerwehreinheiten hätten tagelang nicht in die verwüsteten Ortschaften fahren dürfen.
Die Bundestagsabgeordnete für das schwer getroffene Ahrweiler, Mechthild Heil, hatte obendrein nur wenige Tage nach dem Desaster in der Rhein-Zeitung verkündet, dass aus den Trümmern im Ahrtal «eine effiziente und umweltschonende Modellregion entstehen soll».
Auf Rückfrage hatte sie präzisiert: «Das Tal soll auch Maßstäbe setzen in Nachhaltigkeit, beim Tourismus, Verkehr, Weinbau. Und natürlich müssen wir bei allem die Digitalisierung mitdenken.»
Zudem wurde eine Brücke über den Atlantik in die USA geschlagen, wo Ex-Präsident Joe Biden nach den Verwüstungen durch den Hurrikan Helene, der im September 2024 vor allem die Bundesstaaten Florida, Georgia, North Carolina, South Carolina und Tennessee getroffen hatte, lächelnd erklärte, seine Regierung werde keine zusätzlichen Ressourcen für die betroffenen Gebiete gewähren, weil diese Hilfe nicht beantragt worden sei.
Gewisse Ähnlichkeiten sind durchaus zu erkennen. Trotzdem wurden in Spanien alle, die seit dem 29. Oktober Zweifel an der offiziellen Klimawandel-Version äußerten, als Leugner, Verschwörungstheoretiker und Rechtsextreme diffamiert – wie bei Corona.