Dieses Jahr gab es viele Berichte über extreme Wetterereignisse, an denen angeblich der Klimawandel schuld war. In den Mainstream-Medien seien solche Meldungen nichts Ungewöhnliches, da jeder diese Art von bizarren Zuschreibungen vornehme, schreibt der Daily Sceptic dazu.
So meldete die New York Times im September, der Klimawandel habe die Wahrscheinlichkeit der jüngsten Überschwemmungen in Europa verdoppelt. Die BBC behauptete im Juni, dass der «vom Menschen verursachte Klimawandel» Hitzewellen in den USA und Mexiko 35 mal wahrscheinlicher gemacht habe. Im Januar hatte Bloomberg berichtet, die schwere Amazonas-Dürre sei durch den Klimawandel 30 Mal wahrscheinlicher geworden.
Für diejenigen, die die Klimawissenschaft und die Einschätzungen des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) genau verfolgten, könnten solche Schlagzeilen schwer zu verstehen sein, zitiert der Daily Sceptic den Wissenschaftsautor Roger Pielke. In einem «scharfen Angriff auf die pseudowissenschaftliche Industrie der Wetterzuschreibung» erklärte dieser:
«Weder der IPCC noch die zugrundeliegende wissenschaftliche Literatur stellen auch nur annähernd so starke und bestimmte Behauptungen auf.»
Die sogenannte Attributionsforschung sei eine Form der «taktischen Wissenschaft», wie Pielke es ausdrückt. Diese Wissenschaft diene rechtlichen und politischen Zwecken und unterliege nicht immer der Überprüfung durch Fachkollegen, und die Arbeit werde im Allgemeinen über Pressemitteilungen verbreitet. Dies sei eine Reaktion auf das Unvermögen des IPCC, echte Beweise dafür zu finden, dass das Wetter tatsächlich extremer würde und dies auf menschliches Zutun zurückzuführen wäre.
Die Wissenschaftler könnten nicht direkt beantworten, so Pielke, ob bestimmte Ereignisse durch den Klimawandel verursacht werden, da Extreme auch natürlich auftreten. Gleichzeitig äußere sich der IPCC eher ablehnend über die Zuordnung von Wetterereignissen oder, wie Pielke es nennt, über die «Alchemie der Wetterzuordnung». Er stellt fest:
«Die Nützlichkeit oder Anwendbarkeit der verfügbaren Methoden zur Zuordnung von Extremereignissen für die Bewertung klimabezogener Risiken bleibt umstritten.»
Der IPCC sei ein voreingenommenes Gremium voller Klimaalarmisten, urteilt der Daily Sceptic. Seine Unfähigkeit, einzelne Ereignisse dem Menschen zuzuschreiben, sei offensichtlich höchst irritierend und für Aktivisten und ihre Medienkollegen etwas unbequem. Der Gedanke, dass es in der anerkannten Welt der Klimawissenschaft Unsicherheit, Zweifel oder Unvollständigkeit geben könnte, sei für viele unvorstellbar.
Außerdem werde die Unfähigkeit des IPCC, schlechtes Wetter dem Menschen zuzuschreiben, oft als «politisch problematisch» angesehen, erklärt Pielke. Er verweist auf die Arbeit der Klimaaktivistinnen Elizabeth Lloyd und Naomi Oreskes, die besorgt seien, dass die fehlende Zuordnung einzelner Ereignisse zum Klimawandel «den Eindruck vermittelt, dass wir es einfach nicht wissen». Dies verstärke sowohl gegenteilige Behauptungen als auch die allgemeine Tendenz der Menschen, Bedrohungen zu ignorieren.
Hinter vielen Zuschreibungen von schlechtem Wetter zu menschlichen Ursachen stehe die World Weather Attribution (WWA) am Imperial College London, stellt der Daily Sceptic fest, und ihre Motive seien klar (siehe auch unseren Newsletter). Gemäß Friederike Otto, einer der Initiatorinnen der WWA und Mitbegründerin der Zuordnungsforschung, habe diese Disziplin von Anfang an juristische Ziele verfolgt:
«Im Gegensatz zu jedem anderen Zweig der Klimawissenschaft oder der Wissenschaft im Allgemeinen wurde die Zuordnung von Ereignissen ursprünglich mit Blick auf die Gerichte vorgeschlagen.»
Otto sei sich darüber im Klaren, so der Daily Sceptic, dass die Hauptfunktion solcher Studien darin bestehe, Klagen gegen Unternehmen für fossile Brennstoffe zu unterstützen. Die Arbeiten würden zum Teil von Milliardären, die «Net Zero» anpreisen, finanziert und von den gleichgeschalteten Mainstream-Medien stark gefördert. Otto erkläre diese Strategie ausführlich in dem Interview «Von der Zurechnung extremer Wetterereignisse zu Klimaprozessen».
Die Deutsche sei ihrerseits sehr daran interessiert, gegen «Ketzer» vorzugehen, so der Daily Sceptic weiter. Sie habe an vorderster Front gestanden, als 2022 die Springer-Zeitschrift The European Physical Journal Plus gedrängt wurde, einen Artikel zurückzuziehen.
In dem von vier italienischen Wissenschaftlern verfassten Beitrag wurde die Auffassung vertreten, dass die verfügbaren Daten nicht auf einen Klimanotstand hindeuteten. Otto behauptete laut AFP, die Wissenschaftler würden nicht in gutem Glauben schreiben. «Wenn der Zeitschrift die Wissenschaft am Herzen liegt, sollten sie den Artikel laut und öffentlich zurückziehen und sagen, dass er niemals hätte veröffentlicht werden dürfen», habe sie gefordert.
Die Klimawissenschaft unterscheide sich von allen anderen Wissenschaftszweigen natürlich dadurch, dass alle ihre Meinungen richtig seien, konstatiert der Daily Sceptic. Folglich bestehe keine Notwendigkeit für den wenig hilfreichen Prozess ständiger Untersuchungen und Experimente. Insofern bestehe auch bei der BBC kein Zweifel, wo die Redakteurin Sarah Sands für die WWA das Vorwort zu einem Leitfaden für Journalisten geschrieben hat.
Friederike Otto erhielt indes für ihren Einsatz 2023 den Deutschen Umweltpreis. Die ARD meinte damals, sie sei schon seit Jahren eine nicht mehr überhörbare Stimme, wenn es um Extremwetterereignisse gehe. Mit der von ihr mitbegründeten Attributionsforschung gelinge es, bei aktuellen Wetterkatastrophen festzustellen, wie stark der menschgemachte Klimawandel dazu beigetragen habe.
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