Die bernische Staatsanwaltschaft witterte den ganz grossen Fall. Einen grossen Fälscher im Hintergrund, der beim Fälschen der Covid-Zertifikate die Fäden zog, wie Der Bund meldete.
Schliesslich zeigte sich: Das System war fehler- und missbrauchsanfällig. Es war nicht nur epidemiologisch sinnlos – der «Impfung» schützt bekanntlich weder vor Ansteckung noch gegen Übertragung –, sondern auch stümperhaft organisiert.
Es gab keinen grossen Fälscher im Hintergrund, sondern ein loses Netzwerk von Menschen, die das System ausgetrickst haben.
Jeder Mitarbeiter eines Testzentrums, jeder Zivilschützer im Impfzentrum und jede Mitarbeiterin in einer Arztpraxis konnte sich vom System des Bundes elektronische Zertifikate ausstellen lassen.
Eine medizinische Praxisassistentin nahm zum Beispiel mit oder ohne Bezahlung illegale «Bestellungen» von Menschen entgegen, die sich nicht impfen lassen, aber trotzdem am sozialen Leben teilnehmen wollten oder sonst darauf angewiesen waren.
In einer ruhigen Minute arbeitete sie dann auch diese illegalen «Bestellungen» ab und fütterte das System mit den entsprechenden persönlichen Daten, generierte das PDF und verschickte dieses. Es handelte sich also um echte Zertifikate, die aber aufgrund von falschen Angaben, das heisst ohne Nachweis einer «Impfung», eines Tests oder einer durchgemachten Krankheit ausgestellt wurden.
Die Staatsanwaltschaft konnte nicht überprüfen, welche Mitarbeiter eines Zentrums oder einer Praxis welche Zertifikate ausgestellt hatte. Denn es gab kein separates Log-in pro Benutzer.
Aufgrund von beschlagnahmten Handys stellte nun die Berner Staatsanwaltschaft sechs Strafbefehle aus, die bereits rechtskräftig sind. Die Gebüssten müssen jeweils insgesamt 2300 bis 2700 Franken bezahlen.