In der Regel kann es zwischen 15 bis 30 Minuten dauern, nach einer Covid-19-Impfung allergische Reaktionen bis hin zum allergischen Schock auszubilden - es können aber auch Stunden verstreichen. Bei den bisher gemeldeten Fällen in Deutschland traten die Symptome laut dem Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel (Paul-Ehrlich-Institut) bei etwa der Hälfte der Fälle innerhalb der ersten Viertelstunde nach der Impfung auf und bei 21 Prozent der Fälle im Zeitintervall 16 bis 30 Minuten, berichtet die Pharmazeutische Zeitung.
Personen, bei denen allergische Reaktionen oder gar ein überstandener anaphylaktischer Schock bekannt sind, sollten auf Empfehlung der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC 30 statt nur 15 Minuten nach der Impfung beobachtet werden. Impflingen wird generell geraten, sofort einen Arzt aufzusuchen, sobald sich allergische Reaktionen einstellen.
«Es besteht die Gefahr, dass frühe Anzeichen einer Anaphylaxie leichten allergischen Reaktionen ähnelten», schreibt die Pharmazeutische Zeitung. Daher sei schwer vorherzusagen, ob diese auf eine Anaphylaxie hinauslaufen. Eine zusätzliche Erschwernis bestehe bei Menschen mit Kommunikationsschwierigkeiten durch beispielsweise kognitive Einschränkungen, neurologische Erkrankungen oder sedierende Medikamente - wie es insbesondere bei älteren Patienten häufig der Fall ist.
«Sie sollten daher engmaschig auf mögliche Symptome überwacht werden, wobei auch auf unspezifische Anzeichen wie Hautrötung, vermehrter Sekretfluss aus Augen, Nase oder Mund, Husten, Schluckbeschwerden, Unruhe oder akute Veränderungen des mentalen Status geachtet werden sollte», schreibt die Pharmazeutische Zeitung.
Wenn sich die Symptome verallgemeinern, solle so schnell wie möglich Epinephrin verabreicht und der Rettungsdienst verständigt werden, heisst es in dem Bericht weiter. Antihistaminika und Bronchodilatatoren seien keine Mittel der ersten Wahl bei Anaphylaxie, weil sie keine Obstruktion der Atemwege oder Hypotonie behandeln. Sie können jedoch zur Linderung von Nesselsucht und Juckreiz (Antihistaminika) oder von Symptomen der Atemnot beitrügen.
Juckreiz und Schwellungen an der Injektionsstelle sollten engmaschig kontrolliert werden. Beispielsweise sind Hautveränderungen wie Nesselsucht, die sich auf grössere Körperabschnitte ausdehnen, ernsthafte Nebenwirkungen, die Symptom eines anaphylaktischen Schocks sein können und damit lebensbedrohend wären.