Wer Unrecht lange geschehen lässt,
bahnt dem nächsten den Weg.
Willy Brandt, Berlin, 15. September 1992
Macht es uns Schweizer eigentlich stolz, dass wir das Weltwirtschaftsforum (World Economic Forum/WEF) in Davos jedes Jahr beherbergen dürfen? Eine kleine Auseinandersetzung mit diesem Monsterevent, in seinen Intentionen schwankend zwischen Dr. Jekyll und Mr. Hyde ...
Nirgends trifft der Spruch vom «Wasser predigen und teuren Wein trinken» mehr zu als beim WEF in Davos. Vom 15. bis 19. Januar fand wieder ein Treffen des überaus einflussreichen Weltwirtschaftsforums statt, zu dem mehr als 2800 Teilnehmer angereist sind, darunter über 60 Staats- und Regierungschefs. Die meisten in Privatjets, teilweise bis Flugplatz Samedan, teilweise bis Zürich und dann per Heli oder Luxuslimousine weiter nach Davos.
Diesmal lautete das Motto: «Rebuildung Trust» («Vertrauen wiederherstellen»). Privatjet, Helikopter, Luxuslimousine, eine jeweils angekarrte Armada von Escortdamen der Highend-Prostitution nicht zu vergessen, Dekadenz all inclusive. Im Kopf lauter Green Deals und diese auch noch dem Stimmvieh, vulgo Volk genannt, schmackhaft machend.
Wir werfen einen sezierenden Blick auf dieses elitäre Konstrukt und dessen unermüdliche Bestrebungen, eine globalisierte, privatrechtliche, nicht demokratische (und nicht gewählte) Weltordnung zu schaffen, zum alleinigen Wohle einer feudalherrschaftlichen Klasse (oder Kaste?).
In der Bevölkerung kaum bekannt sind die verstörenden Pläne dieses Forums zu einer grundlegenden Neuordnung der Gesellschaft. Sie werden überdeckt von einem die Menschen verwirrenden Informationschaos, der Klima-Panik und den Kriegen in der Ukraine und dem Nahen Osten.
Das WEF, eine Stiftung und weltweit vernetzte Lobbyorganisation, hat seinen Hauptsitz bei uns in der Schweiz in der Nähe von Genf und veranstaltet jährliche Treffen, zumeist in Davos, an denen die selbsternannte «Elite» der Welt teilnimmt, in letzter Zeit auch in Dubai. Es unterhält Büros in New York, Tokio und Peking. Die Macht dieser Organisation wird – ebenso wie die der «Bilderberg-Gruppe» und anderer «Denkfabriken» – oft unterschätzt. Denn es ist keine harmlose Honoratiorengesellschaft, die sich in den Schweizerischen Bergen trifft, um nett miteinander zu plaudern.
Ziel eines jeweils parallel zum Jahrestreffen stattfindenden Open Forum ist nach eigenem Bekunden, «die Öffentlichkeit an den Diskussionen zwischen Entscheidungsträgern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft teilhaben zu lassen». Wie grosszügig! Weiter heisst es:
«Zu unsern Panelisten zählen wir regelmässig hochrangige Regierungsvertreter, Unternehmensführer, Wissenschaftler, Künstler und AktivistInnen, welche ihre Geschichten und Sichtweisen mit dem Publikum teilen. Im Sinne des ‹Spirit of Davos› soll das Open Forum den Dialog zwischen Entscheidungsträgern aus unterschiedlichen Sparten und Lebenslagen fördern, um Lösungen zu den dringlichsten globalen Herausforderungen unserer Zeit zu suchen.»
Das klingt keineswegs nach Verschwörung, es fragt sich bloss, was für «Aktivisten» am WEF teilnehmen. Aber etwas deutlicher und damit problematisch wird die Zielsetzung, wenn das WEF in seinem «Global Redesign»-Bericht aus dem Jahr 2010 fordert, «dass eine globalisierte Welt am besten von einer Koalition aus multinationalen Unternehmen, Regierungen (auch über das System der Vereinten Nationen (UN) und ausgewählten zivilgesellschaftlichen Organisationen (CSOs) gesteuert wird».
Regierungen seien nicht mehr «die überwältigend dominierenden Akteure auf der Weltbühne», so dass «die Zeit für ein neues Stakeholder-Paradigma der internationalen Corporate Elite Governance gekommen ist». Da ist mir der Spengler-Cup in Davos wesentlich sympathischer.
Mit anderen Worten: Das WEF plant, demokratische Organisationsformen, in denen die Macht im Staat vom Volk mittels gewählter Vertreter ausgehen soll, durch ein Herrschaftssystem zu ersetzen, in dem eine Gruppe von «Stakeholdern», also «führenden Persönlichkeiten», ein globales Entscheidungsgremium bildet.
Positiv gesehen wäre das eine Herrschaft der Weisen, wer auch immer das sein mag. Kritisch gesehen bedeutet es eine plutokratische Diktatur in einer grenzenfreien, übernationalen Welt. Nationalstaaten wären dann obsolet, denn deren Regierungen würden ja nur noch von Untertanen gewählt. Eine selbsternannte «Elite» würde also die Macht übernehmen und eine Art Weltregierung bilden.
Insofern stellt sich das WEF als eine ausserordentlich einflussreiche clanähnliche Organisation dar, die eine Machtübernahme nicht demokratisch legitimierter «Führungspersönlichkeiten» in globalem Ausmass vorbereitet. Zur Durchsetzung der Programmatik können dann Phasen globaler Instabilität genutzt werden, zum Beispiel die Corona-Pandemie, Hungersnöte oder die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine.
Der Kommunikationsforscher und Autor Nick Buxton, der sich eingehend mit den Absichten des WEF befasst hat, kommt zu dem Ergebnis, «dass wir zunehmend in eine Welt eintreten, in der Zusammenkünfte wie Davos keine lächerlichen Milliardärs-Spielplätze mehr sind, sondern die Zukunft der Global Governance». Es sei «nichts weniger als ein stiller Staatsstreich».
Besonders deutlich werden die Zielsetzung und Macht des WEF, wenn man sieht, wer sich in welcher Weise am WEF beteiligt. Es sind etwa 1000 Mitgliedsunternehmen mit einem Umsatz von jeweils über fünf Milliarden US-Dollar, darunter die wichtigsten Unternehmen ihrer Branche, die auch politisch eine Rolle spielen.
Die Basis-Mitgliedergebühr beträgt 42’000 Schweizer Franken sowie eine Gebühr von 18’000 Schweizer Franken für die Teilnahme des jeweiligen Präsidenten am Jahrestreffen. Mitglieder aus der Industrie und strategische Partner bezahlen 250’000 bzw. 500’000 Schweizer Franken, um massgeblich an den Initiativen des Forums mitwirken zu können.
Strategische Partner sind zum Beispiel BlackRock, die Gates Foundation, Goldman Sachs, Google, The Coca Cola Company, Allianz, Bank of America, BP Amoco, Credit Suisse (hahaha), Deutsche Bank (hahaha), Deutsche Post, DHL, Facebook, der Pharmakonzern Johnson & Johnson, Mastercard, Mitsubishi Corporation, Paypal, SAP, Saudi Aramco, Siemens oder auch der Medienkonzern Thomson Reuters.
Wer möchte nicht mit deren empathischen Häuptlingen zu einem schmucken Dinner in die Ferien (oder gar ins Bett) gehen?
1992 startete das WEF ein Programm für «Global Leaders of Tomorrow», das seit 2004 «Young Global Leaders» heisst, zur Förderung geeigneter zukünftiger Führungskräfte. (Gefördert wurden High Potentials wie die Koboldin Baerbock, der Tyrann Trudeau oder die Neuseeland-Abschotterin Arden – siehe auch weiter unten). Dadurch entstand ein globales Netzwerk mit bedeutenden Führungskräften aus Politik, Wirtschaft, Medien, Kunst und Kultur, Adel und deren «Associates», die sich für die Pläne des WEF engagieren.
In einem Interview erklärte dessen Gründer Klaus Schwab:
«Worauf wir sehr stolz sind (...), dass wir mit unseren Young Global Leaders in die Kabinette, in die Regierungen eindringen.»
Überall gehirngewaschene Davos-Maulwürfe in angeblich demokratisch gewählten Regierungen. Auf diese Weise nimmt das WEF weltweit Einfluss auf das öffentliche Leben von uns allen. Kein Wunder, dass der Corona-Terrorismus im Gleich- und Stechschritt (von wenigen Ausnahmen abgesehen) über den blauen Planeten schritt.
Bereits am ersten Programm 1992 nahmen später sehr bekannt gewordene Persönlichkeiten teil: wie Angela Merkel, Tony Blair, Nicolas Sarkozy, Manuel Barroso oder Bill Gates. In den folgenden Jahren kamen Hunderte hinzu, die nach und nach wichtige Positionen einnahmen: Emmanuel Macron, David Cameron, Sebastian Kurz, Annalena Baerbock, Mark Zuckerberg (Gründer von Facebook), Jacinda Ardern (Premierministerin von Neuseeland), Sanna Marin (Ministerpräsidentin von Finnland), Ida Auken (Ex-Umweltministerin von Dänemark), Kronprinz Haakon von Norwegen, Larry Page (Mitgründer von Google), Leonardo DiCaprio (Schauspieler), Niklas Zennström (Mitentwickler von Skype) und Jimmy Wales (Mitgründer von Wikipedia).
Aber: 2019 wandten sich mehr als 400 erschrockene zivilgesellschaftliche Organisationen und 40 internationale Netzwerke gegen ein Partnerschaftsabkommen zwischen dem WEF und den Vereinten Nationen. Der UN-Generalsekretär wurde aufgefordert, das Abkommen zu beenden, da es eine «beunruhigende unternehmerische Vereinnahmung» der UN sei, die «die Welt gefährlich in Richtung einer privatisierten und undemokratischen Global Governance» bewege. Da kam doch gleich danach Corona wie gerufen ...
Die US-amerikanische Journalistin Diana Johnstone hält das WEF für eine «Kombination aus kapitalistischer Beratungsfirma und gigantischer Lobby», konzentriert auf «digitale Innovation, digitale Kontrolle des Individuums, massive Automatisierung durch ‹künstliche Intelligenz› und schliesslich sogar auf die ‹Verbesserung› des Menschen, indem sie ihn künstlich mit einigen Eigenschaften von Robotern ausstattet: zum Beispiel Problemlösung ohne ethische Ablenkungen».
Autsch - noch Fragen? Sie warnt vor der «Stimme der Möchtegern-Global Governance» und schreibt:
«Von oben entscheiden ‹Experten›, was die Massen wollen, sollen, dürfen, müssen und verdrehen die angeblichen Wünsche des Volkes, damit sie in die ihre Profitschemata passen, mit denen sie hausieren gehen.»
Das Volk in Angst und Panik zu versetzen, ist eines ihrer probaten Mittel, Covid 19 und der angebliche Klimawandel lassen grüssen.
2021 meldete sich der ehemalige Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, zu Wort und kritisierte, dass Menschen wie Klaus Schwab «auf dem Thron ihres Reichtums» sässen und von den alltäglichen Schwierigkeiten und Leiden der Menschen durch die Corona-Pandemie nicht berührt würden. Vielmehr sähen sie in solchen Krisen eine Chance, ihre Programmatik eines meritokratischen globalen «Great Reset» mit zunehmender Kontrolle über die Gesellschaft durchzusetzen.
Müller kritisierte eine Unterstützung unter anderem aus Bereichen des Transhumanismus. Ihm wurde Antisemitismus entgegengehalten – wenn nichts mehr hilft, diese Keule schlägt fast jeden kritischen Geist k.o.!
Klaus Schwab und der französische Ökonom und «Globalstratege» (was immer das ist) Thierry Malleret schrieben in ihrem 2020 gemeinsam veröffentlichten Bestseller «Der grosse Umbruch» (engl. «The Great Reset») zu den Intentionen des WEF:
«Es geht darum, die Welt weniger gespalten, weniger verschmutzend, weniger zerstörerisch, integrativer, gerechter und fairer zu machen, als wir sie in der Zeit vor der Pandemie hinter uns gelassen haben.»
Es könne zu Veränderungen kommen, «die vor dem Ausbruch der Pandemie unvorstellbar schienen», es werde eine «Neue Normalität» geben. Mit anderen Worten: Die Schere zwischen den «Haves» und den «Don’t haves» soll unüberbrückbar geöffnet werden und bleiben.
In einem Interview vom 19. November 2020 nach seinen Vorstellungen für den beabsichtigten «globalen Neuanfang» gefragt, antwortete Schwab:
«Ich finde das Wort ‹Reset› passend (...) Denn eines ist klar: Wir können nicht zur alten Normalität zurückkehren.»
Hinsichtlich der Bekämpfung der Corona-Pandemie vertrat er die Ansicht: «Was wir also in unserer Welt brauchen, ist ein verstärkt systemischer Ansatz, (...) eine Reform des internationalen Systems.» Am aktuellen WEF lamentierte er in seinem Spitzenenglisch, dass es eine zu bekämpfende Bewegung gegen dieses System gäbe. Aua, das könnte die Herrschaften stören.
Die Phase der Corona-Pandemie wird demnach als Epochenwechsel angesehen, mit dem sich die Verhältnisse in der Welt entsprechend der dargestellten Agenda des WEF grundlegend ändern sollen. Ein Virus von der Gefährlichkeit einer jährlich wiederkehrenden Grippe als Game Changer – wow!
Wie dieser Change nach einer Beendigung des Ukraine-Krieges geschehen soll, bleibt abzuwarten. Inzwischen sind die Staaten völlig verschuldet, Wirtschaft und Finanzen sind zerrüttet, und viele Menschen wissen weder ein noch aus, so dass die Vorstellungen der Sachwalter des Weltwirtschaftsforums zunehmend an Gewicht gewinnen, einerlei, ob es den «grossen Krieg» geben wird oder nicht.
Yuval Noah Harari, der Einflüsterer vom Schwab-Dienst, verkündete sogar das Ende des Menschen, wie wir ihn bisher kannten. Transhumane seien die Zukunft, viele Menschen seien überflüssig und würden ohne Sinn und Aufgabe ihr Leben fristen. Die Ernährung von ihnen sei nicht das Problem, sondern deren Sinnlosigkeit, deren Langweile. Er empfehle dagegen «Gamen und Drogenkonsum (...)». Früher nannte man das «Brot und Spiele».
Die grösste Sorge der dekadenten kleptomanischen Techno-Oligo-Korpokratie ist nicht mehr Covid-19 oder das Klima, sondern Des-und Missinformation. Nach deren Ansicht gehören wir von den freien Medien nicht nur kontrolliert, sondern auch zensuriert und kurz-und mittelfristig eliminiert.
George Orwell wäre am Ziel: Das Wahrheitsministerium ist geboren!
Der Urfaschist Benito Mussolini, il Duce, definierte Faschismus als das Innehaben von Macht durch Konzerne und Regierungen, die Korpokratie. Genau das ist das WEF und sein Fäulnisgeist, nichts anderes.
Gut, das Ganze unterbrochen und garniert mit Häppchen, Champagner und dem Austausch von Körpersäften diversen Ursprungs ... à la minute et à la façon du chef, Klaus Schwab.
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Dies ist der Newsletter von Marco Caimi, Arzt, Kabarettist, Publizist und Aktivist. Aus Zensurgründen präsentiert er seine Recherchen nebst seinem YouTube-Kanal Caimi Report auf seiner Website marcocaimi.ch. Caimis Newsletter können Sie hier abonnieren.
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