Am 4. Oktober 1957 schickte die Sowjetunion mit «Sputnik 1» den ersten künstlichen Erdsatelliten in die Erdumlaufbahn. Damit führte die östliche Großmacht aller Welt vor Augen, dass sie fortan in der Lage war, mit ihren Raketen sowohl den Weltraum als auch jeden Punkt auf der Erde erreichen zu können. Dies löste in Teilen der westlichen Welt ein Gefühl der Bedrohung aus. Als Reaktion darauf gründeten die USA 1958 die Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA).
Deren Hauptziel ist es, die Militärtechnologie voranzutreiben, um die Vorherrschaft der USA auf dem Schlachtfeld zu sichern. Ihre Innovationen, wie zum Beispiel das Internet und GPS, wurden aber auch im zivilen Leben angewendet. Natural News geht anhand des Buches «The Pentagon’s Brain: An Uncensored History of DARPA, America’s Top-Secret Military Research Agency» der Investigativjournalistin Annie Jacobsen aus dem Jahr 2015 auf die besondere Bundesbehörde ein.
Mit einem Jahresbudget von drei Milliarden Dollar operiere die DARPA flink, indem sie Forschungsarbeiten an Auftragnehmer, Akademiker und Regierungsstellen vergebe, so das Portal. Die Programmmanager würden über eine große Autonomie verfügen, die schnelle Innovationen außerhalb der traditionellen bürokratischen Zwänge ermöglicht.
Die DARPA habe «ethisch komplexe» Dinge vorangetrieben, zum Beispiel das M16-Gewehr und das chemische Entlaubungsmittel Agent Orange, das die USA im Vietnamkrieg angewendet haben, die Strategic Defense Initiative («Star Wars») in den 1980er Jahren und Überwachungsprogramme wie «Total Information Awareness» nach dem Anschlag am 11. September 2001. Natural News weiter:
«Aktuelle Projekte in den Bereichen künstliche Intelligenz, Robotik und Cyber-Kriegsführung geben Anlass zur Sorge über autonome Waffen und den Schutz der Privatsphäre. Kritiker warnen vor einer Entmenschlichung der Kriegsführung, während Befürworter argumentieren, dass solche Technologien die Zahl der Opfer verringern könnten.
Die Innovationen der DARPA verdeutlichen die doppelte Natur des technologischen Fortschritts – sie erhöhen die Sicherheit und lösen gleichzeitig moralische Dilemmata aus. Die Arbeit der DARPA unterstreicht die Notwendigkeit, dass die Öffentlichkeit und die Politik die gesellschaftlichen und ethischen Implikationen neuer Militärtechnologien unter die Lupe nehmen.»
Die Geschichte der DARPA ist laut dem Portal ein Beleg für die zweischneidige Natur der technologischen Innovation. Während die Durchbrüche der Agentur unbestreitbar die militärischen Fähigkeiten verbessert und die nationale Sicherheit der USA unterstützt hätten, hätten sie auch Debatten über die moralischen Implikationen ihrer Arbeit ausgelöst. So sei die Entwicklung von Agent Orange während des Vietnamkriegs nicht nur gegen den Feind gerichtet gewesen, sondern habe auch dauerhafte Schäden bei Zivilisten und US-Veteranen verursacht. Das verdeutliche die unbeabsichtigten Folgen des militärischen Fortschritts.
In ähnlicher Weise habe die Arbeit der Behörde an autonomen Waffensystemen, einschließlich so genannter «Hunter-Killer»-Roboter, die Diskussion über die Rolle des Menschen in der Kriegsführung neu entfacht. Diese Debatten würden unterstreichen, wie wichtig es sei, die Rolle der DARPA bei der Gestaltung der Zukunft der Kriegsführung zu verstehen.
DARPAs Arbeit wird laut Natural News auch in Zukunft zweifellos weiterhin die Entwicklung der Militärtechnologie beeinflussen. Jacobsens Buch mache jedoch deutlich, dass die Innovationen der Behörde nicht in einem Vakuum existieren. Sie seien das Produkt spezifischer historischer Kontexte und Prioritäten, und ihre Folgen – beabsichtigte wie unbeabsichtigte – hätten weitreichende Auswirkungen auf die Gesellschaft. Das Portal schließt:
«Die Geschichte der DARPA ist eine Geschichte des stillen Einflusses und der bahnbrechenden Innovation. Seit ihren Anfängen steht die Agentur an der Spitze der militärischen Forschung. Da sich ihre Rolle jedoch weiterentwickelt, muss auch die öffentliche Kontrolle über ihre Arbeit zunehmen. Die Technologien, die die DARPA heute entwickelt, werden die Zukunft der Kriegsführung und der Gesellschaft prägen.
Daher ist es für politische Entscheidungsträger, Wissenschaftler und die Öffentlichkeit von entscheidender Bedeutung, sich an sachkundigen Diskussionen über die Ethik und die Folgen dieser Innovationen zu beteiligen. Wie Jacobsens Buch uns daran erinnert, ist das Erbe der DARPA eine Erinnerung daran, dass Technologie zwar mächtig, aber niemals neutral ist.»
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