Wie viel kann man der hohen Politik noch glauben, speziell nach der «Corona-Zeit»? Man denke nur an Aussagen wie die von Gesundheitsminister Karl Lauterbach, die Covid-«Impfung» sei «mehr oder weniger nebenwirkungsfrei», von denen mittlerweile jeder weiss, dass sie unwahr sind.
Und die Liste der Phänomene, die nicht so sein sollen, wie vom etablierten Polit- und Medienbetrieb kommuniziert, wird immer länger. In diese Liste reiht sich auch der «Islamische Staat», kurz ISIS («Islamischer Staat im Irak und in Syrien») ein, wenn es nach dem Onlinemagazin OffGuardian geht. Um den ISIS ist es medial ein wenig ruhiger geworden. Doch vom deutschen Verteidigungsministerium und vielen anderen wurde er als «neue Dimension des Terrorismus» präsentiert.
Kürzlich hat nun Kit Knightly, einer der Chefs des OffGuardian, eine Analyse veröffentlicht. Diese trägt den Titel: «ISIS are back (...) and they’re faker than ever» (auf Deutsch: «ISIS ist wieder da (...) und er ist mehr Fake als je zuvor»). Darin stellt er fest, dass ISIS, nachdem er während der angeblichen Covid-19-Pandemie eine Pause eingelegt hatte, anscheinend eher eine «Erfindung von Vermarktern und PR-Firmen als eine geopolitische Realität» ist.
Der OffGuardian hat nun in Sachen ISIS nochmal nachgelegt. Und zwar mit dem Beitrag «Who is ISIS?» («Wer ist ISIS?»). Das Interessante daran: Der Beitrag stammt aus dem Jahr 2018 und ist aktueller denn je. Er wartet auf mit historischen Hintergründen, die, so der Autor Iain Davis, «stark darauf hindeuten, dass Kit Knightly absolut Recht hat».
Dennoch wird das Terrorgespenst ISIS von grossen Medien nach wie vor herumgereicht. Erst kürzlich brachte etwa die New York Times den Beitrag «ISIS Affiliate Claims Responsibility for Deadly Attack at Rally in Pakistan» («ISIS-Mitglieder bekennen sich zu tödlichem Anschlag auf Kundgebung in Pakistan»).
Doch es gibt auch Ausnahmen. Etwa der Artikel «Now the truth emerges: how the US fuelled the rise of Isis in Syria and Iraq» («Jetzt kommt die Wahrheit ans Licht: Wie die USA den Aufstieg von Isis in Syrien und im Irak förderten»), den der Guardian 2015 veröffentlichte. Darin heisst es:
«Der Krieg gegen den Terror, dieser vor 14 Jahren von George Bush begonnene Feldzug ohne Ende, verstrickt sich in immer groteskere Verrenkungen. Am Montag brach in London der Prozess gegen den Schweden Bherlin Gildo zusammen, der des Terrorismus in Syrien angeklagt war, nachdem sich herausgestellt hatte, dass der britische Geheimdienst dieselben Rebellengruppen bewaffnet hatte, die der Angeklagte unterstützt haben soll.»
Die Staatsanwaltschaft hätte aufgegeben, offenbar um die Geheimdienste nicht in Verlegenheit zu bringen, so das britische Traditionsblatt. Es hätte zahlreiche Beweise dafür gegeben, dass der britische Staat selbst die bewaffnete syrische Opposition «umfassend unterstützt» hatte.
Dazu zählt die von der Regierung angepriesene «nicht-tödliche Unterstützung», einschliesslich Schutzwesten und Militärfahrzeugen sowie auch Ausbildung, logistische Unterstützung und die geheime Lieferung von «Waffen in grossem Umfang».
Selbst auf Wikipedia, also auf einer Plattform, welche die Dinge in der Regel so darstellt, wie sie von Regierungen und etablierten Einrichtungen «erzählt» werden, kann man etwas über Timber Sycamore lesen. Dabei handele es sich
«um ein als geheim eingestuftes Waffenlieferungs- und Ausbildungsprogramm des US-Geheimdienstes Central Intelligence Agency (CIA), das von einigen arabischen Geheimdiensten, einschliesslich des saudischen Geheimdienstes, unterstützt wurde. Es wurde 2012 oder 2013 ins Leben gerufen und lieferte Geld, Waffen und Ausbildung an syrische Oppositionsmilizen der Freien Syrischen Armee, die im syrischen Bürgerkrieg gegen den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad kämpfen».
Eine der Auswirkungen des Programms ist laut Wikipedia, dass «Waffen auf den Schwarzmarkt im Nahen Osten umgeleitet» und dabei «viele an den ISIS verkauft» worden seien.
Stellt sich die Frage: Wenn dem so ist, wieso hört man in den etablierten Medien so wenig bis gar nichts darüber?
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