In seinen «Coronavirus-Faktenchecks» will CORRECTIV angebliche Fake News entlarven, vertuscht aber die Fakten.
So schreibt CORRECTIV:
«Behauptung: Im Schnitt würden pro Tag mehr Menschen durch Fehlbehandlungen, Krankenhauskeime und Medikamentennebenwirkungen sterben als an Covid-19. Bewertung: unbelegt.»
Zunächst blendet CORRECTIV die Probleme der Corona-Statistik aus.
Denn jeder Patient, der positiv getestet wurde und stirbt, wird automatisch als Covid-19-Toter gezählt – auch wenn er nicht an, sondern mit dem Virus starb. Das gilt auch dann, wenn er an einer schweren Grunderkrankung wie Krebs, der Lungenkrankheit COPD oder an Organschäden litt.
Zudem sterben allein an Krankenhauskeimen in Deutschland Jahr für Jahr 10‘000 bis 20‘000 Menschen. Diese Zahlen stammen vom Robert Koch-Institut (RKI).
«Kunstfehler» sind ein Problem, dem aufgrund der starken Ärztelobby und der strengen Hierarchien in Kliniken in Deutschland kaum nachgegangen wird. Fakt ist, dass die Dunkelziffer deutlich höher ist als jene Fälle, die zur Anzeige kommen. 2018 hatte die (Ärzte-eigene) Ständige Konferenz der Gutachterkommission und Schlichtungsstellen der Ärztekammern 88 Todesfälle, 127 schwere Dauerschäden (Amputationen und Lähmungen) und mehr als 1‘300 weitere mittelschwere und leichte Schäden festgestellt.
Einer Schätzung der Krankenkasse AOK aus dem Jahr 2014 zufolge tragen jährlich allein 190‘000 Krankenhauspatienten gesundheitliche Schäden aufgrund von Behandlungsfehlern davon; 19‘000 von ihnen sterben.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben jede Minute weltweit fünf Menschen nach einer fehlerhaften Behandlung.
Auch dass Menschen wegen der Nebenwirkungen eines Medikaments oder dessen Wechselwirkungen mit anderen Mitteln erkranken oder sterben, bringt CORRECTIV nicht zur Sprache. Spezialisten aus Greifswald, Jena, Rostock und Weimar untersuchen seit einigen Jahren die in Kliniken eingelieferten Patienten auf Arzneimittel als Ursache der Krankheiten.
Ihren Schätzungen zufolge gehen fünf Prozent sämtlicher Einlieferungen in die Abteilungen für Innere Medizin auf Nebenwirkungen zurück.
Bestätigt wird das vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfAM). Bundesweit seien das bis zu 300’000 Fälle pro Jahr. Nicht alle gehen glimpflich aus. In Deutschland wird die Anzahl der Toten infolge Medikamenten-Nebenwirkung oder -Fehlbehandlung zwar nicht routinemässig erfasst. Dennoch beschäftigen sich überall in Deutschland Pharmakologen und Gesundheitsökonomen mit dem Problem.
Die Angaben hierzu schwanken zwischen 8‘000 und 25‘000 Toten pro Jahr.