Die politischen Entscheidungen in der Coronakrise basierten auf falsche Annahmen, fehlerhafte Prognosen und inkorrekte Daten. Entsprechend sei der Lockdown ein fataler Fehler, schreibt John Lee, ehemaliger Professor für Pathologie und jetziger Berater des britischen National Health Service (NHS) in The Spectator.
Die Analyse des Wissenschaftlers ist beachtenswert — denn sie wirft die Frage auf, warum Politik und Medien so handelten. Lee bringt in seinem Beitrag die Kritik direkt auf den Punkt:
«In den letzten Wochen hat sich mein Gefühl für das Surreale verstärkt. In einer Zeit, in der die rationale Interpretation der Covid-Daten darauf hindeutet, dass wir zur Normalität zurückkehren sollten, sehen wir stattdessen eine Ausarbeitung willkürlicher Entscheidungen.»
Diese würden ausnahmslos als wissenschaftsbasiert dargestellt und damit begründet, so Lee. Tatsächlich aber täten die Entscheidungsträger etwas anderes: «Sie lassen sich von Modellen, schlechten Daten und subjektiven Meinungen leiten. Einige von denen, die behaupten der Wissenschaft zu folgen, scheinen die Bedeutung des Wortes nicht zu verstehen».
Lee belegt seine Aussagen mit einem Beispiel. So lasse die reine Betrachtung der Todesfallzahlen für April 2020 tatsächlich einen signifikanten Peak erkennen. Doch vergleichen mit den Peaks der Wintermonate, in denen die Grippe grassierte, rangiere Covid-19 über einen Zeitraum von 27 Jahren lediglich an achter Stelle.