BlackRock hat gerade einen seiner geopolitisch bedeutendsten Infrastrukturdeals abgeschlossen und sich mit einer Investition von fast 23 Milliarden Dollar die Kontrolle über die Häfen an beiden Enden des Panamakanals gesichert. Das sei ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Globalisierung, warnt der Journalist Jon Fleetwood auf seiner Substack-Seite.
Die Übernahme von Global Infrastructure Partners (GIP) im Wert von 170 Milliarden Dollar im Jahr 2024 sei zwar BlackRocks größter Deal hinsichtlich des Geldwerts gewesen, aber der jüngste Schachzug des weltweit größten Vermögensverwalters konsolidiere eine noch nie dagewesene Macht über eine der strategisch wichtigsten Wasserstraßen der Welt.
Was ist passiert?
Ein von BlackRock geführtes Konsortium, zu dem auch seine Tochtergesellschaft Global Infrastructure Partners und Terminal Investment Limited gehören, hat eine Vereinbarung zum Erwerb von 43 Häfen in 23 Ländern von der in Hongkong ansässigen CK Hutchison Holdings getroffen.
Die Kronjuwelen des Deals sind laut Fleetwood die Häfen Balboa und Cristobal, wichtige Transitpunkte auf beiden Seiten des Panamakanals. Diese Häfen sind der Lebensnerv der weltweiten Schifffahrt und wickeln einen großen Teil der in die USA gehenden Fracht ab.
Über den Panamakanal laufen vier Prozent des gesamten Seehandels und über 70 Prozent des Seeverkehrs von und zu den Häfen der USA. Er generiert jährlich Einnahmen in Milliardenhöhe, und diese Zahlen werden mit der zunehmenden Zentralisierung des Welthandels weiter steigen. «Beim Besitz dieser Häfen geht es nicht nur um Gewinne, sondern auch um die Kontrolle des globalen Handelsflusses, um die Entscheidung, wer zu welchen Kosten Zugang erhält», schreibt Fleetwood.
BlackRock verwalte bereits mehr als elf Billionen Dollar an Vermögenswerten – eine Summe, die größer sei als das Bruttoinlandsprodukt aller Nationen der Erde mit Ausnahme der USA und Chinas. Diese Übernahme zementiere die Dominanz des Unternehmens im internationalen Handel und verleihe ihm einen eisernen Griff auf einen der wichtigsten Schifffahrtswege der Welt.
Fleetwood weist zudem darauf hin, dass BlackRock ein wichtiger Partner des Weltwirtschaftsforums (WEF) ist, einer Organisation, die dafür bekannt ist, eine globale Agenda voranzutreiben, die kontroverse Initiativen wie den Klimawandel, Bemühungen um Vielfalt, Gerechtigkeit und Integration (DEI) sowie Bevölkerungsmanagement umfasst.
Die offiziellen Partner des WEF, zu denen auch BlackRock gehört, werden als «treibende Kraft» hinter den Programmen des Forums bezeichnet, die auf das umfassendere Konzept des Great Reset ausgerichtet sind – ein Versuch, die globalen Volkswirtschaften und Regierungen nach den Wünschen einer nicht gewählten globalen Elite umzugestalten.
Viele sehen BlackRock als das Vehikel, durch das die «Eliten» die Kontrolle über die Unternehmenswelt auf globaler Ebene konsolidiert haben. Durch die Sicherung der Kontrolle über beide Enden des Panamakanals habe sich BlackRock als Torwächter des Welthandels positioniert und seinen Einfluss auf die wichtigsten Versorgungsrouten der Welt weiter gefestigt, so Fleetwood.
Warum der Deal wichtig ist
Dieses Geschäft sei nicht in einem Vakuum entstanden, schreibt der Journalist. Die Trump-Regierung hätte schon sich seit Jahren über die chinesische Beteiligung am Panamakanal beklagt. Im Januar hätte Senator Ted Cruz gewarnt, dass China die Durchfahrt durch den Kanal manipulieren könnte, die Situation sei ein «akutes Risiko für die nationale Sicherheit der USA».
Dann habe Außenminister Marco Rubio im Februar Panama besucht und die panamaischen Politiker aufgefordert, die Beziehungen zu China zu kappen oder mit Vergeltungsmaßnahmen der USA zu rechnen. Einige Tage später zog sich Panama aus Chinas «Belt and Road Initiative» zurück, und plötzlich suchte CK Hutchison, das schon lange wegen seiner Beziehungen zu China unter Beobachtung stand, einen Käufer.
BlackRock kam ins Spiel. Während Präsident Trumps Rhetorik sich darauf konzentriert habe, «den Panamakanal zurückzuerobern», sei es stattdessen so, dass Amerikas mächtigste private Investmentfirma nun die Häfen an beiden Enden des Kanals besitze. Die USA hätten den Kanal nicht zurückerobert - die globalistische Finanzelite habe es getan.
Strategische Implikationen
Die Transaktion sei mehr als nur eine Investition, es sei eine geopolitische Machtverschiebung, konstatiert Fleetwood. BlackRock und seine Partner könnten nun bestimmen, wer diese Häfen benutzen darf, wie viel sie bezahlen und ob sie bevorzugten Zugang erhalten. Auch die nationale Sicherheit der USA sei betroffen. Da mehr als drei Viertel der Schiffe, die den Kanal passieren, ihren Ursprung in den USA hätten oder dorthin fahren würden, bedeute die Kontrolle über diese Häfen die Kontrolle über die Lieferketten. Fleetwood sieht den Kauf der Häfen zudem als geopolitisches Druckmittel: Durch diesen Schritt werde der chinesische Einfluss auf den Kanal effektiv neutralisiert und durch den Einfluss des mächtigsten Staates der Welt ersetzt.
Das größere Bild
Die Übernahme von Global Infrastructure Partners (GIP) durch BlackRock sei zwar der größte Deal nach Geldwert gewesen, aber die Übernahme des Panamakanals sei vielleicht die folgenreichste in Bezug auf den globalen Einfluss, konstatiert Fleetwood. Der GIP-Deal habe BlackRock die Kontrolle über die weltweite Energie-, Transport- und Wasserinfrastruktur gesichert, aber jetzt, mit dem Besitz der Häfen an einer der strategisch wichtigsten Handelsrouten des Planeten, erreiche der Einfluss des Vermögensverwalters auf den internationalen Handel eine völlig neue Ebene.
Und während sich die Schlagzeilen auf Trumps «Sieg» bei der Zurückdrängung des chinesischen Einflusses auf den Panamakanal konzentrieren würden, sei es in Wirklichkeit so, dass Amerikas einflussreichstes Finanzinstitut – und nicht die US-Regierung – nun die Schlüssel zu dieser wichtigen globalen Verkehrsader besitze.
BlackRocks wachsende Bindungen an Trumps Welt
Während Trump öffentlich den Einfluss von BlackRock kritisiert habe, würden Finanzunterlagen zeigen, dass BlackRock und Vanguard gemeinsam Aktien im Wert von 350 Millionen Dollar an der Trump Media & Technology Group halten, fährt Fleetwood fort. Dies werfe die Frage auf, ob die zunehmenden finanziellen Verstrickungen von BlackRock mit Unternehmen, die mit Trump in Verbindung stehen, einschließlich dieses Panamakanal-Geschäfts, ein Zeichen für eine tiefere Verbundenheit – oder lediglich für opportunistische Investitionen seien.
In der Vergangenheit hätten diese Firmen ihre Beteiligungen an großen Unternehmen genutzt, um die Einhaltung von ESG-Richtlinien (Environmental, Social and Corporate Governance) und andere globalistische politische Initiativen voranzutreiben. Wenn der Einfluss von BlackRock in Trumps Umfeld weiter wachse, könnte dies das Machtgleichgewicht zwischen den Finanzeliten und der Regierung selbst neu gestalten.
Dies wirft laut Fleetwood grundlegende Fragen auf: «Wer kontrolliert wirklich den Handel? Wer kontrolliert die Geopolitik? Und wer regiert eigentlich die Vereinigten Staaten?» BlackRocks Entscheidung für den Panamakanal sei nicht nur ein Machtspiel, sondern auch ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen werde, resümiert der Journalist.