Ein Bier zur Impfung gefällig? Ein neues Auto? Dürfen es auch Blumen zum Muttertag sein? Oder vielleicht doch lieber 1000 Dollar Vergünstigung fürs Studium? In den USA gehen einige Staaten und Städte kreative Wege, um die noch Unentschlossenen für eine Impfung zu gewinnen.
Die Rowan University, ein öffentliches College in Glassboro, New Jersey, bietet Studenten zum Beispiel bis zu 1000 Dollar Reduktion auf ihre Rechnungen für Herbst 2021, wenn sie den Nachweis der Impfung vor dem 7. August vorzeigen. Vollzeit-Studenten erhalten 500 Dollar Nachlass auf ihre Studiengebühren, und diejenigen, die auf dem Campus leben, erhalten weitere 500 Dollar von ihren Wohnkosten abgezogen.
Der Gouverneur von New Jersey, Phil Murphy, teilte zudem mit, dass Einwohner des Bundesstaates, die sich im Mai zum ersten Mal gegen «Covid-19» impfen lassen, in ausgewählten Brauereien ein Freibier erhalten können. Dan Bryan, ein Sprecher des Gouverneurs, meinte dazu:
«Wir rümpfen nicht über irgendetwas die Nase. Wenn etwas, das ein bisschen albern und lustig ist, den Leuten letztendlich den Picks in die Arme bringt, dann ist es das wert.»
In Connecticut erhalten Einwohner, die sich vollständig impfen lassen und ihren Impfausweis in bestimmten Restaurants vorzeigen, zwischen dem 19. und 31. Mai ein Freigetränk, im Rahmen der «Drinks On Us»-Kampagne. Im Shelby County in Tennessee, in dem auch Memphis liegt, können hingegen neu geimpfte Menschen an einer Auslosung teilnehmen, und gar ein neues Auto gewinnen.
Die Stadt Memphis selbst bietet jedem, der sich zwischen 10 und 14 Uhr vor Ort impfen lässt, ein Eis einer bestimmten Marke. Und der Gouverneur von West Virginia, Jim Justice, kündigte letzte Woche an, dass jüngere und impfwillige Einwohner des Bundesstaates, 100-Dollar-Sparbriefe erhalten.
Am 6. Mai 2021 schrieb die Washington Post zu diesen Anreizen:
«Da Städte und Staaten eine sinkende Nachfrage nach Impfdosen verzeichnen, haben sich einige davon diesen kühnen und ausgefallenen Anreizen zugewandt, um Impf-Apathiker anzulocken. Gesundheitsbeamte, die verzweifelt versuchen, so viele Menschen wie möglich zu impfen, wussten, dass dieser Moment kommen würde. Diejenigen, die am willigsten und fähigsten waren, sind größtenteils geimpft worden. Jetzt kommt der schwierige Teil: Die Impfungen in die Arme der Menschen zu bekommen, für die Zögern, Priorität oder Zugang die grössten Hindernisse sind.»
Im Artikel wird Angela Rasmussen, Virologin am Impfstoff-Entwicklungszentrum VIDO-InterVac, zitiert:
«Wir wussten immer, dass wir an diesen Punkt kommen würden, an dem das Angebot irgendwann die Nachfrage übersteigen würde. Dann müssen wir umschalten und sagen: Okay, was müssen wir jetzt tun, um euch zu überzeugen, eine Impfung zu erhalten?»
Laut der Washington Post kündigte die Bürgermeisterin von Washington, D.C., Muriel E. Bowser an, dass am Samstag, dem 8. Mai, die ersten 51 Menschen an jedem der sechs Impfzentren in Washington, kostenlose Blumen und Pflanzen erhalten werden, um den Vorabend des Muttertags anzukündigen. Und den ganzen Monat lang würden in den Impfzentren auch temporäre Tattoos gemacht, auf denen entweder «Vaxed for Mom» oder «Vaxed for Dad» zu lesen sei.