«Angetriebene Hosen», die ein weiches Exoskelett nutzen, sind wohl die neueste Errungenschaft auf dem Markt von «Wearables». Nach dem unterstützten Radfahren mit E-Bikes gibt es damit jetzt auch unterstütztes Gehen. Über das Projekt berichtet TechCrunch.
Das Startup-Unternehmen für Wearable-Tech Skip, das als geheimes Projekt innerhalb der Google-Muttergesellschaft Alphabet begann, habe diese Woche «die Tarnkappe verlassen», so das Portal. Skip gab eine Partnerschaft mit dem Outdoor-Bekleidungsspezialisten Arc’teryx bekannt. Die Vereinbarung soll die erste Technologie des Startups auf den Markt bringen: «angetriebene Hosen».
Die Technik mit dem Namen MO/GO, kurz für «Mountain Goat» (Bergziege), sei ein hybrides weiches/steifes System, das die Mobilität des Trägers fördere und ihn beim Gehen unterstütze, erläutert TechCrunch. Der Mechanismus unterstütze den Quadrizeps und die Oberschenkelmuskulatur mit 40 Prozent Energie und entlaste die Knie.
Im Spätsommer solle MO/GO als Leihgerät eingeführt und in der Nähe von Wanderzielen wie dem Grand Canyon angeboten werden. Wanderverleihe würden anonyme Datenerhebungen ermöglichen, um das System in realen Szenarien zu testen. Das Hauptaugenmerk liege aber auf dem täglichen Tragen. Die Auslieferung des Produkts solle noch in diesem Jahr beginnen.
Laut Skip-CEO Kathryn Zealand befinde sich das Unternehmen derzeit in klinischen Studien, um die Wirksamkeit des Systems bei der Unterstützung von Krankheiten wie Parkinson zu testen. Eine mögliche Einstufung als Medizinprodukt sei jedoch wahrscheinlich noch Jahre entfernt.
Für derartige Firmen-Ausgründungen aus seiner Forschungsabteilung X (früher Google X) habe Alphabet im Laufe der Jahre eine Reihe verschiedener Methoden angewandt, erklärt TechCrunch abschließend. Dabei erhielten große Projekte wie die fahrerlosen Autos von Waymo in der Regel mehr grundlegende Unterstützung von dem Tech-Giganten. Kleinere Projekte wie Skip würde man dagegen «aus dem Nest holen» und ermutigen, sich selbständig zu machen.
Kommentar Transition News:
Der hilfreiche Aspekt von medizinischen oder therapeutischen Einsatzbereichen solcher Technologien liegt auf der Hand. Dennoch eröffnet sich mit derlei Erfindungen automatisch auch eine leicht dystopische Perspektive des vorgeblich technisch «verbesserten» Menschen.
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