Lange Zeit haben die US-Bundesregierung und die Hersteller von Chemikalien die Inhaltsstoffe rosafarbener Brandbekämpfungsmittel verschwiegen, die von Löschflugzeugen zur Eindämmung von Bränden ausgebracht werden. Jetzt berichtet The Guardian über eine von Experten begutachtete Studie, die alarmierende Ergebnisse geliefert hat: Diese Substanzen sind voller Kadmium, Arsen, Chrom und anderer giftiger Schwermetalle.
Die Löschmittel seien eine «große» Quelle toxischer Verschmutzung, die die Schwermetallwerte in der Umwelt in die Höhe treibe, die Produkte selbst würden Metallwerte enthalten, die bis zu 3000 Mal über den Trinkwassergrenzwerten liegen, so das Ergebnis der Autoren der University of Southern California.
Die Regierung und die Hersteller von Chemikalien haben diese Gefahren bisher verschwiegen. Als Argument führten sie an, dass bis zu 20 Prozent der Inhaltsstoffe dieser Brandbekämpfungsmittel «Geschäftsgeheimnisse» seien und nicht öffentlich bekannt gegeben werden dürften.
Die Löschmittel sind laut den Forschern eine Mischung aus Wasser, Dünger und ungenannten Bestandteilen, während die rosa Farbe von einem Farbstoff stammt, der den Feuerwehrleuten zeigt, wo das Mittel versprüht wurde. «Die Metalle werden wahrscheinlich als Korrosionsschutzmittel verwendet, um zu verhindern, dass sich die Tankbehälter des Flugzeugs auflösen», schreiben die Autoren. Die Mischung wirke, indem sie die Vegetation bedecke und die Menge an Sauerstoff verringere, die das Feuer anfachen könnte.
Die Studie verdeutlicht das Spannungsverhältnis zwischen dem Schutz der menschlichen Gesundheit und dem Schutz von Eigentum vor Waldbränden durch das Versprühen hochgiftiger Substanzen – zwischen 2009 und 2021 wurden etwa 440 Millionen Liter versprüht.
«Mit der zunehmenden Ausbringung von Brandbekämpfungsmitteln aus der Luft ist wahrscheinlich auch die Belastung der Umwelt mit toxischen Metallen gestiegen, ein Trend, der sich noch verstärken könnte, wenn die Häufigkeit und Intensität von Waldbränden weiter zunimmt», heißt es in der Studie.