Die am Montag veröffentlichte jährliche Rangliste des Volkseinkommens der Weltbank zeigt, dass Russland aufgrund seines Wirtschaftswachstums von der Kategorie «oberes mittleres Einkommen» in die Kategorie «hohes Einkommen» aufgestiegen ist.
Die Weltbank misst das Bruttonationaleinkommen (BNE) nach der sogenannten Atlas-Methode, die auf das Jahr 1989 zurückgeht, und aktualisiert ihre Klassifizierung jedes Jahr am 1. Juli auf der Grundlage des Pro-Kopf-BNE des vorangegangenen Kalenderjahres. Das Einkommen wird im Gegenwert von US-Dollar gemessen.
«Die Wirtschaftstätigkeit in Russland wurde 2023 durch einen starken Anstieg der militärischen Aktivitäten beeinflusst, während das Wachstum auch durch einen Aufschwung im Handel (+6,8 %), im Finanzsektor (+8,7 %) und im Baugewerbe (+6,6 %) angekurbelt wurde», heißt es in einem Beitrag auf dem Blog der Weltbank.
Diese Faktoren hätten zu einem Anstieg sowohl des realen (3,6 %) als auch des nominalen (10,9 %) BIP geführt, und das Pro-Kopf-BNE Russlands sei um 11,2 Prozent gewachsen, so die Bank weiter.
Wie RT feststellt, kam dieses Wirtschaftswachstum zustande, nachdem die USA und ihre Verbündeten wegen des Ukraine-Konflikts Tausende von Sanktionen gegen Russland verhängt und offen erklärt hätten, dass es ihr Ziel sei, die russische Wirtschaft zu zerstören und einen Regimewechsel in Moskau zu provozieren.
Um als einkommensstark zu gelten, muss ein Land ein BNE von mehr als 14.005 Dollar jährlich pro Kopf aufweisen, das im vorangegangenen Steuerjahr von 13.845 Dollar nach oben korrigiert wurde. Die Anpassung beruht auf einem gewichteten Durchschnitt der BIP-Deflatoren von China, Japan, dem Vereinigten Königreich, den USA und der Eurozone.
Die Einkommensklassifizierung soll den Entwicklungsstand eines Landes widerspiegeln, wobei das BNE als «breit verfügbarer Indikator für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit» verwendet wird.
Die Zahlen der Weltbank zeigen auch einen Trend zur Entwicklung in Südasien sowie in Lateinamerika und der Karibik, während der Nahe Osten und Nordafrika im Jahr 2023 schlechter gestellt sind als 1987. In Europa und Zentralasien hingegen sank der Anteil der Länder mit hohem Einkommen von 71% im Jahr 1987 auf 69% im vergangenen Haushaltsjahr.
Die Ukraine schaffte den Sprung von «unteres mittleres Einkommen» nach «oberes mittleres Einkommen». Gemäss der Weltbank ergab sich diese Änderung der Einstufung nach oben aus der Wiederaufnahme des Wirtschaftswachstums im Jahr 2023 (das reale BIP wuchs um 5,3 Prozennt, nachdem es 2022 um 28,8 Prozent gesunken war) und dem anhaltenden Rückgang der Bevölkerung, die seit Beginn der Invasion aus Russland um mehr als 15 Prozent zurückgegangen ist.
Diese Faktoren würden durch Preiserhöhungen bei im Inland produzierten Waren und Dienstleistungen noch verstärkt und hätten zu einem starken Anstieg des nominalen Atlas-BNE pro Kopf um 18,5 Prozent geführt. Während die ukrainische Wirtschaft durch die russische Invasion erheblich beeinträchtigt worden sei, sei das reale Wachstum im Jahr 2023 durch die Bautätigkeit (24,6 %) angetrieben worden. Diese spiegele einen beträchtlichen Anstieg der Investitionsausgaben (52,9 %) zur Unterstützung der Wiederaufbaubemühungen der Ukraine nach den anhaltenden Zerstörungen wider.
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