Ein Bericht des für Geheimdienste zuständigen Ministeriums warnt Präsident Xi Jinping vor einer wachsenden antichinesischen Stimmung in der Welt und der Möglichkeit eines militärischen Konflikts mit den USA.
Gemäss Reuters kommt die Analyse, die Xi angeblich Anfang April vorgelegt wurde, zum Schluss, dass die antichinesische Stimmung infolge der andauernden Coronavirus-Pandemie den höchsten Stand seit dem Massaker auf dem Tiananmen-Platz 1989 erreicht habe. Der Bericht wurde von den China Institutes of Contemporary International Relations, einer dem Ministerium für Staatssicherheit angegliederten Denkfabrik, erstellt.
Das im Bericht skizzierte Worst-Case-Szenario deutet offenbar auf die Möglichkeit eines direkten militärischen Konflikts zwischen den USA und China als Folge des wachsenden Streits über Pekings Reaktionen auf den Ausbruch des Coronavirus hin.
Die Trump-Regierung beschuldigte China, offizielle Informationen über das Virus vertuscht zu haben, einschließlich der Manipulation der Zahlen über Sterbefälle und Infektionsraten.
Eine Sprecherin des US-Außenministeriums wollte gegenüber Reuters die Existenz des Berichts nicht bestätigen, erklärte aber zur chinesischen Reaktion auf die Pandemie: "Die Bemühungen Pekings, Wissenschaftler, Journalisten und Bürger zum Schweigen zu bringen und Desinformationen zu verbreiten, verschärften die Gefahren dieser Gesundheitskrise".