Die Gesundheitskrise im Gazastreifen hat katastrophale Ausmaße angenommen. Der Grund dafür sind die andauernden israelischen Angriffe auf Krankenhäuser, welche die Bedingungen für die medizinischen Teams verschlechtern. Ihre Arbeit wird durch einen erheblichen Mangel an lebenswichtigen Gütern erschwert.
Laut The Cradle kämpfen die Ärzte in Gaza nun auch gegen antibiotikaresistente Bakterien und Infektionen. Izzedin Shaheen, ein Arzt in der belagerten Enklave, habe am 21. November auf X erklärt:
«Die medizinischen Teams in Gaza kämpfen einen erbitterten Kampf gegen Bakterien, die auf die meisten Antibiotika nicht mehr ansprechen. Kaum ein Mensch mit einer Wundinfektion überlebt, egal wie sehr sich die Ärzte auch bemühen. Die Bedingungen sind schlecht – keine Sterilisation und keine ausreichenden Antibiotika. Wir haben sogar E. Coli-Bakterien im Knochengewebe gefunden, was in medizinischen Büchern nicht bekannt ist.»
Diese Krise fällt dem Portal zufolge mit der inoffiziellen Umsetzung des sogenannten «Generals’ Plan» durch Israel zusammen. Dabei handle es sich um eine Strategie, die darauf abziele, den nördlichen Gazastreifen in eine isolierte Militärzone zu verwandeln. Über 100.000 Palästinenser seien von dort vertrieben worden. Der hinter dem Plan stehende ehemalige israelische General Giora Eiland habe erklärt, dass schwere Epidemien unter den überfüllten Bedingungen des Gazastreifens den militärischen Zielen Israels dienen könnten, indem sie den Sieg beschleunigen und die Zahl der Opfer unter den israelischen Soldaten verringern.
90 Prozent der Bevölkerung des Gazastreifens seien zwangsumgesiedelt worden, erklärt The Cradle. Das Portal erinnert daran, dass internationale Organisationen wiederholt vor der eskalierenden humanitären Katastrophe gewarnt haben. Sie würde durch Zwangsumsiedlungen, Überbelegung und einen Mangel an grundlegenden hygienischen und medizinischen Ressourcen verursacht. Krankenhäuser im nördlichen Gazastreifen, wie das Kamal Adwan, seien massiv angegriffen worden.
Am 21. November hätten israelische Angriffe sechs Krankenhausmitarbeiter verletzt, den Generator und die Wassertanks der Einrichtung schwer beschädigt und 80 Patienten, darunter acht auf der Intensivstation, in Lebensgefahr gebracht. Die Angriffe seien kurz nach Bombenanschlägen in der Nähe erfolgt, bei denen mindestens 66 Zivilisten getötet und über 100 verletzt worden seien.
Dr. Hussam Abu Safia, der Leiter des Krankenhauses, rief dringend zum internationalen Eingreifen auf, da das Gesundheitssystem im nördlichen Gazastreifen zusammenbreche und nicht in der Lage sei, die Versorgung sicherzustellen. Andere Krankenhäuser wie Al-Awda seien ebenfalls beschossen worden, so The Cradle. Das medizinische Personal sei dabei direkt angegriffen worden.