Eine Untersuchung des Fachmagazins Science hat einen weit verbreiteten Betrug in der Alzheimer-Forschung aufgedeckt. Darin verwickelt ist der prominente Wissenschaftler Eliezer Masliah, ehemaliger Leiter der neurowissenschaftlichen Abteilung des zu den National Institutes of Health (NIH) gehörenden National Institute on Aging (NIA) und eine führende Figur in der Neurologie.
Die Analyse, auf die Natural News aufmerksam macht, offenbart jahrelange Datenmanipulationen, einschließlich gefälschter Bilder. Betroffen waren über 132 von Masliah zwischen 1997 und 2023 veröffentlichte Arbeiten. Diese betrügerische Forschung war entscheidend für die Entwicklung experimenteller Alzheimer-Medikamente, die jetzt auf dem Prüfstand stehen. Science erklärt:
«Als der US-Kongress 2016 eine Flut neuer Finanzmittel für die Alzheimer-Forschung bereitstellte, wählte das National Institute on Aging (NIA) den erfahrenen Hirnforscher Eliezer Masliah als Hauptverantwortlichen für diese Bemühungen. Er übernahm das Ruder in der Abteilung für Neurowissenschaften der Behörde, deren Budget – 2,6 Milliarden Dollar im letzten Steuerjahr – den Rest des NIA zusammen in den Schatten stellt.»
Masliahs Fehlverhalten wurde Science zufolge von forensischen Analytikern aufgedeckt, die in mehreren Studien manipulierte Bilder fanden, die die Wirksamkeit des entsprechenden Medikaments demonstriert haben sollten. Seine Arbeit habe auch die Erforschung von Parkinson-Medikamenten beeinflusst, einschließlich des Medikaments Prasinezumab, dessen Wirkung nun aufgrund ihrer fragwürdigen wissenschaftlichen Grundlage angezweifelt wird.
Die NIH teilten mit, dass Masliah infolge dieser Enthüllungen von seinem Posten als Leiter der neurowissenschaftlichen Abteilung des NIA abberufen wurde. Die Auswirkungen gehen jedoch über Masliah hinaus. Laut dem Fachmagazin werden nun andere Mitarbeiter und Forscher überprüft. Viele Alzheimer-Studien und -Behandlungen, die auf dieser betrügerischen Forschung beruhen, müssten in Frage gestellt werden. Arzneimittelhersteller, darunter Hoffmann-La Roche und Prothena, würden die klinischen Versuche trotz dieser Erkenntnisse fortsetzen.
Schon im Juli 2022 hatte Science ermittelt, dass Teile aus einer der meistzitierten Alzheimer-Forschungsarbeiten der letzten beiden Jahrzehnte möglicherweise manipuliert wurden. (wir berichteten). An dieser Arbeit war Masliah allerdings nicht beteiligt.