Dieser Beitrag wurde mit freundlicher Genehmigung von l’AntiDiplomatico übernommen.
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Nach der Ankündigung von Bidens Rückzug aus dem Präsidentschaftswahlkampf zeichnet sich ein anhaltender Konflikt innerhalb des US-amerikanischen Finanzkapitalismus immer deutlicher ab. Ich werde versuchen, ihn zusammenzufassen und vielleicht sogar zu vereinfachen.
Nach der Wahl von J. D. Vance zum Vizepräsidenten und nach den Äußerungen von Elon Musk wächst der Kreis der Trump-Anhänger und -Finanziers. Es sind Menschen, die einem Kapitalismus entstammen, der versucht, die überwältigende Macht der Big Three, der Superfunds, namentlich BlackRock, Vanguard und State Street Global Advisors, die nun entscheidend mit den Demokraten verbunden sind, zu bremsen.
Sowohl Biden als auch Kamala Harris hatten und haben Schlüsselfiguren in ihrem Stab, die von Black Rock kommen. Eine Figur wie Jamie Dimon, der Vorstandsvorsitzende von J.P. Morgan, der Bank der Superfonds, die jetzt von Trump umschmeichelt wird, ist seit langem ein Präsidentschaftskandidat der Demokraten.
Der Präsident der Fed hat mit Unterstützung von Janet Yellen die Strategien der Superfonds selbst begleitet, indem er ihre ETFs regelrecht aufgekauft hat. Gegen diese Symbiose hat sich, wie oben erwähnt, eine Reihe von Figuren formiert, die die politische Macht der Trump-Präsidentschaft nutzen wollen, um genau die überwältigende Macht der Big Three zu bekämpfen oder zu begrenzen.
In dieser Reihe tauchen zum einen einige große Hedge-Fonds wie der von John Paulson auf, die über die fortschreitende Marginalisierung von einem «Markt» besorgt sind, der durch die Superfunds normalisiert wurde; zum anderen einige Ölmagnaten, die nicht direkt mit den Energieriesen in den Händen der Big Three verbunden sind, wie Timothy Dunn und Harold Hamm von Continetal Resources.
Aber es gibt auch alteingesessene Milliardäre. Dazu zählen die Mellons, die sich über die übermäßige Macht von Larry Fink ärgern, und Leute wie Bernie Marcus. Marcus ist Gründer von Home Depot, einem Giganten mit 500.000 Beschäftigten, der das fabriklose Modell der großen Technologieunternehmen ablehnt, das er in seinem Werk auftauchen sieht, welches an Vanguard, Black Rock und State Street verkauft wurde.
Zu Trumps Kapitalisten gehören auch Kasinobesitzer wie Steve Wynn und Phil Ruffin, die sich vor dem Vormarsch der großen Fonds in ihrem Sektor fürchten, sowie typische Trump-Persönlichkeiten wie Linda McMahon, die mit ihrem Mann Wold Wrestling Entertainment gegründet hat.
Kurz gesagt: Trumps Erfolgschancen haben einen harten Kampf ausgelöst innerhalb des amerikanischen Kapitalismus, der sein inneres Gleichgewicht verändern und ihn schwächen wird.
Währenddessen lässt sich die Position eines Großteils von Europa in der Formel zusammenfassen: «Wir können uns nicht in die Wahlen eines anderen Landes einmischen», und warten darauf, wer der Anführer sein werde, dem es sich zu unterwerfen gelte.
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